EM 2024 | Gruppe E: Belgien favorisiert, dahinter viele Fragezeichen | OneFootball

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·13 June 2024

EM 2024 | Gruppe E: Belgien favorisiert, dahinter viele Fragezeichen

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Die EM 2024 startet in Kürze und im Rahmen unserer Vorschau folgt nun die Gruppe E. In dieser spielen Belgien, Rumänien, die Slowakei und die Ukraine um den Einzug ins Achtelfinale. Setzt sich am Ende Favorit Belgien durch oder gelingt vielleicht Underdog Slowakei eine Sensation?

EM 2024 – Vorschau Gruppe E mit Belgien, Rumänien, Slowakei und der Ukraine

EM 2024: Der Spielplan der Gruppe E


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Montag, 17. Juni 2024, 15 Uhr: Rumänien vs. Ukraine (München)

Montag, 17. Juni 2024, 18 Uhr: Belgien vs. Slowakei (Frankfurt)

Freitag, 21. Juni 2024, 15 Uhr: Slowakei vs. Ukraine (Düsseldorf)

Samstag, 22. Juni 2024, 21 Uhr: Belgien vs. Rumänien (Köln)

Mittwoch, 26. Juni 2024, 18 Uhr: Ukraine vs. Belgien (Stuttgart)

Mittwoch, 26. Juni 2024, 18 Uhr: Slowakei vs. Rumänien (Frankfurt)

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Belgien: Ohne die goldene Generation zum Erfolg?

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(Photo by BRUNO FAHY/BELGA MAG/AFP via Getty Images)

In den letzten Jahren galt Belgien bei jedem Turnier als Geheimfavorit, dank Ausnahmespielern wie Eden Hazard (33), Thibaut Courtois (32), Romelu Lukaku (31), Kevin De Bruyne (32) und Jan Vertonghen (37). Bei der Weltmeisterschaft 2018 holten die Roten Teufel den dritten Platz, aber 2022 war bereits in der Vorrunde Schluss. Auch bei den letzten beiden Europameisterschaften schied Belgien „früh“ aus: 2016 im Viertelfinale gegen Wales und 2021 ebenfalls im Viertelfinale gegen den späteren Turniersieger Italien.

Doch die Zeit der goldenen Generation ist bei den Belgiern nun vorbei. Eden Hazard beendete seine Karriere, Courtois steht nicht im Kader, Vertonghen ist über seinem Zenit, einzig Lukaku und de Bruyne sind noch auf Weltklasse-Niveau. In den letzten Jahren kamen jedoch viele talentierte Spieler nach, auch der Mann an der Seitenlinie lässt die Hoffnung auf den großen Coup steigen. Im Februar 2023 verpflichtete Belgien mit Domenico Tedesco einen jungen Trainer, was zunächst einige Zweifel hervorrief. Zwar leistete Tedesco bei Schalke gute Arbeit und führte die Knappen in die Champions League, doch seine Zeit in Leipzig verlief trotz des Gewinns des DFB-Pokals eher unglücklich.

Bei den Roten Teufeln legte der 38-Jährige jedoch einen starken Start hin: In 14 Spielen gab es zehn Siege und vier Unentschieden. Zudem gelang es Tedesco, viele junge Spieler einzubinden. Mit Jeremy Doku (22), Johan Bakayoko (21) und Lois Openda (24) besitzt Belgien in der Offensive drei hochveranlagte Spieler mit enormem Tempo. Auch im Mittelfeld stehen mit Arthur Vermeeren (19) und dem Ex-Hamburger Amadou Onana (22) zwei sehr interessante Spieler im Kader. Einzig in der Defensive drückt etwas der Schuh. Obwohl mit Zeno Debast (20) ein großes Talent im Kader steht, spielte dieser bisher nur in der Heimat beim RSC Anderlecht.

Im 4-2-3-1-System von Domenico Tedesco kommen vor allem die Stärken von Kevin De Bruyne und Torjäger Lukaku zur Geltung. Sollte es Belgien gelingen, in der Offensive auch über die Außen das Tempo der jungen Wilden Doku und Bakayoko auf den Platz zu bringen, ist mit den Belgiern durchaus zu rechnen.

Auch auf der Torhüterposition sind die Belgier mit Koen Casteels (32) gut besetzt, theoretisch hätten sie aber einen Toptorhüter in den eigenen Reihen, nämlich den schon angesprochenen Courtois. Dieser wurde aber nicht nominiert, zwischen ihm und Tedesco soll es zu Unstimmigkeiten gekommen sein. Im Endeffekt haben die Belgier aber trotzdem die Favoritenrolle inne – zumindest in dieser Gruppe.

Das rumänische Team: Die unberechenbarste Mannschaft in der Gruppe

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(Photo by Vasile Mihai-Antonio/Getty Images)

In der Qualifikation zeigte die Mannschaft von Edward Iordănescu ihr Können und schloss die Gruppe ohne Niederlage auf Rang eins ab, vor Mannschaften wie der Schweiz und Israel. Auf der anderen Seite offenbarte das Team im Jahr 2024 auch Schwächen: Gegen kleinere Mannschaften wie Nordirland, Bulgarien und Liechtenstein gab es jeweils nur ein Unentschieden und gegen Kolumbien erlitt man eine Niederlage. Besonders wenn Rumänien das Spiel selbst gestalten muss, hat die Mannschaft trotz interessanter Offensivspieler Probleme. In der Defensive um Tottenham-Star Radu Drăgușin (22) legt man viel Wert auf Kompaktheit, will wenig zulassen.

Drăgușin ist einer der Stars der Nationalmannschaft. Neben ihm gibt es auch in der Offensive einige interessante Spieler: Dennis Man (25), der in der Serie B bei Parma 17 Scorerpunkte in dieser Saison erzielte, oder Florinel Coman (26), der trotz Interesse aus der Bundesliga noch immer bei Steaua Bukarest spielt und dort mit seiner Technik und seinem Tempo begeistert.

Zudem steht mit Ianis Hagi (25) auch der Sohn der wohl größten rumänischen Legende Gheorghe Hagi im Kader. Der 25-Jährige spielte in dieser Saison auf Leihbasis in La Liga bei Deportivo Alaves. Mit Nicolae Stanciu (31) hat Rumänien im Mittelfeld einen genialen Spielgestalter, der aktuell in Saudi-Arabien sein Geld verdient. Stanciu ist der Strippenzieher der Offensive und kann ein wichtiger Akteur werden.

Aufgrund ihrer Unberechenbarkeit ist für Rumänien alles möglich, von einem punktlosen Ausscheiden in der Gruppenphase bis hin zum Gruppensieg. Wahrscheinlich ist jedoch, dass sich Rumänien mit der Ukraine um den zweiten Platz streitet. Sollte es den Rumänen gelingen, sich für das Achtelfinale zu qualifizieren, ist aufgrund der starken Defensive auch hier ein Weiterkommen möglich. Vielleicht gelingt es ihnen sogar, an den größten Erfolg der Nationalmannschaft bei der EM 2000 anzuknüpfen und bis ins Viertelfinale vorzurücken.

Die Slowakei als Außenseiter in der EM-Gruppe

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(Photo by Christian Hofer/Getty Images)

Trotz guter Ergebnisse in der EM-Qualifikation geht die Slowakei als klarer Außenseiter in diese Gruppe. Zwar gelang es der Mannschaft von Francesco Calzona, die Gruppe mit sieben Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen gegen Portugal ohne große Probleme zu überstehen, jedoch fehlt es der Mannschaft vor allem in der Offensive an Klasse.

In den letzten beiden Vorbereitungsspielen vor der Europameisterschaft gab es zwar zwei 4:0-Siege über San Marino und Wales, doch gegen kleinere Nationen tat sich die Slowakei schwer. So gab es gegen Luxemburg, die eine sehr gute Qualifikation spielten, einen 1:0-Sieg und ein torloses Unentschieden. Auch gegen Liechtenstein gab es auswärts nur einen knappen 1:0-Sieg. Die Defensive ließ in zehn Spielen nur sieben Gegentreffer zu und zeigte damit deutlich, wo die Stärke der Mannschaft liegt.

Vor allem mit Milan Škriniar (29) besitzt die Slowakei einen absoluten Top-Innenverteidiger. Auch David Hancko (26) von Feyenoord spielte sich in dieser Saison auf die Notizblöcke größerer Vereine. Das Mittelfeld ist mit den zwei Spielgestaltern Stanislav Lobotka (29) und László Bénes (26) vom HSV gut besetzt. Im Angriff drückt jedoch der Schuh: Zwar gibt es mit Róbert Boženík (24) einen Mittelstürmer, der in Portugal bei Boavista Porto spielt, jedoch erzielte der 24-Jährige in 40 Länderspielen erst sieben Treffer. Mit Leo Sauer (18) von Feyenoord und Tomáš Suslov (22) von Hellas Verona sind zwei sehr spannende Spieler in der Offensive der Slowakei im Kader, jedoch sind beide bei der EM 2024 mehr als Ergänzungsspieler statt als Leistungsträger eingeplant.

Aufgrund der fehlenden Klasse in der Offensive wird es für die Slowakei schwer, die Gruppe zu überstehen. Zwar besitzen sie eine starke und sehr solide Defensive, jedoch sind die drei Gruppengegner auch in der Breite stärker besetzt. Auch die knappen Ergebnisse zeigen, dass die Mannschaft von Calzona in jedem Spiel eine Top-Leistung benötigt, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Sollte es der Slowakei jedoch gelingen, einen Sieg in der Gruppe einzufahren, ist es möglich, dass sie sich für das Achtelfinale qualifizieren. Dort könnten sie aufgrund ihrer Defensivstärke zumindest herausfordernd sein.

Die Ukraine – Ein schwer zu bespielender Gegner mit starker Offensive

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(Photo by WOJTEK RADWANSKI/AFP via Getty Images)

Wie schwer die Ukraine zu bespielen ist, musste die DFB-Elf erst kürzlich erleben. Trotz vieler Torschüsse und Standards gab es nur wenige klare Torchancen für Havertz & co. Auch in der Offensive besitzen die Ukrainer ihre Stärken. In der Qualifikation belegte die Ukraine jedoch nur Platz drei hinter England und Italien. Zwar konnten sie gegen beide Top-Nationen jeweils ein Unentschieden erzielen, mussten aber auch gegen beide Teams Niederlagen hinnehmen.

Am Ende setzte sich die Mannschaft von Sergiy Rebrov (50) in den Playoffs durch: Im Halbfinale gab es einen 2:1-Erfolg über Bosnien-Herzegowina und im Finale besiegte die Ukraine Island ebenfalls mit 2:1, wodurch das Endrundenticket gelöst war. In den letzten Vorbereitungsspielen vor dem Start der EM zeigte das Team von Rebrov zwei unterschiedliche Gesichter: Während sie gegen Deutschland stark verteidigten, immer wieder gefährlich konterten und sich ein Unentschieden verdienten, gab es gegen Polen eine deutliche Niederlage. Die Polen nutzten vor allem Standardsituationen konsequent aus und erzielten zwei der drei Treffer nach einem Eckball.

Der Kader der Ukraine ist in diesem Jahr so gut bestückt wie schon lange nicht mehr. Das Tor wird aller Voraussicht nach Andriy Lunin (25) von Real Madrid hüten, obwohl mit Anatoliy Trubin (21) von SL Benfica ebenfalls ein sehr talentierter Torhüter bereitsteht, der gegen die DFB-Elf ein starkes Spiel lieferte. In der Defensive gibt es mit Innenverteidiger Ilya Zabarnyi (21) und Oleksandr Zinchenko (27) zwei Topspieler aus der Premier League, wenngleich der Arsenal-Profi eher im Mittelfeld zum Einsatz kommen dürfte.

Vor allem in der Offensive besitzen die Ukrainer Power und Klasse. Mit Tempodribbler Mykhaylo Mudryk (23) vom FC Chelsea haben sie einen Spieler im Kader, der an einem guten Tag jede Abwehr schwindelig spielen kann. Zudem steht mit Artem Dovbyk (26), dem Torschützenkönig von La Liga, ein weiterer herausragender Spieler zur Verfügung. Viktor Tsygankov (26) und Georgiy Sudakov (21) sind zwei weitere Offensivakteure, die es genauer zu beobachten gilt.

Mit dieser Mannschaft ist der Ukraine durchaus einiges zuzutrauen. In der Gruppenphase werden sich Mudryk & Co. mit Rumänien um Platz zwei streiten, jedoch ist auch Platz eins nicht unmöglich, da die Offensive der Ukraine die Defensive der Belgier durchaus in Gefahr bringen könnte. Sollte es dem Team gelingen, seine Stärken auf dem Platz auszuspielen, ist es möglich, an den Viertelfinal-Einzug der EM 2021 anzuknüpfen und mit etwas Spielglück eine noch größere Sensation zu schaffen, zudem spielt die Mannschaft für das gesamte Land und will diesem in der schweren Zeit etwas Freude zurück geben.

Prognose zur EM-Gruppe E

Aufgrund der großen individuellen Klasse wird sich Belgien in dieser Gruppe als Gruppensieger durchsetzen. Dahinter folgt die Ukraine, die mit zwei Siegen weiterkommt und für Furore sorgen wird. Auf Rang drei wird Rumänien einfahren, das sich zweimal knapp gegen die Favoriten geschlagen geben muss, aber die Slowakei besiegt und auf eine Achtelfinalticket als einer der vier besten Gruppendritten hoffen darf. Für die Slowakei wird es in dieser Gruppe leider nichts zu holen geben, da die Mannschaft zu schwach besetzt ist. Zwar steht die Defensive um Škriniar solide, aber gegen die individuelle Klasse der Kontrahenten wird die Slowakei nicht das ganze Spiel standhalten können, und in der Offensive fehlt es an torgefährlichen Spielern.

(Photo by BRUNO FAHY/BELGA MAG/AFP via Getty Images)

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