DFB-Frauen
·16 July 2025
Hendrich: "Wir dürfen unsere eigenen Stärken nicht vergessen"

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·16 July 2025
Für die Frauen-Nationalmannschaft steht am Samstag (ab 21 Uhr, live im ZDF und bei DAZN) das Viertelfinale der UEFA Women's EURO 2025 an. Im St. Jakob-Park in Basel trifft die Mannschaft von Bundestrainer Christian Wück auf die Auswahl Frankreichs. Auf DFB.de sprechen Verteidigerin Kathrin Hendrich und Torhüterin Ann-Katrin Berger über das kommende Spiel und die Entwicklung des Frauenfußballs.
... das, worauf es in K.o.-Spielen ankommt: Wir sollten uns bewusst machen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, in der K.-o.-Runde zu stehen. Darauf können wir stolz sein. Wir müssen Ruhe bewahren und mit vollem Fokus und Lockerheit ins Spiel gehen.
... die taktische Ausrichtung in der Abwehr: Wir haben gestern im Training schon das eine oder andere einstudiert. Die Trainer haben sich viele Gedanken gemacht und haben viele Möglichkeiten im Kopf. Wir sind allesamt erfahrene Spielerinnen und können mit vielen Optionen umgehen. Welche es am Ende sein werden, werden wir am Samstag sehen. Wir werden eine gute Lösung für das Spiel finden.
... Druck, weil es gegen Frankreich besonders auf die Defensive ankommen könnte: Wir stehen immer unter Druck, gewinnen und performen zu müssen. Wir wissen, dass es ein K.-o.-Spiel ist und dass die kleinste Nachlässigkeit zu einem Gegentor führen kann. Wir waren schon häufig in solchen Situationen. Wir als Defensive wollen alles auf den Platz bringen und die Mannschaft so gut es geht stabilisieren.
... die Spielstärke der Französinnen: Wir wissen um die Stärken der Französinnen. Aber wir dürfen unsere eigenen Stärken nicht vergessen. Bisher haben wir noch nicht unser volles Potenzial ausgeschöpft. Wir stehen im Viertelfinale, freuen uns darüber und werden alles geben, um auch gegen die Französinnen zu gewinnen.
... die Entwicklung des Frauenfußballs bei diesem Turnier: Die Zuschauerzahlen und die Stimmung sind hervorragend. Es ist toll zu sehen, dass sich die Mannschaften weiterentwickelt haben und in der Breite stärker geworden sind. Die Spiele sind wirklich attraktiv. Das Turnier ist definitiv ein wichtiger Schritt für den Frauenfußball.
... das EM-Halbfinale 2022 gegen Frankreich: Wir haben damals alle daran geglaubt, das Spiel zu gewinnen, und haben unser Herz auf dem Platz gelassen. Wir haben uns das Spielglück hart erkämpft. Auch dieses Spiel wird davon abhängen, wer die Kleinigkeiten für sich entscheidet. Wir dürfen nicht nachlassen und müssen alles geben, um das Spiel zu gewinnen.
... die Stimmung des Bundestrainers: Er weiß, was er tut, und er glaubt nach wie vor an uns und die Mannschaft. Er ist sehr gelassen, sachlich, kommunikativ und zuversichtlich.
... das kommende Spiel: Ich freue mich auf jedes Spiel, das ich bestreiten darf. Die Paarung Deutschland gegen Frankreich hat Geschichte im Frauenfußball. Ein Viertelfinale zu spielen – mehr Vorfreude geht nicht. Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben.
... die Bedeutung, die EM als Nummer eins zu spielen: Es ist ein wunderbares Gefühl, hier als Nummer eins aufzutreten. Hätte mich vor drei Jahren jemand gefragt, ob das jemals passieren wird, hätte ich ihm wahrscheinlich den Vogel gezeigt (lacht). Umso schöner ist es jetzt, hier zu sein, mit den Mädels auf dem Platz zu stehen und einfach nur Fußball zu spielen.
... die Möglichkeit, dass es das letzte großer Turnier sein könnte: So weit in die Zukunft schaue ich nicht. Ich bin ein Mensch, der im Hier und Jetzt lebt.
... ihren Opa, der beim deutschen Auftaktspiel im Stadion war: Mein Opa ist vor ein paar Tagen 92 Jahre alt geworden. Er ist meine Motivation, ins Finale zu kommen. Er hat gesagt, dass er für das Viertelfinale und das Halbfinale nicht vorbeikommt, weil es sich nicht lohnt (lacht). Wenn, dann kommt er zum Finale. Er meint es wirklich ernst. Ich habe versucht, ihn zu überreden, aber er ist eine harte Nuss. Mein Opa ist ein sehr strenger, aber auch liebenswerter Mann. Nach dem Auftaktspiel hat er mir einen Daumen nach oben geschickt, was schon etwas heißt, weil das nicht so oft vorkommt.
... das Torhüterinnenteam und ihren Zusammenhalt: Wir müssen zusammenhalten, denn die Feldspielerinnen sind in der Überzahl (lacht). Wir haben unsere eigene Gruppe und unsere Gemeinschaft ist sehr intensiv. In so einer kleinen Gruppe pushen wir uns bis ans Limit. Wir wollen einander helfen, wodurch sich ein richtig guter Teamspirit entwickelt, der nicht so leicht zu brechen ist.