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·20 June 2024

EM 2024 | Deutschland ist Titelfavorit! Fünf Erkenntnisse zum DFB-Sieg über Ungarn

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Deutschland steht im Achtelfinale! Die DFB-Elf schlägt Ungarn am zweiten Spieltag der EM 2024 mit 2:0 und steht dadurch in der K.-o.-Runde. Die Euphorie um die Mannschaft von Julian Nagelsmann ist endgültig entbrannt. Fünf Erkenntnisse zur Partie.

EM 2024: Viele Stärken und eine Problemstelle

Es ist vollbracht: Die deutsche Nationalmannschaft schlägt Ungarn im zweiten Gruppenspiel mit 2:0 und steht dadurch im Achtelfinale der EM 2024. Das Spiel hatte mehrere Phasen, zwischendurch wackelte die Mannschaft von Julian Nagelsmann sogar. Die DFB-Elf zeigte in Summe jedoch eine gute Partie und gewann vollkommen verdient. Auch in diesem Spiel gab es einige Themen, über die gesprochen werden muss. Wir liefern fünf Erkenntnisse zum Achtelfinaleinzug der DFB-Elf.


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1. Führungsspieler in Top-Form!

Im Vorfeld der EM 2024 wurde viel über die Führungsspieler in der deutschen Nationalmannschaft gesprochen. Der einzige der erfahrenen Spieler, der Leistung gebracht hatte und unangefochten gesetzt war, war Toni Kroos. In den Testspielen vor der Europameisterschaft stürzte sich viel Kritik auf DFB-Kapitän İlkay Gündoğan, der wahrlich nicht die besten Leistungen im DFB-Dress gezeigt hatte. Außerdem wurde Torhüter Manuel Neuer hinterfragt, der im Testspiel gegen Griechenland gepatzt hatte und bereits im Saisonendspurt beim FC Bayern mehrere Fehler gemacht hatte. Zudem gab es Diskussionen um Antonio Rüdiger, da er seine starken Leistungen aus dem Verein nicht in die Nationalmannschaft übertragen konnte.

Gündoğan zeigte bereits gegen Schottland eine gute Leistung, setzte gegen Ungarn jedoch noch einen drauf. Mit Tor und Vorlage war der Kapitän der entscheidende Spieler und unterstrich seine gute Form bei dem Turnier. Während Neuer gegen Schottland noch beschäftigungslos gewesen war, war es ein munterer Tag gegen die Ungarn. Bereits früh in der Partie verhinderte er den Rückstand und hielt zudem zweimal stark gegen Dominik Szoboszlai. Und auch Antonio Rüdiger hat gegen Ungarn eine starke Leistung gezeigt. Die Führungsspieler der DFB-Elf sind in Top-Form!

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(Photo by Matthias Hangst/Getty Images)

2. Deutschland spielt variabel

Das deutsche Spiel hat mittlerweile mehrere Facetten. Gegen dicht gestaffelte Schotten war die DFB-Elf auf Einzelkönner wie Jamal Musiala und Florian Wirtz angewiesen, die immer wieder Situationen auf engem Raum lösten und damit hinter den schottischen Abwehrverbund kamen. Gegen Ungarn wählte die Mannschaft von Julian Nagelsmann ein neues, aber durchaus probates Mittel: den langen Ball. Immer wieder eröffneten die Innenverteidiger, allen voran Antonio Rüdiger, das Spiel mit einem langen Ball in Richtung Kai Havertz. Die Qualität dieser war enorm hoch und leitete mehrere Angriffe ein.

Dabei hatte Nagelsmann die Probleme der ungarischen Defensive bei diesen genau erkannt und somit das Mittelfeld, welches sehr mannorientiert verteidigte, direkt überbrückt. Das Spiel gegen Ungarn hat gezeigt, wie facettenreich das deutsche Offensivspiel mittlerweile ist. Mit Musiala und Wirtz können Situationen im Dribbling gelöst werden. Zudem ist die Offensive enorm stark in Kombinationen auf engem Raum. Nun gesellt sich mit dem langen Ball ein weiteres Stilmittel in das Repertoire der Nationalmannschaft. Das macht sie noch unausrechenbarer.

3. Optimale Stürmer-Aufteilung

Eine weitere Frage, die Bundestrainer Julian Nagelsmann sich vor dem Turnier stellen musste, war die Stürmer-Frage. Die Entscheidung musste der 36-Jährige zwischen Niclas Füllkrug, der in der Nationalmannschaft eine starke Quote vorzuweisen hat, und Kai Havertz, der beim FC Arsenal aufblüht, treffen. Dabei ist es nicht nur eine Entscheidung für einen Spieler, sondern auch für den Spielstil. Während Havertz der Stürmer ist, der immer wieder am Kombinationsspiel teilnimmt und auch Tempo vorzuweisen hat, ist Füllkrug eher die rustikale Wahl, der klassischer Neuner, der vor allem mit körperlicher Präsenz und Kopfballstärke überzeugt.

Die Wahl fiel relativ schnell auf den Angreifer vom FC Arsenal, der seitdem in der Spitze bei der DFB-Elf stürmt. Und er überzeugt mit seiner Spielstärke im Trikot der Nationalmannschaft. Dabei ist das Jobsharing zwischen Füllkrug und Havertz die perfekte Mischung. Während Havertz deutlich besser ist, wenn er von Beginn an spielt, kann der BVB-Stürmer seine Qualitäten noch besser unter Beweis stellen, wenn er von der Bank kommt. In beiden Spielen wurde Havertz nach gut einer Stunde von Füllkrug ersetzt und die gegnerische Mannschaft musste sich dadurch auf ein komplett anderes Spiel einstellen. So können beide ihre unterschiedlichen Stärken einbringen.

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(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

4. Standards müssen besser werden

Von allen Seiten gab es viel Lob für die Mannschaft von Julian Nagelsmann. Und das Lob ist zweifelsohne nicht zu Unrecht. Mit tollem Fußball überzeugt die DFB-Auswahl in den ersten beiden Spielen und steht vollkommen zu Recht vorzeitig im Achtelfinale der EM 2024. Doch in manchen Belangen gibt es noch Nachholbedarf. Dazu zählen sicherlich auch die Standards. Bereits gegen Schottland hatte man einige gute Freistoßsituationen und Eckbälle. Gefährlich wurde es nicht wirklich. Dabei hat der DFB mit Mads Buttgereit einen renommierten Standardtrainer ins Team geholt.

Und auch gegen die Ungarn verzeichnete die deutsche Nationalmannschaft wieder elf Eckbälle. Gefährlich wurde keiner von ihnen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass große Turniere oftmals über Standardsituationen entschieden werden. Man erinnere sich nur an die WM 2014, als Mats Hummels im Viertelfinale gegen die Franzosen den goldenen Siegtreffer erzielte oder an die WM 2010, als Carles Puyol mit einem wuchtigen Kopfball die deutschen Titelträume beendete. Das DFB-Team muss sich unbedingt nach Standards verbessern, denn diese könnten in der K.-o.-Runde zu einer Waffe werden.

5. Deutschland ist endgültig Titelfavorit

Auch wenn die DFB-Elf gegen Ungarn einige Probleme und auch schwächere Phasen hatte, war der Sieg dennoch überzeugt und vollkommen verdient. Bereits beim 5:1 über Schottland hatte die Mannschaft eine elektrisierende Leistung gezeigt und eine regelrechte EM-Euphorie entfacht. Allerdings drückten nicht wenige bei der Nationalmannschaft auf die Bremse, denn es galt den Sieg aus dem ersten Spiel im zweiten zu vergolden. Jetzt steht die Mannschaft von Julian Nagelsmann bereits im Achtelfinale und überzeugt sowohl spielerisch als auch in der Defensive. Dies war im bisherigen Turnierverlauf noch keinem Team gelungen.

Die großen Favoriten wie England oder Frankreich, aber auch Portugal konnten ihre Auftaktspiele gewinnen, dennoch war die Leistung angesichts der hohen Qualität im Kader dieser Teams eher weniger überzeugend. Auch bei den Spaniern, die zwar mit 3:0 über Kroatien gewinnen konnten, täuschte das Ergebnis über die eigentliche Leistung hinweg. Von den großen Nationen ist Deutschland die einzige, die bisher ohne jedes Fragezeichen Leistung gezeigt hat und überzeugen konnte. Damit und getragen von der EM-Euphorie im eigenen Land ist die Mannschaft um Jamal Musiala DER Titelfavorit!

(Photo by THOMAS KIENZLE/AFP via Getty Images)

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