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·29 September 2024

FC Bayern stolpert zum Sieg in Bremen: Wo ist die Form?

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Die Frauen des FC Bayern München gewinnen beim SV Werder Bremen mit 4:0, präsentieren sich über weite Strecken aber erneut einfallslos und behäbig.

Es war für die Zuschauer*innen meist langweiliger Kick am Samstagnachmittag. Der FC Bayern München war zu Gast beim SV Werder Bremen in der Frauen-Bundesliga. Vielleicht hätte das Spiel eine andere Wendung genommen, hätte der frühe Treffer von Glodis Perla Viggosdottir gezählt. Doch die Abseitsentscheidung war wohl korrekt – eine klare Auflösung lieferten die Kamerabilder mal wieder nicht.


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Ähnlich unklar wie die Kamerabilder waren aber auch die Bayern in der Folge. Richtig ins Rollen kamen sie nie, bissen sich an den tiefstehenden Ketten der Bremerinnen die Zähne aus. Immer wieder ließ sich Georgia Stanway im Spielaufbau zwischen die Innenverteidigerinnen fallen. Hier ein Querpass, dort ein weiterer.

Manchmal kam etwas Tempo in die Partie, wenn die Bayern mal Pernille Harder zwischen den Linien fanden und die aufdrehen konnte. Dann gab es nämlich etwas Raum auf den Flügeln für Klara Bühl und Linda Dallmann. Anfangen konnten die damit aber nur wenig.

Szenen wie diese zeigen aber, dass es kein Problem der Ansätze ist. Es ist eines der Form. Immer wieder dribbelten sich Bühl und Dallmann fest, auch Lea Schüller bekam die Verbindung zum Mittelfeld nicht wirklich hin – oder andersherum.

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FC Bayern in Bremen: Schüller bringt den FCB in Führung

Umso überraschender war es, dass ausgerechnet sie die Bayern in Führung brachte. Dafür brauchte es fairerweise aber auch keine Verbindung zum Mittelfeld, sondern nur eine zur Eckenschützin Bühl. Wieder war es ein Standard, der den einfallslosen FCB rettete.

Ein echter Knotenlöser war der Führungstreffer nicht. Während Werder Bremen ein recht dankbarer, weil mutloser Gegner war, spielten die Bayern fast gänzlich ohne Tempo und Risiko. Wie in einem Vorbereitungsspiel nach einer Woche Kraft- und Ausdauertraining.

Trotz der hohen Ergebnisse deutete sich zuletzt bereits an, dass den Meisterinnen die Spielfreude der vergangenen Saison abgeht. Viele Standardtore, viele Tore nach Ballgewinnen – auch diese Treffer zählen und sind wichtig, aber aus dem Spiel heraus ist es oftmals zu behäbig und fehleranfällig.

FCB plötzlich in Unterzahl – Stanway bringt die Erlösung

Noch schlimmer wurde es zu Beginn, als Viggosdottir für vergleichsweise wenig eine Gelbe Karte sah – die zweite. Die Bayern spielten fortan also in Unterzahl. Wobei spielen ein großes Wort ist.

Das ohnehin schon kaum vorhandene Risiko wurde weiter reduziert. Was angesichts der Formlosigkeit vieler Spielerinnen und den kaum pressenden Bremerinnen ein legitimes Mittel war. Dennoch entwickelte sich jetzt eine aus neutraler Sicht etwas spannendere Phase, weil Werder häufiger mal zum Abschluss kam.

Es entstand das Gefühl, dass die Partie nun in beide Richtungen kippen kann. Es dauerte allerdings bis zu 71. Minute, ehe sie tatsächlich kippte – und zwar in Richtung der Bayern. Nach dem ersten guten Spielzug der Partie und der ersten starken Aktion von Bühl war es Stanway, die sich aus der Distanz ein Herz fasste und den Ball sehenswert in den Winkel setzte.

Bremen schien nun verstanden zu haben, dass es nichts mehr zu verlieren hatte. Entsprechend presste man jetzt etwas höher und kam so auch zu zwei, drei guten Chancen, die allesamt ungenutzt blieben. Und so machte das Team von Alexander Straus, was es zuletzt ganz gern tat: Höher gewinnen, als es der Spielverlauf vermuten ließ. Erst lief Harder allein auf das Werder-Tor zu und erhöhte auf 3:0, wenig später machte es ihr die eingewechselte Jovana Damnjanovic nach.

FC Bayern vor schwierigen Wochen

Was also soll man mit diesem Ergebnis machen? Trotz langer Unterzahl gewonnen. Trotz dürftiger Leistung gewonnen. Weiterhin ohne Punktverlust. Aber eben auch weiterhin bedenklich fehleranfällig in allen Phasen vom Spielaufbau bis ins Angriffsdrittel.

Viele Neuzugänge gab es im Sommer nicht, die den fehlenden Rhythmus erklären könnten. Verletzungen und angeschlagene Spielerinnen wie beispielsweise Schüller sind schon eher eine Erklärung. Dennoch erwartet man wohl auch in München mehr von sich.

Eine Möglichkeit gibt es noch, den Rhythmus zu finden. Am kommenden Samstag spielt man daheim gegen den 1. FC Köln, der noch ohne Sieg ist. Dann aber muss man liefern. Heimspiel gegen Arsenal, Auswärtsspiele in Wolfsburg, Turin und Leverkusen, ehe Frankfurt zu Gast ist. Es werden schwere Wochen, deren Ausgang mit diesen Leistungen derzeit kaum vorherzusagen ist.

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