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·29 June 2024

EM 2024 | DFB-Team trifft auf Dänemark: Vorsicht trotz fehlender Inspiration

Article image:EM 2024 | DFB-Team trifft auf Dänemark: Vorsicht trotz fehlender Inspiration

Die deutsche Nationalmannschaft spielt im Achtelfinale der EM 2024 am Samstagabend um 21 Uhr gegen Dänemark. Der Gegner gewann noch kein Spiel bei dieser EM, dennoch sollte die DFB-Elf gewarnt sein. Denn zu viele Fehler sollten dem Team von Trainer Julian Nagelsmann nicht unterlaufen.

DFB-Team vor dem Achtelfinale: Die Stimmung ist gut

Nach der Gruppenphase mit sieben Punkten und Platz eins in der Endtabelle kann die deutsche Nationalmannschaft ein positives Zwischenfazit ziehen. Die Spiele waren weitgehend in Ordnung, wenn auch nicht frei von Fehlern. Die Offensive zeigte sich mal spielfreudig, gegen die Schweiz in einigen Phasen aber auch ideenlos. Defensiv waren Leidenschaft und Einsatz vorhanden, aber manch ein Punkt in der Abstimmung war noch verbesserungswürdig. Eine typische Gruppenphase einer guten Mannschaft eben.


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Dass die DFB-Elf eine solche ist, musste man sich aber erst einmal wieder erarbeiten. Insofern war die Gruppenphase doch für einiges gut. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist sehr gut, das Team versprüht eine gewisse Lockerheit in allen Bereichen. Spieler wie Ilkay Gündogan oder Jamal Musiala sind in EM-Form und auch die Akteure, die von der Bank kamen, sorgten für Impulse. Viel mehr konnte Julian Nagelsmann nicht erwarten, zumal das Remis gegen die Schweiz positive Emotionen hervorrief, gleichzeitig aber auch einem Warnschuss gleichkam.

Veränderungen vorne wie hinten?

Defensiv wird sich etwas verändern im Spiel der DFB-Elf. Das steht schon vor dem Duell mit Dänemark fest. Jonathan Tah fällt aus, Antonio Rüdiger war bis zuletzt fraglich, wird aber spielen können. “Das Training lief gut. Wir müssen zwar noch warten, aber wenn nichts mehr passiert, wird er morgen spielen können”, teilte der Bundestrainer auf der Pressekonferenz mit. Nico Schlotterbeck wäre die logische Wahl als Tah-Ersatz, aber auch Waldemar Anton hat eine gute Saison im Rücken. Heißt: Der Bundestrainer hat die Qual der Wahl. In der Offensive machte zuletzt Niclas Füllkrug Werbung für sich. Er könnte als wuchtiger Stoßstürmer von Beginn an auflaufen. Hier wollte sich Nagelsmann aber nicht in die Karten schauen lassen.

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(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Klar ist auch: Im Vergleich zum Spiel gegen die Schweiz braucht Deutschland mehr Tempo. Nicht zwingend auf den Beinen, sondern vielmehr im Kopf. Pass, Annahme, Umschauen, Pass. So liefen viele Spielzüge gegen die Eidgenossen. Überraschungsmomente fehlten, es wurde oft voreilig zur Flanke gegriffen. Das muss sich ändern, das Tempo muss variiert werden und die deutsche Auswahl muss es schaffen, den Gegner dadurch zu stressen.

Damit das gelingen kann, muss schon aus der Defensive möglichst gut und strukturiert aufgebaut werden. Schlotterbeck könnte hier natürlich seine Qualitäten ausspielen. Darüber hinaus wird es wichtig sein, dass die DFB-Auswahl es schafft, Toni Kroos Zeit am zu verschaffen. Jamal Musiala & co. müssen die Räume klug besetzen. Das kann ohnehin einer der wichtigsten Faktoren werden, denn gegen das kompakte Zentrum der Dänen muss verhindert werden, dass die Spieler sich gegenseitig die Räume wegnehmen. Ansonsten muss der Gastgeber primär darauf achten, eine gute Balance zu haben, das Spiel möglichst zu dominieren und im eigenen Flow zu bleiben. Dann stehen die Chancen gut.

Dänemark: Bisher eher uninspiriert

Der Gegner des DFB-Teams ist Dänemark. Das nördlichste Nachbarland Deutschlands qualifizierte sich mit drei Remis für das Achtelfinale. Was sich unspektakulär anhört, war auf dem Platz auch genau das. Die Auftritte der Dänen waren eher uninspiriert, wenig kreativ, mit dem Ball oft behäbig. Schnell verlor das Team die Geduld im eigenen Ballbesitz, wollte zu rabiat nach vorne spielen. Die Folge: Ungenauigkeiten und schon im Ansatz vergebene Angriffe. Torgefahr entstand häufig erst nach Distanzschüssen, diese waren mitunter aber sehr gefährlich, wie Morten Hjulmand mit einem sehenswerten Treffer gegen England unter Beweis stellte.

Defensiv stand Dänemark durchaus gut. Die drei Innenverteidiger, meist Joachim Andersen, Andreas Christensen und Jannik Vestergaard, sind allesamt mit Erfahrung in der Premier League ausgestattet, sind physisch stark. Sie konnten in den ersten Spielen für eine gewisse Kompaktheit sorgen und den Dänen zumindest defensiv Halt geben. Das war es aber auch schon fast mit den positiven Nachrichten. Die Wingbacks waren bemüht, sich einzubringen, vieles lief dabei aber ins Leere. Jonas Wind war eher ein laues Lüftchen und Rasmus Højlund arbeitete viel, aber auch oft vergeblich.

Vorsicht bei ruhenden Bällen & der Faktor Eriksen

Über die Rollenverteilung muss vor dem Spiel nicht geredet werden. Dänemark darf nicht mehr als eine Pflichtaufgabe für Deutschland werden. Damit das auf dem Platz aber auch so aussieht, müssen diverse Dinge beachtet werden. Die dänische Mannschaft hat nämlich trotz aller Defizite ihre Qualitäten. Sonst hätte man sicher auch eines der drei Gruppenspiele verloren. Neben der läuferischen Komponente und dem kompakten Zentrum sind es die ruhenden Bälle, die zu beachten wären. Die angesprochene Dreierreihe im Abwehrzentrum kann hier für Gefahr sorgen, ein Stoßstürmer steht zudem meistens auf dem Feld.

Und dann wäre da ja auch noch Christian Eriksen. Der Spieler, der 2021 bei der EM reanimiert werden musste, drei Jahre später bei der Rückkehr auf eben jener Bühne nicht nur ein Tor erzielte, sondern auch den größten Geistesblitz der Dänen in der Gruppenphase mustergültig vollendete. Wird er nicht entsprechend in die Mangel genommen und in seinen Kreisen gestört, kann es vor allem im Umschaltspiel gefährlich werden. Die Gruppenphase zeigte aber auch: Wenn man ihm auf den Füßen steht, dann fehlt es komplett an der kreativen Ader im Spiel der Dänen, deren Ziel es sein wird, so lange wie möglich die “Null” zu halten und den einen entscheidenden Nadelstich für sich zu nutzen.

(Photo by FABRICE COFFRINI/AFP via Getty Images)

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