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·15 November 2024
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·15 November 2024
Das Länderspieljahr 2025 wirft seine Schatten voraus. Mit dem Viertelfinale der Nations League und der WM-Qualifikation stehen dem DFB-Team große Aufgaben bevor. Welche Akteure könnten im kommenden Jahr für die deutsche Nationalmannschaft debütieren? Fussballeck gibt einen Überblick.
Stefan Ortega wurde bereits für die anstehenden Länderspiele gegen Bosnien-Herzegowina und Ungarn nominiert. Der 32-jährige Schlussmann ist die klare Nummer drei hinter Oliver Baumann und Alexander Nübel. Vorerst hat er keine Chance auf Einsatzzeiten. Wenn Marc-Andre ter-Stegen von seiner Verletzung zurückkehrt, wird es für ihn noch schwieriger, sein Debüt zu feiern.
Aber: Verletzungen und Formkrisen seiner Konkurrenten könnten ihn wieder in den Kader spülen. Dafür muss Ortega aber konstant im Verein abliefern. Bei Manchester City ist er die klare Nummer zwei hinter Ederson. In dieser Saison kam er wettbewerbsübergreifend nur auf vier Einsätze. Dabei behielt der Keeper dreimal die Weiße Weste.
Einschätzung: Ortega wird sich auf lange Sicht einen Stammplatz im Verein erkämpfen müssen. Dafür kann wohl auch ein Vereinswechsel in Betracht gezogen werden. Dann würde er weiter auf Nagelsmanns Radar bleiben. Chance aufs Debüt im Jahr 2025: 4 von 10
Nnamdi Collins ist einer der Senkrechtstarter von Eintracht Frankfurt. Dabei war er zu Saisonbeginn oft nicht einmal im Kader. In den letzten drei Ligaspielen stand er jedoch immer in der Startelf (eine Vorlage). Der 20-Jährige agiert als Rechtsverteidiger. Collins ist aber ein polyvalenter Akteur; er kann auch in der Innenverteidigung spielen. Der U21-Nationalspieler besticht durch seine Schnelligkeit.
Allerdings hat er im DFB-Team auf der Rechtsverteidigerposition starke Konkurrenz. Kapitän Joshua Kimmich kann diese Position bekleiden. Aber auch Pascal Groß ist eine Alternative. Weitere Konkurrenten sind Antonio Rüdiger und Benjamin Henrichs.
Einschätzung: Collins muss seine Leistungen im Verein weiterhin konstant abrufen. Dann könnte er erstmals nominiert werden. Wenn Nagelsmann in der Viererkette experimentiert, könnte der Youngster erste Minuten bei der A-Nationalmannschaft sammeln. Allerdings dürften Formschwächen und Verletzungen der Konkurrenz eine Rolle spielen. Chance aufs Debüt: 4 von 10
Der erst 21-jährige Außenverteidiger Nathaniel Brown ist eine weitere Entdeckung der SGE. Der gebürtige Amberger kam bislang dreimal in der Liga zum Zug. Dabei schoss er zwei Tore. Im DFB-Pokal schmücken zwei Einsätze seine Bilanz. Brown ist äußerst flink und torgefährlich. Bisher bestritt er vier Spiele für die U21-Nationalmannschaft. Doch auch er hat Konkurrenz im A-Team. Maximilian Mittelstädt ist gesetzt, dahinter lauert David Raum.
Einschätzung: Wenn Brown weiterhin stabil auf hohem Niveau performt, darf er sich berechtigte Hoffnungen auf eine Nominierung machen. Im Falle einer Verletzung, wie derzeit bei David Raum, ensteht auf der Linksverteidigerposition im DFB-Team ein Vakuum, das Collins füllen könnte. Chance aufs Debüt: 5 von 10
Max Rosenfelder ist eine der größten Überraschungen beim SC Freiburg. Vor der Saison hatte niemand das Eigengewächs so recht auf dem Zettel. Doch unter Julian Schuster hat sich der Rechtsfuß behauptet. Bisher kam er zu acht Einsätzen in der Bundesliga. Rosenfelder überzeugt mit gutem Zweikampfverhalten und einem starken Stellungsspiel.
Max Rosenfelder. ? Ville Vuorinen/Getty Images
Im August wurde Rosenfelder zum erstmals in die U21-Nationalmannschaft berufen. Sein Debüt unter Trainer Antonio Di Salvo gab er bei einem 5:1-Kantererfolg gegen Israel. In der A-Nationalmannschaft hat er jedoch viele Konkurrenten vor der Nase. An Nico Schlotterbeck, Jonathan Tah, Antonio Rüdiger, Waldemar Anton und Co. gibt es vorerst kein Vorbeikommen.
Einschätzung: Bei weiterhin guten Auftritten im Dress der Breisgauer wird Rosenfelder zwangsläufig auf Nagelsmanns Radar auftauchen. Trotz einer überragenden Entwicklung ist eine Nominierung noch ein gutes Stück entfernt. Chance aufs Debüt: 3 von 10
Bei Inter Mailand zählt Yann-Aurel Bisseck zum Stammpersonal. Der ehemalige Kapitän der U21-Nationalmannschaft kommt auf sieben Einsätze in der Serie A sowie vier Einsätze in der Champions League. Der 23-jährige Innenverteidiger besticht durch sein präzises Passspiel und seine Stärke in Luftzweikämpfen.
Einschätzung: Bisseck darf sich durchaus Hoffnungen auf eine Nominierung machen. Schon vor den anstehenden Länderspielen fiel sein Name im Zusammenhang mit einer erstmaligen Berufung. Der Rechtsfuß könnte in Zukunft ein Herausforderer der Backups Waldemar Anton und Robin Koch werden. Chance aufs Debüt: 6 von 10
Bei Borussia Dortmund wird man angesichts der guten Leistungen von Union-Spieler Tom Rothe sehr genau nach Köpenick schauen. In dieser Saison schoss der variabel einsetzbare Linksverteidiger in sieben Spielen zwei Tore und bereitete ein weiteres vor. Borussia Dortmund besitzt ein Rückkaufrecht. Der 20-Jährige überzeugt mit seinem klugen Passspiel sowie seiner Dynamik. Auch defensiv ist er stark. In der Bundesliga kommt er auf durchschnittlich zwei Klärungen pro Partie.
Einschätzung: Rothe ist schon sehr weit. Bei Union Berlin überzeugt er bisher auf ganzer Linie. Wenn er weiterhin groß aufspielt, könnte seine Chance kommen. Die Linksverteidigerposition ist beim DFB-Team derzeit qualitativ nicht gerade üppig besetzt. Chance aufs Debüt: 6 von 10
Brajan Gruda durfte bereits im Vorfeld der Europameisterschaft am Trainingslager in Herzogenaurach teilnehmen. Aufgrund einer Muskelverletzung musste er jedoch vorzeitig abreisen. Seine Stärken liegen auf der Hand: Dribbelstark, ein Gespür für tödliche Pässe und Distanzschüsse gehören zu seinem Repertoire. Allerdings geriet seine Karriere seit seinem Wechsel nach England –auch verletzungsbedingt – etwas ins Stocken. Bei Brighton & Hove Albion kam er bisher lediglich auf vier Einsätze.
Einschätzung: Sollte es dem Hochveranlagten gelingen, nach seiner Rückkehr an seine Topleistungen in Mainz anzuknüpfen, dürfte ein Debüt durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Ob dann noch weitere Einsätze hinzukommen, liegt an ihm. Chance aufs Debüt: 6 von 10
Paul Wanner vom 1. FC Heidenheim ist ein absoluter Ausnahmespieler. Die Bayern-Leihgabe dirigiert das Spiel der Heidenheimer auf der Zehnerposition. In zehn Einsätzen schoss er zwei Tore und lieferte einen Assist. Der 18-Jährige ist extrem dribbelstark – er bewegt sich immer wieder intelligent in die Halbräume – und auch physisch stark.
Paul Wanner. ? Adam Nurkiewicz/Getty Images
Problem: Der in Österreich geborene Wanner ist aufgrund der Herkunft seiner Mutter auch für die österreichische Nationalmannschaft spielberechtigt. Bislang hat er sich der zweimalige U21-Nationalspieler noch nicht für eine Nation entschieden. Eine Nominierung von Julian Nagelsmann für die bevorstehenden Länderspiele lehnte er kürzlich ab. Wanner möchte sich beide Optionen offen halten. Doch Nagelsmann kämpft um den Hochtalentierten.
Einschätzung: Im Poker um Wanner ist noch alles offen. Doch die letzten Schmeicheleien vom Bundestrainer dürften bei dem Allgäuer positive Spuren hinterlassen haben. Aber: Mit Jamal Musiala und Florian Wirtz würde er in den nächsten Jahren extreme Konkurrenz von zwei Weltklassespielern bekommen. Chance aufs Debüt: 8 von 10
Auch Außenstürmer Ansgar Knauff vom Tabellendritten Eintracht Frankfurt schafft es auf diese Liste. Der 22-Jährige hat einen festen Platz im Ensemble von SGE-Trainer Dino Toppmöller. Derzeit kommt er auf neun Einsätze, in denen er ein Tor erzielte und zwei weitere auflegt. Knauff ist ein spielintelligenter Rechtsaußen, der mit seiner Dribbelstärke hervorsticht. In der U21-Nationalmannschaft kam er bisher auf ganze 20 Einsätze.
Einschätzung: Auf seiner Position hat Knauff mit Julian Brandt und Leroy Sané hochkarätige Konkurrenz. Er muss in seinen Leistungen konstanter werden. In dem Fall wäre eine Nominierung nicht unwahrscheinlich. Chance aufs Debüt: 6 von 10
Der Letzte im Bunde ist Mittelfeldspieler Rocco Reitz von Borussia Mönchengladbach. Der 22-Jährige zählt zu den unumstrittenen Stammspielern im Team von Gerardo Seoane. Bisher kam er in dieser Saison in jedem Bundesliga-Spiel zum Zug.
Reitz darf getrost als kompletter Spieler bezeichnet werden. Er kann sowohl auf der Sechs als auch auf der Acht – oder sogar noch weiter vorne – agieren. Bevorzugt wird das Gladbacher Eigengewächs jedoch zentral vor der Abwehr eingesetzt. Zu seinen Stärken zählen seine Antizipation sowie seine präzisen Steilpässe und Dynamik.
Einschätzung: Reitz, der wie Brajan Gruda vor der EM im Sommer schon einmal ins Trainingslager reinschnuppern durfte, hat gute Chancen. Hinter Angelo Stiller und Aleksandar Pavlović könnte er perspektivisch seinen Platz einnehmen. Chance aufs Debüt: 7 von 10