Fiedler im Interview: "Es existiert jetzt mehr Kontinuität im Team" | OneFootball

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·1 March 2025

Fiedler im Interview: "Es existiert jetzt mehr Kontinuität im Team"

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Die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart mutiert derzeit zum Favoritenschreck. Mit liga3-online.de spricht Coach Markus Fiedler über Siege gegen Cottbus und Dresden, Gründe für den Aufschwung, die kommende Aufgabe bei Pokal-Sensation Arminia Bielefeld und den gemeinsamen Pro-Lizenz Lehrgang mit Sandro Wagner, Heiko Westermann & Co.

"Haben viele Schritt nach vorne gemacht"

liga3-online: Zuletzt gab es sieben Punkte aus drei Spielen gegen Aufstiegsaspiranten. Wie blicken Sie auf die Siege gegen Cottbus und Dresden sowie das Remis in Ingolstadt zurück?


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Markus Fiedler: Es waren insgesamt Top-Leistungen von uns. Wenn uns vorab jemand gesagt hätte, dass wir sieben Punkte aus diesen drei Partien holen würden, hätten wir das vermutlich sofort unterschrieben. Besonders bei den beiden Heimspielen haben wir reife Auftritte hingelegt. Speziell unsere starke und konzentrierte Defensivarbeit war ursächlich für die verdienten Siege gegen Cottbus und Dresden. Wir sind für die kommenden Aufgaben optimistisch gestimmt.

Generell spielt der VfB II bisher eine Top-Rückserie. Was sind die Gründe für den Aufschwung?

Wir haben in der Winterpause noch einmal personell nachgebessert und uns in der Tiefe verstärkt. Es existiert jetzt außerdem mehr Kontinuität im Team. In der Hinserie brauchten beispielsweise unsere aus der U19 gekommenen Spieler zunächst Zeit, um sich dem Drittliga-Niveau anzunähern und wir hatten mit Verletzungen, Abstellungen und Abgängen zu kämpfen.

Gab es weitere Schlüsselereignisse in der Wintervorbereitung für den aktuellen Erfolg?

Wir haben die Hinrunde gemeinsam aufgearbeitet und inhaltlich einige Themen angestoßen. Daraus resultierend konnten wir uns defensiv deutlich verbessern, unter anderem lassen wir auch bei Standards weniger zu. Es gelingt uns besser, mehr Ballbesitz zu haben und dadurch die Kontrolle aufrechtzuerhalten. Insgesamt haben wir viele Schritte nach vorn gemacht. Die aktuellen Ergebnisse bestätigen das.

Bei Nachwuchsteams werden traditionell etwas andere Ziele gesteckt. Was macht ein solcher Ergebnis-Flow mit dem jungen Team?

Er gibt wichtiges Selbstvertrauen und bringt den Glauben an die eigene Stärke zurück. Aber wir wissen die aktuelle Situation gut einzuschätzen. In der Rückrunde war nicht alles gut und einige Ergebnisse hätten besser sein können.

Wie viele Punkte müssen Sie aus Ihrer Sicht diese Saison für den Klassenverbleib holen?

Das ist schwer zu prognostizieren. In den letzten Jahren haben meist 44 Zähler gereicht. Möglicherweise werden es diese Saison sogar 45 Punkte sein. Einige Konkurrenten sprechen von 42 Zählern. Aber ich glaube, dass 42 Punkte zu wenig sein werden.

"Braucht eine weitere Top-Leistung"

Am Sonntag geht es mit der Partie bei Pokal-Sensation Arminia Bielefeld weiter. Nach Siegen gegen Dresden und Cottbus ist das Spiel doch fast prädestiniert für den nächsten Erfolg des VfB!

Wir hoffen, dass wir weiter punkten können. Aber das Spiel ist aus mehrerer Sicht nicht mit den Begegnungen gegen Cottbus und Dresden zu vergleichen. Erst einmal findet es auswärts statt. Außerdem wissen wir nicht, welchen Effekt der Erfolg der Arminia im DFB-Pokal auf das nächste Ligaspiel hat.

Ist es eher ein Vorteil oder Nachteil, dass die Arminia am Dienstag im DFB-Pokal gespielt hat und ins Halbfinale eingezogen ist?

Der Sieg gegen einen Bundesligisten erfordert sicher eine enorme Energieleistung und die Arminia hat nun weniger Regenerationszeit. Aber man kann auch in die genau andere Richtung argumentieren. Ein solcher Erfolg führt zu viel Euphorie, die sich auf den Liga-Alltag übertragen kann. Insgesamt erwartet uns ein absolutes Top-Team – ein Traditionsverein mit großer Wucht von den Rängen. Es braucht von uns eine weitere Top-Leistung, um unsere Serie fortzusetzen.

Haben Sie das DFB-Pokal-Spiel als Analyse-Einheit gemeinsam als Team geschaut?

Nein. Pokalspiele haben nichts mit Drittliga-Alltag zu tun und einen anderen Charakter. Die Arminia hat gegen Bremen eine andere Rolle eingenommen als in Ligapartien und mit anderer Formation und Taktik gespielt. Deshalb macht eine gemeinsame Analyse im Detail wenig Sinn.

Durch den Pro-Lizenz-Lehrgang befinden Sie sich aktuell im Dauerstress. Wie vereinen Sie den Lehrgang mit der Arbeit als VfB-Coach?

Der Support meines Trainerteams macht es mir möglich, das so durchzuziehen. Diese Woche habe ich sogar nur einen Trainingstag verpasst, sonst sind es meistens die ersten beiden Wocheneinheiten. Über Videocalls bin ich immer up to date und weiß über alles Bescheid. Der Workflow funktioniert sehr gut.

Prominente Teilnehmer am Lehrgang sind Sandro Wagner, Heiko Westermann und Roberto Hilbert. Wie intensiv tauschen Sie sich mit anderen Teilnehmern aus?

Die Atmosphäre ist kollegial und zeichnet sich durch gegenseitige Wertschätzung aus. Es wird sich immer mal wieder ausgetauscht und unabhängig vom Namen ist das wertvoll für mich. Ich freue mich auf das, was noch kommt.

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