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Selina Eckstein·16 March 2025

Er wollte schon aufhören! Buli-Profi legt nie geahntes Comeback hin

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Manchmal muss man die Menschen eben zu ihrem Glück zwingen. Das dachte sich scheinbar auch Gerrit Holtmann, als er Timo Horn einen leichten Schubser verpasste, damit sich der Keeper von den Fans feiern lassen konnte.

Gerade hatten die Bochumer 2:0 gegen Borussia Dortmund gewonnen und die Sprechchöre der Fans machten klar, wem das zu verdanken war. "Ich habe schon viele positive wie negative Dinge in meiner Karriere erlebt. Aber das war ein Highlight und hochemotional", erklärte ein glücklicher Horn gegenüber 'Reviersport' nach dem überraschenden Sieg gegen den BVB.


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Knapp drei Jahre waren da vergangen, seit der ehemalige Kölner sein letztes Bundesliga-Spiel bestritt. Im Februar 2022 beim 1:0-Sieg des 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt war es letztmals der Fall. Danach wurde er von Marvin Schwäbe aus dem FC-Tor verdrängt. Bis zum Spiel gegen den BVB waren, um genau zu sein, 1092 Tagen vergangen und beinahe wäre es auch gar nicht zum Bundesliga-Comeback gekommen. Denn laut 'Sport Bild' habe Horn schon ans Karriereende gedacht. Er selbst kommentierte das nicht.

Zwölf Jahre war das Eigengewächs FC-Keeper bei den Profis gewesen, als sich der Klub im Juli 2023 von ihm trennte. Danach blieb er erst mal ein halbes Jahr vereinslos. Er wollte erst weiterspielen, wenn etwas dabei wäre, wo er dazulernen und etwas Neues kennenlernen könne, erzählte Horn rückblickend im Interview mit den vereinseigenen Medien der Geißböcke.

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📸 Matthias Hangst - 2021 Getty Images

Doch ein Satz dürfte viele Köln- und Fußball-Romantiker bei dem Wechsel nach Salzburg dann doch stutzig gemacht haben: "Nach 21 Jahren in Köln musste es jetzt ein Klub für mich sein, der zu mir passt und mit dem ich mich identifizieren kann." Red Bull und Kölsch - eine komische Mischung.

Er wagte den Schritt, doch nach einem halben Jahr war schon wieder alles vorbei. Gerade mal drei Spiele stand er im Kasten der Salzburger und das auch nur, weil Stammkeeper Alexander Schlager verletzt fehlte.

Die Nummer zwei zu sein, kannte Horn schon aus seiner Kölner Zeit, als er von Schwäbe verdrängt wurde. Er ging letztlich auch, weil ihm gegen Ende die Wertschätzung der Köln-Verantwortlichen fehlte. Doch auch in Bochum musste er sich zunächst hinten anstellen. Patrick Drewes war zu Saisonbeginn gesetzt, Manuel Riemann war auch noch da. Zumindest auf dem Papier, am Training nahm er nicht teil und verließ den VfL im Januar 2025 Richtung Paderborn.

Und Timo Horn? Der saß schon wieder auf der Bank, durfte nur in einem Testspiel gegen seinen Ex-Klub aus Köln spielen. Erst im Februar dieses Jahres änderte sich sein Nummer-zwei-Status. Als Patrick Drewes krank ausfiel, bot sich für Horn auf einmal die Chance. Doch statt nur die Vertretung zu sein, wie es in Salzburg der Fall war, reichte ein gutes Spiel gegen Dortmund aus, Drewes den Platz streitig zu machen und in die Startelf zu rutschen.

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Horn habe sich das einfach verdient, begründete Dieter Hecking seine Entscheidung auf der Pressekonferenz vor dem folgenden Wolfsburg-Spiel. Vor allem seine Zeit beim FC brachte nun einen Vorteil mit sich. "Timo kennt solche Situationen, er hat mit Köln häufiger gegen den Abstieg gespielt. Deswegen war das für mich null Risiko, ihn zu bringen", führte Hecking aus.

Seitdem entwickelt sich Horn immer mehr zum sicheren Rückhalt und erinnert dabei an beste Köln-Zeiten. Beim 3:2-Sieg gegen Bayern am vergangenen Wochenende waren es auch seine Paraden, die die drei Punkte sicherten. Wie beim Sieg über Dortmund waren es erneut Punkte, die nur die kühnsten Optimisten eingeplant haben dürften. Sie könnten im Abstiegskampf aber letztlich noch sehr entscheidend sein.

Hätten sie die Bayern in Bochum geschlagen, hätte Horn wohl wieder in die Kurve gemusst, um sich feiern zu lassen.

Vielleicht passiert das dann aber doch nochmal im Mai, falls er gemeinsam mit den Fans den Klassenerhalt bejubeln darf. Sollte der Klub jedoch in die Relegation müssen, würde es nur zu gut in die Story des Keepers passen, wenn der Gegner dann 1. FC Köln heißen würde. Zur Not könnten sich beide Teams aber auch nächste Saison in der gleichen Liga wieder treffen. Dann mit einem Horn, der zwischen den Pfosten steht, statt auf der Bank zu sitzen.


📸 ALEXANDRA BEIER - AFP or licensors