Glöckner zum 1860-Abstiegskampf: "Kein Sprint, sondern Marathon!" | OneFootball

Wer die öffentlichen Trainingseinheiten in dieser Woche des neuen Löwen-Dompteurs Patrick Glöckner aufmerksam verfolgt hat, dürfte schnell bemerkt haben, dass der 48-Jährige großen Wert auf die Körperschule gelegt hat: Hürdenspringen, Sprints mit Gegengewicht - und andere versteckte Fitnessspielchen mit Ball.

Es gibt an der Grünwalder Straße 114 im Abstiegskampf einiges aufzuholen, nachdem das Sommer-Trainingslager in Windschgarsten 2024 in eines der bequemsten Camps der 1860-Geschichte eingeht. In Oberösterreich hatte man verpasst, die Grundlagen für eine kräftezehrende Drittliga-Saison zu legen. Nicht viel besser war auch die Vorbereitung im Winter - und dass die Defizite im körperlichen Bereich irgendwann sichtbar werden, war klar: Den Spiegel vorgehalten bekamen die Löwen beim 1:1 gegen den VfB Stuttgart II.

Die Viktoria aus Köln ist am Samstag der nächste Gegner (14 Uhr, db24-Ticker) in Höhenberg. Die Domstädter haben zwar ihre fünf letzten Spiele alle gewonnen, doch für 1860 wird es dort einfacher. Eine Überraschung ist dort nicht unmöglich. Glöckner wird vermutlich dasselbe Personal zur Verfügung haben wie bei seinem Premieren-Spiel, das deutliche Schwächen in vielen Bereichen offenbart hat. Für Kapitän Jesper Verlaat nach ausgestandenem Muskelbündelriss kommt diese Partie vermutlich noch zu früh.

Deswegen ist Glöckner auch bewusst, dass der Klassenerhalt ein hartes Stück Arbeit und vor allem kein Selbstläufer wird. “Wir wussten von vornherein, dass das kein Sprint wird, sondern ein Marathon”, erklärte der frühere Zweitliga-Profi von Eintracht Frankfurt gegenüber “Blickpunkt Sport”. Und trotzdem: Glöckner braucht im stressigen Februar mit vielen Härtetests gegen Köln, Ingolstadt oder Dresden Ergebnisse, um die Löwen wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen, zumindest sportlich.

Erschwerend hinzu kommt, dass der Transfermarkt in diesem Winter nicht besonders prickelnd ist - was auch bestätigt, dass Rot-Weiss Essen nach einer regelrechten Shoppingtour seine weitere Stürmersuche abgebrochen hat. Die Löwen lassen RWE-Wunschkandidat Patrick Hobsch nicht aus dem Vertrag. Der 30-Jährige wird in jedem Fall bis Saisonende bei 1860 bleiben.