MillernTon
·27 May 2025
Farvel, Hunter!

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Mit Andreas Albers wird den FC St. Pauli ein Spieler verlassen, der trotz geringer Spielzeit eine wichtige Rolle im Kader einnahm.(Titelfoto: Cathrin Mueller / Getty Images via OneFootball)
Als im Sommer 2023 die Meldung die Runde machte, dass Andreas Albers zum FC St. Pauli wechselt, waren da einige Zweifel: Kann ein 33-Jähriger dem FCSP wirklich weiterhelfen? Jemand, dessen Leistungen auf dem Platz in den Vorjahren immer mehr abnahmen? Es war nur schwer vorstellbar, dass Albers der von vielen gewünschte „15-Tore-Stürmer“ werden würde. Wurde er dann ja auch nicht. Ein großer Anteil am Erfolg des FC St. Pauli ist ihm trotzdem zuzuschreiben.
Als Kapitän der B-Elf wurde Andreas Albers mal beschrieben. Seine Rolle im Team bestand nicht primär darin, Tore zu erzielen, es ging auch darum, die Teamchemie zu pflegen. Albers machte seine Sache in seinem ersten Jahr beim FC St. Pauli gut. So sehr, dass letzten Sommer eine Vertragsverlängerung als verdienter Lohn folgte. Was konnte schon schiefgehen? Andreas Albers war sich seiner Rolle und Aufgabe bewusst. Und wenn man schaut, welche Erfolgsgeschichten aus der einstigen B-Elf heraus geschrieben wurden (Danel Sinani, Carlo Boukhalfa, David Nemeth), dann dürfte Albers auch diese Saison einen guten Job gemacht haben.
Dabei war es aber auch nicht so, dass Andreas Albers weder diese noch letzte auf dem Platz gebraucht wurde. Auf 15 Einsätze brachte er es in Liga und Pokal in dieser Saison, in der Vorsaison waren es zusammen 19 Spiele in denen er auf dem Rasen stand. Okay, nur noch gut 50 Minuten Spielzeit 24/25 statt knapp 500 Einsatzminuten im Vorjahr. Nein, Albers hat bei diesen Einsätzen nur selten glänzen können, er ist halt nicht der „15-Tore-Stürmer“ gewesen. Aber zwei Treffer hat er im Trikot des FC St. Pauli erzielt. Und was für welche!
Wie wichtig die Meisterschale der 2. Bundesliga ist, merkten viele erst, als ihr Gewinn in Gefahr geriet. 34. Spieltag in Wiesbaden, 0:1-Rückstand. Albers kam zur Halbzeit in die Partie, erzielte wenige Minuten nach Wiederanpfiff den Ausgleich. Obwohl die Schale damit noch nicht gewonnen war, folgte auf den Treffer eine völlige Ekstase aller FCSP-Spieler beim Torjubel. Hätte es noch eines Zeichens bedurft, wie groß das Standing von Andreas Albers im Team ist, diese 51. Minute beim Spiel in Wiesbaden war der Beweis. Da Andreas Albers den Ausgleich und Danel Sinani noch den Siegtreffer erzielte, stand bis vor kurzem eine wunderschöne Schale im Museum des FC St. Pauli.
Auch wenn es keine Schale dafür gab, so muss der Klassenerhalt des FC St. Pauli in der Folgesaison als ein ebenso großer Erfolg bewertet werden. Auch daran hatte Albers seinen Anteil, nicht nur als Kapitän der B-Elf und damit als Kaderpfleger. Und auch dieses Mal gab es eine maximal mögliche Ekstase: Es lief bereits die Nachspielzeit in Sinsheim, als der FCSP sich endlich mal aus der Hoffenheimer Umklammerung befreien konnte. Jackson Irvine fand Albers mit seinem tiefen Pass, der zur Entscheidung einschob und diese direkt vor dem Gästeblock feierte. Für viele war das sicherlich einer der emotionalsten Momente der Saison. Für Andreas Albers, so zeigte es das Interview danach, war es ebenfalls ein ganz besonderer Moment.
„Als Stürmer willst du so oft wie möglich spielen und so viele Tore schießen wie möglich. Heute habe ich nicht viele Minuten gespielt und getroffen. Als Bankspieler musst du immer bereit sein, du kannst immer entscheidend sein, auch wenn du nur eine Minute spielst. Es waren drei sehr wichtige Punkte. Es war nicht einfach heute, wir haben aber eine sehr gute Leistung gezeigt. Ich bin nicht mehr der Jüngste und schieße heute mein erstes Bundesligator.„ Andreas Albers, fcstpauli.com
Und dieser Moment ist ihm, der in einem Haufen voller Egoisten (was Fußballprofis ja auch sein müssen) mit daran arbeitete, ein funktionierendes Team zu formen, voll und ganz zu gönnen.
Ob Andreas Albers seine Karriere auf dem Rasen fortsetzen wird, steht noch nicht fest. das Jurastudium hat er zumindest kürzlich erfolgreich abgeschlossen. Der MillernTon wünscht Dir in jedem Fall alles Gute für Deine Zukunft, Hunter!You’ll never walk alone! // Tim
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