FC Bayern München
·18 May 2025
Doppelte Titelfeier am Marienplatz: FCB lässt München strahlen

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·18 May 2025
Sogar die Stadt München schien am Sonntagmorgen etwas verkatert aus der Partynacht zu erwachen. Am Sonntagmorgen nach der Saisonabschlussfeier in Freimann, wo Frauen- und Herrenmannschaft sich mit ihren Trainern und Verantwortlichen mit geladenen Gästen meisterlich bis in die Morgenstunden hatten hochleben lassen, hing eine schwere, graue Wolkendecke über der Stadt. Hier und da fielen sogar vereinzelt Tropfen auf die Landeshauptstadt, in deren Zentrum auf dem Marienplatz doch in wenigen Stunden eigentlich ein großes Meisterhighlight folgen sollte: „Hoffentlich wird es ein schöner, sonniger Tag – dann werden wir zusammen eine gute Zeit haben“, hatte Torschützenkönig Harry Kane noch nach dem 4:0 im letzten Punktspiel bei der TSG Hoffenheim gesagt. Es sah am Morgen aber mehr danach aus, als sollten die Fans, mit denen sie alle auf dem Rathausbalkon am Nachmittag ausgiebig ihre Titel feiern wollten, besser ihre Regenschirme einpacken.
Als sich dann die Teambusse auf den Weg zum Rathaus ins Herz der Stadt machten – die Frauen kamen aus dem Norden vom Campusgelände, die Herren von der Säbener Straße im Süden -, da war immerhin das tiefe Grau schon aus dem Himmel verschwunden. Als die Mannschaften dann den Marienplatz erreichten, über den Prunkhof die steinernen Treppen hinauf in Richtung Balkon schritten, da hatte pünktlich der strahlende Sonnenschein aus all den Herzen der rot-weißen Masse die letzten Wolken vollends aufgelöst: Die Sonne lachte jetzt in ihrer ganzen Pracht vom Himmel, als Stadionsprecher Stephan Lehmann die Spielerinnen der Frauenmannschaft hinaus vor die Brüstung zu den Fans rief, sie alle breit und stolz grinsend die Meisterschale und den Pokal fürs erste Double der Vereinsgeschichte präsentierten.
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Bianca Rech, die Direktorin Frauenfußball beim FC Bayern, fand gleich zu Beginn die wohl schönsten, die bemerkenswertesten Worte für all das, was sie doch gemeinsam erreicht hatten und nun zusammen mit ihren Anhängern genossen: „Es ist unglaublich, die vielen Fans zu sehen, die uns alle gemeinsam feiern. Ohne die Fans geht’s nicht – umso schöner, dass sie heute alle hier versammelt sind“, meinte Rech: „Die Reise, die wir vor drei Jahren begonnen haben, ist mehr als nur das, was wir auf dem Fußballplatz zeigen. Es ist vielmehr das, was neben dem Platz passiert, das Verständnis und Vertrauen, das wir füreinander haben. Es ist viel mehr als nur Fußball, es sind Menschen, es sind Persönlichkeiten, die diese Mannschaft ausmachen. Wir haben eine ganz besondere Kultur geschaffen.“
Von dieser besonderen Kultur sprach auch Konrad Laimer, die müden Augen der Nacht hinter einer dunklen Sonnenbrille versteckt: „Es ist immer schwierig, einen einzigen Moment der Saison herauszugreifen – man hat von Beginn an vielmehr von jedem einzelnen gemerkt, dass wir Lust haben, gemeinsam erfolgreich zu sein. Wir sind auf einem sehr guten Weg und können es immer noch besser machen. Ich freue mich auf die nächsten Jahre, was da alles noch kommt.“
Lehmann rief dann natürlich auch die Herrenmannschaft hinaus auf den Balkon über ihre Fans. Hunderte, ach was: Tausende standen dort und bildeten mit ihren Trikots, Schals, Mützen, Hüten und Fahnen ein wunderbares Meer der Glückseligkeit in Rot und Weiß. Manuel Neuer, der Kapitän, war der erste, der mit der Meisterschale in der Hand unter dem tosenden Jubel nach außen trat. Es folgten alle Mitspieler von Musiala über Kimmich, von Goretzka über Olise, von Upamecano, Dier, Gnabry bis Müller. Ja, sogar Alphonso Davies ließ es sich trotz Knieschiene nicht nehmen, einmal freudetrunken ins Fanmeer zu winken und die Siegerfäuste zu ballen.
„Es ist unglaublich und es freut mich für die Fans und für die Stadt. Die Saison hat Spaß gemacht, die Jungs haben alles gegeben, die Energie war gut – das ist eine gute Basis für nächste Saison“, sagte Vincent Kompany, mit Alexander Strauß als Cheftrainer der Herren- und Frauenteams ganz besonders gefeiert. Immer wieder stimmten die Spielerinnen und Spieler mit ihren euphorisierten Anhängern neue Partyhymnen an, Torschützenkönig Harry Kane sogar ein Duett mit der englischen Nationalspielerin beim FC Bayern, Georgia Stanway, ehe sich beide Teams mischten und in einer großen Polonaise über den steinernen Balkon tanzten. Mittendrin auch Präsidenten und Vorstandschaft.
„Die Allianz Arena ist unser Wohnzimmer, das Rathaus und der Balkon sind zum Partykeller geworden. Die Bilder gehen um die Welt und zeigen, wie einzigartig und großartig der FC Bayern ist“, freute sich Präsident Herbert Hainer beim Empfang von Oberbürgermeister Dieter Reiter. Der Gastgeber gestand, dass der Empfang des FC Bayern zu seinen absoluten Lieblingsterminen als Stadtoberhaupt gehört: „Es ist mir ein riesiges Vergnügen, die Herren- und die Frauenmannschaft hier zu haben“, meinte Reiter: „Wir haben drei Titel, die wir feiern können - zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg. Damit ist alles geklärt, welches Team in Deutschland die Nummer Eins ist bei den Frauen wie bei den Männern, da gibt es keine zwei Meinungen mehr. Ich gratuliere euch!"
Giulia Gwinn strahlte wie alle auf dem Balkon mit der Sonne um die Wette: „Wir haben dieses Jahr Geschichte geschrieben, das wird uns heute auch nochmal anders bewusst“, meinte die Nationalspielerin. Konrad Laimer gestand, dass diese Anlässe der unvergessliche Lohn sind für die langen Monate der harten Arbeit. Und so hatte dieser Nachmittag beinahe gar nichts Schweres, gar nichts Bedrückendes mehr – wäre einer nicht zum 13. und allerletzten Mal mit dem FC Bayern dort oben auf dem Balkon gestanden.
Doch Thomas Müller wollte wie schon beim letzten Auswärtsspiel in Hoffenheim, wie schon in der Allianz Arena im letzten Heimspiel dem Wehmut über seinen Abschied zum Saisonende keinen Raum geben. „Ich bedanke mich, dass ich so oft Gast sein durfte“, sagte er in Richtung Oberbürgermeister: „Aber dass ich so oft kommen durfte, das hatte ja auch Gründe: Wir haben immer was gewonnen - sonst hättest Du uns ja nicht eingeladen.“ Müller bat die vielen Fans auf dem Marienplatz, dass sie ihren FC Bayern auch ohne ihn weiter nach vorne brüllen: „Ich wollte mich bei euch nochmal bedanken für all die wunderschönen Jahre“, begann er: „Und ich wünsch mir, dass ihr die Mannschaft und den Club weiter unterstützt, alle geben ihr Herzblut für den Verein - die Frauen wie die Männer. In beiden Teams haben wir junges, dynamisches Blut. Wir haben Spieler, die wissen, was der FCB bedeutet für die Stadt und für die Menschen - und deshalb Merci, Servus und Bye bye!“
Dann spielte die Regie das Geschenk, das die Südkurve ihrem Verein zum 125. Geburtstag gemacht hatte. Alle Schals wurden hoch über die Köpfe genommen und geschwenkt, wie eine passende Antwort auf das, worum ihre Nummer 25 sie soeben gebeten hatte: „Immer vorwärts, FC Bayern“ sangen sie nun im Münchner Sonnenschein, auf dass sie alle auch nächstes Jahr genau dort wieder zusammen feiern können.
Alle Stimmen zur Titelparty auf dem Marienplatz: