Heute ab 20 Uhr "60 Minuten Sechzig": Löwen im freien Fall? | OneFootball

Die Situation beim Vorletzten 1860 München ist höchst alarmierend: Das 2:3 gegen den neuen Tabellenführer Dynamo Dresden war nicht nur die vierte Niederlage im fünften Spiel, sondern auch saisonübergreifend die fünfte (!) Heimpleite in Folge - mehr Warnsignale gibt es nicht. Und doch gibt der unerfahrene Sport-Geschäftsführer Dr. Christian Werner die Stallorder aus: Ruhe bewahren, Sechzig!

Er sagt wörtlich: “Es ist jetzt ganz arg wichtig, ruhig zu bleiben. Ruhig zu analysieren, in Ruhe zu arbeiten. In Ruhe zu arbeiten heißt aber, knallhart im Inhalt zu sein.” Offenbar sind die Löwen nicht knallhart genug - um sich selbst zu reflektieren. Das beginnt in der Hierarchie ganz oben: Die Vereinsführung um Dauerpräsident Robert Reisinger. Bei der Mitgliederversammlung hatte der 60-Jährige noch behauptet, der e.V. habe geliefert - was er damit gemeint hat, bleibt weiterhin offen.

Am Samstagnachmittag nach dem dritten Dresden Tor verließ der überaus erfolgreiche Unternehmensberater demonstrativ seinen Platz im Ehrengastbereich. Wann übernehmen Reisinger und seine Gefolgsleute Verantwortung für diesen Löwen-Absturz per 50+1?

Aber auch der sportliche Bereich hat versagt: Geschäftsführer Dr. Christian Werner hat zwar teilweise interessante Spieler im Sommer verpflichtet, doch eine belastungsfähige und körperlich überlegene Mannschaft haben die Löwen nicht zur Verfügung. Nach der Trennung von Oliver Mueller ist Werner nun ganz allein auf sich gestellt in Giesing - keine einfache Aufgabe. Und dann bleibt noch Trainer Agis Giannikis. Zunächst bei 1860 furios gestartet, wirkt der 44-Jährige inzwischen immer ratloser.

Es stellen sich zwei besondere Fragen: Warum reagiert 1860 nicht? Wird ein Abstieg in die Vierte Liga riskiert?

Liegt’s am fehlenden Knowhow, am Kleingeld oder ist Werner tatsächlich überzeugt, dass Giannikis das Ding noch drehen kann? Gesprochen werden muss aber auch über den verspäteten Anpfiff von 30 Minuten: Die aktive Fanszene wollte sich hinter der Westkurve nicht kontrollieren lassen - auffällig: Erstmals wehte die Anti-Ismaik-Fahne nicht im Heimblock.