feverpitch.de
·29 November 2024
In partnership with
Yahoo sportsfeverpitch.de
·29 November 2024
Erstmals in dieser Saison durften die Heimfans am Millerntor einen Treffer und einen Sieg des FC St. Pauli bejubeln.
Statement-Sieg im Abstiegskampf: Der FC St. Pauli hat sich zum Auftakt des zwölften Spieltags als reiferer der beiden Bundesligaaufsteiger präsentiert. Im Duell zweier Kellerkinder schlugen die Kiezkicker Holstein Kiel am Freitagabend verdient mit 3:1 (1:0) – und beendeten ihre gruselige Torflaute am Millerntor.
Manolis Saliakas sorgte mit seinem Tor zum 1:0 für den ersten Heimtreffer St. Paulis in der laufenden Saison (25.). Morgan Guilavogui (56.) und Johannes Eggestein (85.) legten in der zweiten Hälfte nach. Zuvor hatte Fiete Arp für Holstein einen Foulelfmeter (45.) vergeben. Kiels Phil Harres (90.+1) erzielte den Ehrentreffer.
„Wir können die Frage endlich beenden, wann das erste Tor hier zu Hause fällt. Für uns ein rundum gelungener Abend“, sagte St. Paulis Hauke Wahl, der die Euphorie aber umgehend bremste, am DAZN-Mikrofon: „Wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Heute können wir einfach zufrieden sein über die drei Punkte.“
Die Hamburger verließen durch den ersten Heim-Dreier der Saison zumindest bis Sonntag die Abstiegsränge. Kiel, das weiter auf den ersten Auswärtssieg seiner Bundesligahistorie wartet, bleibt dagegen tief im Keller stecken – mit nun sechs Punkten Rückstand auf den direkten Kontrahenten.
„Es tut unfassbar weh, dass wir alles reinwerfen und es am Ende einfach nicht reicht“, sagte Arp, der sich für seinen verschossenen Elfmeter bei der Mannschaft entschuldigte: „Das wäre ein großer Moment gewesen, um zurückzukommen. Ich kann es leider nicht mehr ändern.“
Einen „Kampf auf Biegen und Brechen“ hatte St. Paulis Trainer Alexander Blessin vor der Partie angekündigt. Sein Kumpel Marcel Rapp, dem Hamburger Coach bestens aus gemeinsamen Regionalligatagen beim SC Pfullendorf bekannt, schlug auf der Gegenseite in eine ähnliche Kerbe – und entsprechend wenig boten beide Teams zu Beginn dann auch spielerisch an.
Bis Mitte des ersten Durchgangs passierte kaum Nennenswertes, doch dann brachte Saliakas das Millerntor-Stadion trotz klirrender Kälte aus dem Nichts zum Kochen. Knapp 475 Bundesliga-Minuten hatten die Fans nach dem Wiederaufstieg warten müssen bis der Heimtor-Fluch ein Ende fand. Mit seinem überlegten Rechtsschuss aus zentraler Position, der noch den Pfosten touchierte, sorgte der Grieche für den ersten Erstliga-Treffer der Kiezkicker vor heimischem Publikum seit dem 7. Mai 2011.
Die nun befreiten Hamburger rannten im Anschluss weiter an. Erst musste Kiels Abwehrchef Patrick Erras auf der Linie gegen Eggestein retten (28.), dann traf Carlo Boukhalfa mit seiner Kopfball-Bogenlampe nur die Latte (36.). Dass St. Pauli seine Überlegenheit letztlich auch in eine Pausenführung ummünzte, lag dann aber an Torhüter Nikola Vasilj. Der bosnische Nationalkeeper entschärfte einen mäßig getretenen Foulelfmeter von Arp, den er nach einer schlechten Rückgabe von Saliakas selbst verursacht hatte.
Die in ihrer ersten Bundesligasaison teils überfordert wirkenden Kieler starteten trotzig in die zweite Hälfte, doch das Tor gelang wieder den Gastgebern. Guilavogui schloss einen Konter nach einer Energieleistung von Oladapo Afolayan im Mittelfeld mustergültig aus kurzer Distanz ab. Eggestein belohnte sich dann nach zwei Assists und erzielte das 3:0 – ehe Harres Ergebniskosmetik betrieb.