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·31 July 2025
Ex-Präsident Niebaum über Zeit beim BVB: „Machtspiele und Intrigen“

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·31 July 2025
Sein Name ist verbunden mit großen Erfolgen von Borussia Dortmund, nicht allein der Triumph in der Champions League 1997. In Erinnerung bleibt Gerd Niebaum dennoch vielen Fans als derjenige, der den Club beinahe in den Ruin geführt hätte. Jetzt hat er ein Buch geschrieben – allerdings nicht über den BVB. Über seine 18 Jahre als Präsident spricht er dennoch mit der Sportbild.
Einen Thriller hat Gerd Niebaum verfasst, der eine fiktive Story rund ums Weiße Haus zum Inhalt hat. Ob er sich dafür auch von seiner Zeit bei Borussia Dortmund hat inspirieren lassen, verneint er. Eher ist es sein Lieblingsautor John Grisham, auf dessen Pfaden sich als Autor sieht. Schon einige Jahre sei der Plot für sein Buch „White House not for sale“ gereift. Jetzt, mit 76 Jahren, veröffentlicht er dieses Buch nun auch.
Dass sein Leben im Fußball mit vielen Höhen und Tiefen verbunden war, bestreitet Niebaum auch nicht. Der regelmäßige Umgang mit Politikern und Wirtschaftsbossen habe da schon seine Perspektive enorm erweitert. Präsident sei er zwar geworden, als er schon lange etablierter Rechtsanwalt war. Den Job übernommen hab er aber als Fan, wie er sich zu jener Zeit selbst charakterisiert.
Schnell musste er lernen, dass solch ein Posten im Zentrum eines verdichteten Mikrokosmos steht, der – auch – von Machtspielen und Intrigen geprägt sei. Da habe er viel lernen müssen, erinnert Niebaum sich.
Photo by Andreas Rentz/Bongarts/Getty Images
Dass Borussia Dortmund unter ihm Deutscher Meister, Champions-League- und Weltpokalsieger wurde, verbucht er unter den Aspekten seiner Arbeit, bei denen er vieles richtig gemacht habe. Doch in 18 Jahren mache man eben auch einiges falsch und so habe man sich mit der Zusammenstellung einer auch nach dem Meistertitel 2002 ambitionierten Mannschaft sowie dem Ausbau des Stadions für die WM 2006 übernommen.
Seine Nachfolger hätten diese Krise zum Glück meistern können, hätten die „Chance zur Sanierung“, wie Niebaum es nennt, genutzt. Stolz sei er aber immer noch darauf, dass man unter seiner Regie den Ausbau der Südtribüne zur reinen Stehtribüne durchgesetzt habe. Denn diese verkörpere mit ihren 25.000 Fans das „Wir-Gefühl“, welches Borussia Dortmund ausmache.
Kontakt pflegt er noch mit vielen Weggefährten aus seiner langen Zeit als Präsident, allen voran mit dem damaligen Manager Michael Meier, aber auch mit Ottmar Hitzfeld oder Horst Köppel. Wenn er den Signal Iduna Park besucht, macht er dies aber nicht auf der Ehrentribüne, sondern als normaler Fan und seit Kurzem auch Thriller-Autor.