Hürzeler legt sich vor Derby fest: "Aufstieg würde ich höher bewerten" | OneFootball

Freitagabend, Flutlicht, Hamburger Stadtderby – was will man als Fußballfan mehr? Welchen Stellenwert das Spiel für den derzeitigen Tabellenführer aus St. Pauli hat und welche Atmosphäre er erwartet, darauf ging Trainer Fabian Hürzeler auf der Pressekonferenz ein.

A-Wort noch nicht über die Lippen gegangen

Für den FC St. Pauli könnte es am Freitag der Abend schlechthin werden – ein Aufstieg im Wohnzimmer des Stadtrivalen. Dafür braucht es lediglich einen Sieg beim zuletzt nicht immer sattelfesten HSV. Die Stimmung im Lager der Braun-Weißen ist gut, Hürzeler war aber darum bemüht, nicht zu emotional an das Aufeinandertreffen heranzugehen und eben das auch seinen Akteuren mitzugeben: "Trotz aller Euphorie und Vorfreude ist es aber wichtig, eine Balance zwischen positiven Emotionen und rationalem Denken zu haben. Darauf wird es auch am Freitagabend ankommen. Da müssen wir eine gute Balance finden."

Auch wenn es "nur" einen Sieg im natürlich ausverkauften Volkspark braucht, um den Aufstieg klarzumachen, mit dem A-Wort geht der Übungsleiter sehr zurückhaltend um und gebraucht es auch seinen Spielern gegenüber (noch) nicht: "Das Wort habe ich bislang nicht in den Mund genommen und das werde ich auch nicht. Wir haben es die ganze Saison nicht getan und warum sollten wir das jetzt tun." Zumal seine Mannschaft durchaus in der Lage ist, die Tabelle zu deuten, wie er hinterherschob: "Die Spieler können die Tabelle lesen und wissen Bescheid, was im Falle eines Sieges passiert."

"Werden nicht mit offenen Armen empfangen"

Gegen den HSV kann Hürzeler personell fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich hinter Eric Smith und Lars Ritzka steht ein kleines Fragezeichen. "Wir müssen von Tag zu Tag abwarten. Beide haben gestern trainiert und konnten sprinten. Wir müssen heute abwarten, wie ihre Körper darauf reagiert haben. Ich bin positiv gestimmt, dass sie dabei sein werden", antwortete der 31-Jährige auf die Frage zum Personal.

Nach etwas über zwei Monaten unter Steffen Baumgart hat St. Paulis Coach spielerisch bereits einige Veränderungen beim HSV ausmachen können und erwartet auch eine Umsetzung eben dieser am Freitagabend: "Die prägnanteste Veränderung ist das Pressing und die Intensität, mit der sie anlaufen. Sie schieben enorm durch mit ihrer letzten Linie. Sie versuchen, ständig nach vorne zu verteidigen. Jeder Spieler ist gedrillt, nach vorne zu verteidigen." Es ist also klar, worauf er seine Mannen auf dem Rasen einstellen muss.

Was er nicht beeinflussen kann, ist die Atmosphäre auf den Rängen. Wie auch immer St. Pauli die Partie angeht, die Stimmung wird in jedem Fall hitzig und gegen Braun-Weiß gerichtet sein. "Wir werden nicht mit offenen Armen empfangen, darauf bereiten wir die Mannschaft auch vor. Es wird eine hitzige Atmosphäre, das Stadion wird nicht für uns sein." Dennoch müsse sein Team "einen kühlen Kopf bewahren", so viel sei klar. Abschließend fiel noch die Frage, wie Hürzeler die Bedeutung eines Derbysiegs gegenüber einem Aufstieg einschätzt, worauf er ehrlich antwortete: "Wir werden alles geben, um dieses Spiel zu gewinnen. Einen Aufstieg würde ich aber höher bewerten."