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·9 June 2025
Homogener EM-Kader mit vielen Facetten: So reist die DFB-U21 in die Slowakei

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·9 June 2025
Die deutsche U21-Nationalmannschaft spielt bei der U21-EM in der Slowakei in der Gruppenphase gegen Tschechien, England und Slowenien. Die Ambitionen sind groß, Deutschland hofft auf ein möglichst gutes Turnier.
Bundestrainer Antonio di Salvo hat aus einem großen Talentepool wählen können. Allerdings gab es auch einige Besonderheiten, denn er musste sich mit dem ein oder anderen Vereinstrainer abstimmen. Schließlich findet parallel die Klub-WM statt.
An dieser nehmen unter anderem Hendry Blank und Leandro Morgalla von RB Salzburg, aber auch Bayern-Neuzugang Tom Bischof, Torhüter Jonas Urbig und Dortmunds Maximilian Beier teil. Alle würden der U21 gut zu Gesicht stehen. Trotzdem: Der Kader ist gut, di Salvo hat es geschafft, eine gute Auswahl zusammenzustellen. Doch der Reihe nach.
Im Tor der DFB-Elf wird Noah Atubolu stehen. Und das ist schon einmal eine gute Nachricht. Der Keeper des SC Freiburg blickt auf eine insgesamt gute Saison zurück, auch wenn nicht alles stimmte. Es gab den ein oder anderen kleinen Fehler in der abgelaufenen Spielzeit, aber er hat den Freiburgern auch Punkte gesichert, weil er ein sicherer Rückhalt ist. Er könnte ein Spieler sein, der in den kommenden Jahren noch Schritte nach vorn macht. Dieses Turnier ist für ihn sehr wichtig, um auf der Nationalmannschaftsebene Erfahrungen zu sammeln. Seine Vertreter sind Tjark Ernst (Hertha BSC) und Nahuel Noll (Greuther Fürth). Hier muss sich die DFB-Auswahl in diesem Turnier keine großen Sorgen machen.
In der Abwehr hat die deutsche Auswahl einige Möglichkeiten. Auf der rechten Seite ist Elias Baum, aktuell von Frankfurt an Elversberg verliehen, ebenso ein Kandidat wie Nnamdi Collins, der bei den Hessen von der SGE eine gute Saison hinter sich hat. Er kann natürlich auch im Zentrum aufgeboten werden. Beide sind technisch fein ausgebildet, beide haben einen gewissen Offensivdrang. Auf der linken Seite sieht das ähnlich aus. Hier ist Nathaniel Brown, der eine formidable Saison mit Frankfurt spielte, gesetzt. Sein Ersatz, Gladbachs Lukas Ullrich, bringt aber auch einiges mit.
(Foto: Getty Images)
Im Zentrum gibt es zudem viele Möglichkeiten. Collins wurde schon erwähnt, auch Max Rosenfelder (Freiburg) und Bright Arrey-Mbi (Braga) rechnen sich gute Chancen auf einen Startelfplatz aus. Tim Oermann (Bochum), der nach Leverkusen wechselt und nach Graz verliehen wird, gehört ebenfalls zum Kader wie Düsseldorfs Jamil Siebert. Die Mischung stimmt hier, es gibt schnelle Spieler, physisch gute Spieler, Kopfballexperten. Klar, vielleicht fehlt der ganz klare Anführer, aber das ist bei einer U21-Auswahl nicht wirklich selten.
Im Mittelfeld der DFB-U21 gibt es gleich mehrere Optionen für jede Position. Im Zentrum, dem Maschinenraum, sind drei Spieler aufgeboten. Eric Martel vom 1. FC Köln und Rocco Reitz von Borussia Mönchengladbach sind hier die bevorzugten Optionen. Beide bringen einiges an Qualität mit, ergänzen sich auch gut. Casper Jander, einer der auffälligsten Nürnberger in der abgelaufenen Saison, komplettiert die Option auf dieser Position.
Und gerade im offensiven Bereich hat die deutsche Auswahl einiges zu bieten. Angefangen bei Paul Nebel, der für Mainz 05 eine wirklich gute Saison hinter sich hat. Er vereint eine gute Technik mit exzellentem Zug zum Tor. Gleiches gilt eigentlich auch für Paul Wanner, der eine Saison mit Höhen und Tiefen bei Heidenheim hinter sich hat. Merlin Röhl vom SC Freiburg ist auch noch ein Spieler, der im Zentrum spielen kann, sich aber auch auf der Außenbahn wohlfühlt.
Apropos Außenbahn: Brajan Gruda, Ansgar Knauff und Jan Thielmann stehen hier zur Verfügung. Thielmann könnte im Zweifel sogar defensiv auf der rechten Seite spielen. Insbesondere Gruda ist zudem ein extrem flexibel einsetzbarer Spieler, der sich in engen Räumen sehr wohl fühlt. Und Knauff ist ein Spieler, der die Linie halten kann, sehr viel Dynamik über die rechte Seite einbringen kann. Die Mischung stimmt auch hier.
Drei klassische Angreifer hat Antonio di Salvo nominiert. Im Fokus steht natürlich Nick Woltemade. Seine Saison war absolut beeindruckend. Er hat gegen Spanien auch für die U21 hervorragend gespielt, ist ein Spieler, der sowohl hängend als auch auf der 9 spielen kann. Woltemade ist ein absolut hervorragender Spieler, der zahlreiche Facetten einbringt und vor allem in engen Räumen sehr gut funktioniert.
Komplettiert wird die Angriffsreihe von Nicolo Tresoldi (Hannover), den es nach Brügge zieht, und Nelson Weiper von Mainz 05. Beide bringen ihre ganz eigene Komponente mit ein, beide sorgend für eine gewisse Flexibilität im Angriff. Woltemade sollte zunächst einmal gesetzt sein, die deutsche Auswahl hat aber genügend Optionen zur Verfügung, falls er ersetzt werden muss. Und genau das kann ein esssenzieller Faktor sein: Es gibt einfach für diverse Strategien unterschiedliche Möglichkeiten der Besetzung auf der 9. Und da das für verschiedene Positionen gilt, ist Deutschland gut aufgestellt.