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·20 August 2025
Feuerprobe ausgerechnet bei Bayern: Leipzigs Spagat mit dem Erfolgsdruck

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·20 August 2025
Ein herausfordernder Umbruch, Transfer-Hickhack um Xavi Simons – und zum Auftakt gleich mal die Bayern: Der Start für Ole Werner als neuer Trainer von RB Leipzig hätte leichter ausfallen können. Und dennoch peilen die runderneuerten Sachsen auf dem Weg zurück an die Bundesliga-Spitze zum Beginn eine Überraschung beim Rekordmeister an.
„Wenn die Bayern im Fußball-Rausch sind, sind sie nur sehr schwer aufzuhalten. Am ersten Spieltag besteht zumindest die Chance, dass man sie in einem günstigen Moment erwischt“, sagte Marcel Schäfer, Leipzigs Geschäftsführer Sport, im Interview mit der Sport Bild, bevor RB am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1 und Sky) in München die neue Liga-Saison eröffnet.
Ein Ausrufezeichen beim Titelfavoriten wäre wertvoll, da die Vorsaison mit Tabellenplatz sieben und dem Verpassen der europäischen Wettbewerbe alles andere als zufriedenstellend verlaufen war. So eine Spielzeit darf sich nicht wiederholen, wobei sich Schäfer bei den Zielen defensiver als sonst gab. „Wir bleiben hoch ambitioniert und wollen zurück ins internationale Geschäft“, sagte er. Sonst war die Champions-League-Quali stets die klare Maßgabe gewesen.
Um zurück zu alter Stärke zu finden, stellte Schäfer, auch in Zusammenarbeit mit Red-Bull-Fußballchef Jürgen Klopp, nahezu alles infrage. Für den bereits während der vergangenen Spielzeit entlassenen Marco Rose kam Werner von Werder Bremen, er soll den Neustart in Leipzig moderieren und hat in Klopp einen großen Fürsprecher. Gleichzeitig nahm RB reichlich Geld für neue Spieler in die Hand – bis dato rund 120 Millionen Euro.
Junge Offensivtalente wie Yan Diomande (18), Johan Bakayoko (22) oder Mittelstürmer Romulo (23) sollen wieder für Spektakel in Leipzig sorgen, das den Zuschauern in der Red-Bull-Arena zuletzt zu häufig verwehrt geblieben war. Dass sich die Mannschaft unter der Führung des neuen Kapitäns David Raum aber noch finden muss, bewies am vergangenen Wochenende das Erstrundenspiel im DFB-Pokal, in dem RB teils große Probleme mit dem Regionalligisten SV Sandhausen hatte – und doch mit 4:2 gewann.
Der neue RB-Fußball ist also ein „Work in Progress“ – so wie auch die Mannschaft an sich. Während Schäfer zu verstehen gab, dass die Arbeit in Sachen Zugänge zunächst getan sei, ist er gleichzeitig bestrebt, das klubinterne Einnahmeziel von 100 Millionen Euro zu erreichen. Der Verkauf des Top-Stürmers Benjamin Sesko an Manchester United für über 75 Millionen war ein wichtiger Schritt. Timo Werner, Eljif Elmas, Kevin Kampl und Amadou Haidara sollen noch gehen.
Und dann wäre da ja noch die Causa Xavi Simons. Der niederländische Nationalspieler, den RB erst im Winter für rund 50 Millionen Euro fest verpflichtet hatte, wird immer wieder mit einem Wechsel zum FC Chelsea in Verbindung gebracht, gleichzeitig spekulierte The Athletic über eine Rückkehr des auch in München gehandelten Christopher Nkunku von den Blues nach Leipzig. Schäfer bestätigte Xavis „Ambitionen, in einer Top-Liga für einen Titelanwärter zu spielen“, betonte aber auch, ein Abgang des noch bis 2027 gebundenen Spielers sei „kein Muss“.