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TSG Hoffenheim

·24 May 2024

Die U19 ist DFB-Pokalsieger!

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Zum zweiten Mal nach 2010 hat sich die TSG Hoffenheim den DFB-Pokal der Junioren gesichert. In einem packenden und sehr emotionalen Finale in Potsdam bezwang die Elf von Cheftrainer Tobias Nubbemeyer einen starken SC Freiburg mit 3:2 (2:2, 1:1) nach Verlängerung, die die TSG in Unterzahl bestreiten musste. Die Tore erzielten Tiago Poller, Lars Strobl und Max Moerstedt in der Verlängerung.

Der Tag zog sich in die Länge. Frühstück, Spaziergang am Templiner See, Aktivierung und Mannschaftsbesprechung. Einige Spieler hielten in den Hotel-Fluren ein paar Bälle hoch, andere zwirbelten sie draußen auf der Wiese über ein portables Volleyballnetz. Die TSG-Talente wirkten fokussiert und selbstbewusst. Um kurz nach 16 Uhr rollte der Hoffenheimer Bus durch die sehenswerte Potsdamer Innenstadt zum Karl-Liebknecht-Stadion, wo bereits einige Menschen in blauen und roten Trikots auf den Einlass warteten.


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„Wir bleiben bei uns“, hatte Nubbemeyer immer wieder betont. Das bedeutete auch: Keine Änderungen zu den beiden DM-Halbfinals gegen Borussia Mönchengladbach. „Der Teamgeist ist unsere große Stärke, wir können auch schlechte Phasen und Rückschläge sehr gut wegstecken“, betonte der 31-Jährige und erwartete einen unorthodoxen Sportclub, der „heute mehr lange Bälle spielen wird, als es die Freiburger Fußballschule eigentlich erlaubt. Das wird ein geiles Duell.“

Freiburger Führung per Elfmeter

Die Breisgauer wirkten in der Tat gut vorbereitet. Das Team von Trainer Bernhard Weis brachte vom Anpfiff weg eine gesunde Galligkeit auf den Platz, ließ sich vom TSG-Pressing nicht beeindrucken und störte die Hoffenheimer selbst frühzeitig. Die Anfangsphase gehörte dem Sportclub, der mit David Amegnaglo (2.) und Leon Čatak (6.). gefährlich im Sechzehner auftauchte, ohne TSG-Schlussmann Benjamin Lade in Verlegenheit zu bringen.

Dass gleich mehrere Freiburger in dieser Saison Einsätze in der 3. Liga, also im „Männerfußball“, hatten, war klar zu sehen. Die Hoffenheimer hatten deutlich mehr Mühe, sich in den Sechzehner durchzukombinieren, als noch in den beiden Partien gegen die Fohlen. Tiago Poller (13.) und Max Moerstedt (14.) gaben erste Warnschüsse ab, doch der SC zeigte sich unbeeindruckt. Als Yann Sturm mit Wucht in den Strafraum drang und von Diren Daǧdeviren zu Fall gebracht wurde, deutete der Unparteiische sofort auf den Punkt – Sturm verwandelte den Strafstoß selbst (19.).

Nun war die Nehmerqualität der Kraichgauer gefragt. Nach und nach setzte sich die Nubbemeyer-Elf in der Freiburger Hälfte, und in der 36. Minute klingelte es. Florian Micheler bediente den quirligen Poller, der überlegt mit rechts flach in die lange Ecke schob und SCF-Keeper Jaaso Jantunen keine Chance ließ. Anschließend wurde es etwas hektisch, weil der TSG-Spielmacher vor dem Block O – aus dem zuvor „Scheiß-TSG“-Rufe zu hören gewesen waren – etwas zu ausgelassen jubelte. Dafür sah Poller die Gelbe Karte. Nun war richtig Feuer drin, zumal auch Micheler nach einem Foul vor der Freiburger Bank verwarnt wurde. Die Schlussphase der starken ersten Hälfte gehörte den auf dem Papier als Heimmannschaft geführten Freiburgern. Amegnaglo traf nach Flanke des schnellen Louis Tober per Kopf nur den Außenpfosten (45.), kurz darauf scheiterte Tober selbst mit einem strammen Schuss an Lade (45.+2).

Mit dem Pausenpfiff setzte der Regen, der zuletzt immer ein Freund der Hoffenheimer gewesen war. Die Blauen wurden nun auch zunehmend stärker, ohne jedoch zur zuletzt gezeigten Dominanz zu gelangen, weil sich Freiburgs Verteidiger, allen voran Bruno Ogbus, als harte Nüsse erwiesen und die schnellen Stürmer immer für Konter gut waren.

Verhängnisvolle Nachspielzeit

Dann aber die 69. Minute. Eine Micheler-Ecke segelte in den Freiburger Strafraum, Kapitän Kelven Frees schraubte sich in die Luft und drückte den Ball Richtung des langen Pfostens, wo ihn Lars Strobl aus zwei Metern in den Winkel köpfte - 2:1 für die TSG! Zu diesem Zeitpunkt verdient, weil sich die Parameter mittlerweile klar zu Gunsten der Hoffenheimer verschoben hatten. Blessing Makandas Hereingabe von der linken Seite trudelte durch den Fünfmeterraum, fand aber keinen Abnehmer (74.).

Freiburg blieb gefährlich. Lade musste per Fußabwehr klären, ein Kopfball strich nur knapp über das Gehäuse. Makanda (80.) und der eingewechselte Leonard Krasniqi (86.) hatten ebenfalls noch gute Chancen. Die Nerven lagen in der Schlussphase auf beiden Seiten blank. Es folgte die verhängnisvolle Nachspielzeit. Zunächst rutschte Lade weg, so dass sein Schuss vom heranrutschenden Luca Schulten geblockt wurde und der Ball genau Amegnogla vor die Füße rollte, der die Kugel ins leere Tor schob (90.+2.). Eine Minute später sah Micheler nach einem Foul im Mittelfeld die Ampelkarte, so dass die TSG in Unterzahl in die Verlängerung ging.

Moerstedt zum Sieg

Die Emotionen setzten Kräfte frei, die Hoffenheimer kämpften bis zum Umfallen. Als Moerstedt den Ball im Freiburger Strafraum festmachte und geschickt verzögerte, wurde er von Berkay Yılmaz elfmeterreif gefoult. Der U17-Weltmeister trat selbst an - und verwandelte sicher (105.).

Lange 15 Minuten waren noch zu gehen. Die Hoffenheimer gingen an ihre Grenzen. Der dramatische Höhepunkt war erreicht, als der SC vermeinlich zum 3:3 ausglich (118.), doch einem Freiburger war der Ball zuvor an die Hand gesprungen - kein Tor. Der Rest war Jubel.

SC Freiburg – TSG 1899 Hoffenheim 2:3 (2:2, 1:1) n.V. Freiburg: Jantunen – Steinmann (106. Redzic), Yılmaz, Schopper, Ogbus (101. Müller), Wagner, Amegnaglo, Marino, Čatak (86. Schulten), Sturm, Tober (59. Atemkeng).Hoffenheim: Lade – Strobl (90. Hör), Behrens, Erlein, Frees, Daǧdeviren (108. Rehuš), Makanda (90. Wähling), Micheler, Moerstedt, Poller (82. Krasniqi), Hennrich (100. Wagner).Tore: 1:0 Sturm (19., Strafstoß), 1:1 Poller (36.), 1:2 Strobl (69.), 2:2 Amegnaglo (90.+2), 2:3 Moerstedt (105., Strafstoß). Zuschauer: 3.105. Schiedsrichter: Nils Musekamp. Karten: Gelb für Yılmaz, Amegnaglo, Müller / Hennrich, Poller, Moerstedt, Frees; Gelb-Rot für Micheler (90.+3).

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