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·30 January 2025
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Der FC Bayern München geht mit einem Auftritt in die K.-o.-Phase der Champions League, der zur Saison passt. News und Gerüchte im Round-Up:
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
„Wir haken ihn ab“, sagte Thomas Müller bei DAZN über den 3:1-Sieg gegen Slovan Bratislava in der Champions League: „Wir haben unsere Pflicht irgendwie erfüllt und die Kür dann doch nicht.“ Am Samstag gehe es weiter.
„Es ist ganz komisch, wenn sich Siege nicht anfühlen wie Siege, aber das wussten wir vorher, dass das passieren kann“, so der Routinier: „Es lag nicht mehr in der eigenen Hand.“ Am Ende hätten „die Verfehlungen“ zuvor darüber entschieden, dass es nicht mit den Top-8 klappen sollte. „That’s life“, schloss Müller seinen Redebeitrag ab.
Ja, das ist das Leben. Aber es ist eben auch der passende Abschluss einer Gruppenphase, die alle Probleme des FC Bayern nochmal aufgezeigt hat. Vom Kader bis hin zu seltsam unkonzentrierten Auftritten, die sich über die letzten Jahre immer und immer wieder durch die Saison gezogen haben.
Auch unter Vincent Kompany hat sich das nicht geändert. Nun lässt sich dieser letzte Auftritt gegen Slovan Bratislava nur schwer bewerten. Immerhin setzte der Belgier auf eine Mannschaft, die so noch nie zusammengespielt hat. In einem System, das ein Feuerwerk nicht gerade begünstigte. Zweieinhalb Verteidiger, viele Offensivspieler, aber wenig Balance und vor allem auch keine Idee, wie man die Spieler in die wichtigen Räume bekommt.
Viele Offensivspieler bedeuten nicht immer viel Offensivpower. Gerade wenn viele Spieler zu oft in Räumen unterwegs sind, die ihnen nicht optimal liegen. So standen sich Michael Olise und Leroy Sané zu oft auf den Füßen, Thomas Müller schaffte es nicht, Harry Kane in die Spur zu bekommen und links zeigte Mathys Tel, warum es zwischen ihm und dem FCB derzeit nicht passt.
Zu eindimensional waren seine 60 Minuten auf dem Platz, zu berechenbar und letztlich auch zu ungefährlich. Tel wirkte wie ein Fremdkörper im System der Münchner. Nicht zum ersten Mal. „Wir haben im Dezember gesprochen, da hat Mathys gesagt, er will sich durchsetzen“, sagte Max Eberl nach der Partie: „Jetzt hat er gesagt, er würde gerne gehen. Jetzt müssen wir überlegen, ob wir’s tun und was wir tun.“
Für seine Entwicklung wäre ein Transfer wichtig. Man darf gespannt sein, ob es auf eine Leihe hinausläuft oder ob er sogar verkauft wird. Im Stadion drehte er nochmal eine kleine Runde. Es schien, als würde er sich von den Fans verabschieden. Damit endet seine Zeit beim FC Bayern (vorerst) womöglich ebenso ernüchternd wie die Ligaphase der Königsklasse für die Mannschaft insgesamt. Die große Erkenntnis für Tel und den FCB auf unterschiedlichen Ebenen: Im Moment reicht es einfach nicht für ganz oben.
So nah die Mannschaft in den einzelnen Spielen an besseren Ergebnissen dran war, so weit ist man letztlich in der Summe vom höchsten Niveau entfernt. Überraschend ist das nach den letzten Jahren nicht, aber es ist das klare Signal, dass der Kader im Sommer umgebaut werden muss.
Es wäre auch falsch, die aktuelle Saison bereits abzuschreiben oder die Ligaphase negativer darzustellen, als sie war. Schaut man auf den Turnierbaum, hat man sich aber keinen Gefallen getan. In den Playoffs wird man auf Manchester City oder Celtic Glasgow treffen, bei einem etwaigen Weiterkommen warten im Achtelfinale Atlético Madrid oder Bayer Leverkusen.
Sollten die Bayern auch hier in die nächste Runde einziehen, könnte es im Viertelfinale zu einem Duell mit dem FC Arsenal oder Inter kommen, der FC Barcelona oder der FC Liverpool wären Mannschaften, die bei entsprechendem Verlauf im Halbfinale als Gegner auf dem Programm stünden.
Viel Konjunktiv, viel Träumerei. Mit mehr Fokus und Konzentration in den entscheidenden Momenten dieser Ligaphase hätte man sich einen solchen Hammerweg aber unter Umständen ersparen können. Die Frage ist, wie man in München mit der Erkenntnis umgeht, dass das internationale Abschneiden aktuell nicht den eigenen Ansprüchen genügt.
Aktuell zeigen Formkurve und auch Stimmungsbarometer eher Negativtrends an. Viel Zeit bleibt dem FCB nicht, um den Trend umzudrehen.
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Der FC Bayern München wird in den Playoffs entweder auf Manchester City und Pep Guardiola oder auf Celtic Glasgow treffen. Die Citizens wiederum haben neben den Münchnern noch Real Madrid als weitere Losmöglichkeit.
Für Guardiola offenbar kein großer Grund zur Freude. „Real Madrid oder Bayern München“, sagte er auf der Pressekonferenz am Mittwochabend: „Einer ist der König des Wettbewerbs, der andere ist vielleicht der zweite oder dritte König des Wettbewerbs.“ Die Auslosung findet am Freitag statt. Dann haben auch die Münchner Gewissheit, ob es zu einem Rematch mit Guardiola kommt.