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·9 January 2025
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·9 January 2025
Das zweite Saison-Halbjahr im deutschen Oberhaus verspricht viel Spannung. An der Spitze bahnt sich ein Duell zwischen Meister und Rekordmeister an, dahinter kämpft gefühlt die halbe Liga um Europa. Im Keller befinden sich bis zu sieben Mannschaften im Abstiegskampf.
Wer landet am Ende wo? In der 90min-Redaktion wagen wir die Prognosen - mit teils ziemlich unterschiedlichen Tipps! Dazu gibt es am Ende noch einige Hot Takes zum zweiten Teil der Saison, die uns im Sommer durchaus heftig auf die Füße fallen könnten...
So wirklich im Meisterrennen sind nach 15 Spieltagen eigentlich nur noch zwei Klubs: Der amtierende Meister Bayer Leverkusen und Rekordmeister FC Bayern. Die Münchner sind mit vier Punkten Vorsprung auf die Werkself in die Winterpause gegangen. Eintracht Frankfurt auf Platz drei und RB Leipzig auf Rang vier sind schon neun Zähler hinter der Spitze.
Simon Zimmermann: Für mich gibt es in diesem Jahr nur einen deutschen Meister - und der heißt FC Bayern München! Nach dem Ende der Serie in der vergangenen Saison hat der FCB die Schale umso mehr im Fokus. Zwar gab es den ein oder anderen Aussetzer wie in Mainz, mit zehn geschossenen Toren mehr und acht weniger kassierten Treffern im Vergleich zu Leverkusen haben die Bayern eigentlich sogar schon fünf Punkte Vorsprung. Zwar zeigt sich Bayer 04 wieder deutlich stabiler und wird vermutlich mithalten können. Die Bayern werden aber nicht genug patzen, um Leverkusen noch vorbeiziehen zu lassen. Dafür wirkt das Kompany-Konstrukt insgesamt zu stabil und dominant.
Franz Krafczyk: Auch wenn Bayer Leverkusen erneut eine starke Saison spielt, müsste es schon mit dem Teufel zugehen, dass der FC Bayern nicht deutscher Meister wird. Unter Vincent Kompany wirken die Münchner zu gefestigt, um die Werkself noch vorbeiziehen zu lassen. Am Saisonende dürfte der Vorsprung sogar noch höher sein als aktuell.
Hendrik Gag: Bayer Leverkusen ist zwar zum Ende des Jahres wieder auf vier Punkte herangekommen, dennoch führt in diesem Jahr kein Weg am FC Bayern vorbei! Die Münchener zeigen in dieser Spielzeit wieder die von ihnen gewohnte Souveränität. Das Team von Vincent Kompany wird im neuen Jahr nicht genug Punkte liegen lassen, als dass der Titel noch einmal ernsthaft in Gefahr gerät - auch wenn die Werkself ihrer Form aus der letzten Saison wieder näherkommt.
Oliver Helbig: Am FC Bayern München führt in dieser Saison wohl kein Weg vorbei. Die Münchner wirkten unter Vincent Kompany schon nach recht kurzer Zeit so gefestigt wie lange nicht mehr und dürften mit jedem weiteren Monat an Souveränität und Selbstverständnis hinzu gewinnen. Jeder noch so kleine Rückschlag scheint den deutschen Rekordmeister eher noch stärker zu machen als für Unruhe zu sorgen. Auch das unterscheidet die Kompany-Bayern von den Nagelsmann- und Tuchel-Bayern. Das Beängstigendste für mich ist aber: Unter dem Belgier wirken die Bayern insgesamt wieder deutlich mehr Bayern-like. So viel Harmonie und mannschaftliche Geschlossenheit hat man bei den Münchnern als Außenstehender schon lange nicht mehr gespürt. Das sorgt für spürbare Leichtigkeit auf dem Platz. Gepaart mit der unfassbar hohen Qualität im Kader und der scheinbar unbändigen Lust nach vorne spielen zu wollen, glaube ich nicht, dass ein Bundesligist den Bayern in dieser Saison das Wasser reichen kann. Wir werden Vincent Kompany im Sommer mit der Meisterschale auf dem Münchner Rathausbalkon sehen!
Jan Kupitz: Ich würde gerne ein wenig Abwechslung reinbringen, aber der FC Bayern ist zu stark und zu souverän, als dass man hier einen anderen Verein nennen könnte.
Gehen wir davon aus, dass die Bundesliga dieses Mal keinen zusätzlichen Startplatz bekommt, schaffen es hinter dem Meister drei Teams in die Königsklasse. Derzeit wären das Bayern, Leverkusen, Frankfurt und Leipzig. SGE und RBL haben bis auf Rang neun (Freiburg) aber nur drei Punkte Vorsprung. Auch der VfB ist als Zehnter noch in Schlagdistanz.
Simon Zimmermann: Hinter dem Meisterrennen erwarte ich einen deutlich spannenderen Kampf um die CL-Ränge drei und vier. Die Eintracht schwächelte vor der Winterpause, RB Leipzig hat mich schon die komplette Saison nicht sonderlich überzeugt. Das gilt auch für den BVB. Spielerisch am besten gefallen hat mir da noch Stuttgart, auch wenn der VfB häufig nicht effektiv genug war und defensiv Schwächen zeigte. Am Ende erwarte ich Dortmund trotz aller Schwierigkeiten in den Top vier. Dazu tippe ich den VfB erneut in die Königsklasse, knapp vor der Eintracht. Für Leipzig bleibt am Ende höchstens Platz sechs - wenn überhaupt...
Franz Krafczyk: Bayer Leverkusen ist in dieser Saison der logische Vizemeister, doch dahinter ist alles offen. Obwohl RB Leipzig und Borussia Dortmund in dieser Saison nicht überzeugen konnten, gehe ich davon aus, dass sich ihre individuelle Qualität am Ende durchsetzen wird und beide in die Königsklasse kommen.
Hendrik Gag: Bayer Leverkusen wird Vize-Meister. Dahinter wird es spannend: Keines der Verfolgerteams kann restlos überzeugen. Bei der bisherigen Überraschungsmannschaft, der Frankfurter Eintracht, befürchte ich die vereinsübliche enttäuschende Rückrunde nach starker Hinserie. In den letzten Spielen hat sich bereits angedeutet, dass der Höhenflug zum großen Teil auf der Ausnahmeform von Omar Marmoush basierte. Sobald der Ägypter etwas abgekühlt ist, hat die SGE nicht dieselbe Firepower. Folglich verpassen die Hessen die zweite Königsklassen-Teilnahme der Vereinsgeschichte. Dritter wird hingegen RB Leipzig. Die Sachsen spielten zwar bislang unter ihren Möglichkeiten, ich erwarte jedoch mit der Rückkehr von Xavi Simons und David Raum eine spürbare Leistungssteigerung. Und auch der BVB schafft es noch in die Champions League. Trotz eines teilweise katastrophalen Auftaktes in die Saison stehen die Schwarz-Gelben nur zwei Punkte hinter Platz vier. Wenn sich die Mannschaft stabilisiert - wovon ich ausgehe - werden die Dortmunder die nötigen Punkte sammeln, um in die Top-Vier einzuziehen.
Oliver Helbig: Der amtierende Meister Bayer 04 Leverkusen wird in dieser Saison als Verfolger des FC Bayern wohl weitgehend konkurrenzlos bleiben und sich nach den Bayern sicher für die Königsklasse qualifizieren. Ich gehe stark davon aus, dass sich Borussia Dortmund im Laufe der Rückrunde festigen wird und am Ende mit Nuri Sahin den Sprung auf Platz drei schafft. Auch RB Leipzig wird sich nach einer zuletzt schwierigen Phase in der Rückrunde wohl stabilisieren und sich am Ende knapp gegen den VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt durchsetzen. Marco Rose ist in meinen Augen ein hervorragender Trainer und die Mannschaft hat deutlich gezeigt, wie eng die Bindung zwischen ihr und dem Coach ist. Wenn man bei den Sachsen weiterhin die Ruhe bewahrt, werden die Roten Bullen wieder in die Erfolgsspur zurückfinden.
Jan Kupitz: Dass Bayer Leverkusen neben dem FC Bayern einen der CL-Plätze einnehmen wird, scheint so gut wie sicher. Daneben tippe ich auf RB Leipzig und den VfB Stuttgart - was zur Folge hat, dass ich den BVB nicht in der Königsklasse sehe. Die Dortmunder müssen in der Rückrunde noch in Frankfurt, Leipzig, München, Freiburg und Leverkusen ran, spielen von den CL-Kandidaten nur gegen Stuttgart zuhause. Betrachtet man die fatale Auswärtsbilanz, ist es meiner Meinung nach gut möglich, dass der BVB die Champions League in diesen direkten Duellen verspielt. Hinzu kommt, dass der VfB bislang unter Wert geschlagen wurde und mit den zurückkehrenden Spielern 2025 eine starke Serie spielen kann.
Neben dem DFB-Pokalsieger qualifiziert sich der Fünfte für die Europa League. Das ist aktuell überraschend Mainz 05. Der FSV hat allerdings is auf den Elften (Wolfsburg) nur vier Punkte Vorsprung.
Simon Zimmermann: Mit den CL-Quali-Tipps von BVB und VfB habe ich mich bereits aus dem Fenster gelehnt. Für den Europa-League-Platz setze ich etwas konservativer auf die Frankfurter Eintracht. Mit dem Sturmduo Marmoush und Ekitiké wird die SGE auch im zweiten Saisonteil oben dran bleiben und bis zuletzt um die Königsklasse spielen - vorausgesetzt, Marmoush wechselt im Winter nicht noch zu Man City...
Franz Krafczyk: Da Bayer Leverkusen erneut den Pokal holen wird und sich selbst für die Champions League qualifiziert, nenne ich hier zwei Vereine: Eintracht Frankfurt und Werder Bremen. Die Hessen werden in der Rückrunde weiterhin groß aufspielen, werden am Ende aber trotzdem "nur" Fünfter. Dahinter folgen etwas überraschend die Grün-Weißen, die nach 15 Jahren wieder in den Europapokal zurückkehren.
Hendrik Gag: Der VfB Stuttgart hat in den ersten 15 Spielen der Saison bessere Leistungen gezeigt, als Tabellenplatz zehn es vermuten lässt. Im neuen Jahr kehren einige Leistungsträger von Verletzungen zurück. Ich gehe davon aus, dass fortan nicht nur die Leistungen stimmen werden, sondern auch wieder die Ergebnisse. In der Tabelle trägt die Aufholjagd die Schwaben auf Platz fünf. Da ich auch davon ausgehe, dass Bayer Leverkusen seinen Titel im DFB-Pokal verteidigt, zieht Platz sechs ebenfalls in die Europa League ein. Diesen Platz sichert sich Eintracht Frankfurt. Auch wenn die Leistungen aus dem alten Jahr nicht aufrecht erhalten werden können, werden die Hessen nicht tiefer in der Tabelle fallen.
Oliver Helbig: Ich gehe davon aus, dass es hinter Bayern und Bayer bis zum Schluss eng bleiben wird. Das Rennen um die Plätze hinter den Champions-League-Rängen dürfte ein Mehrkampf zwischen Eintracht Frankfurt, dem VfB Stuttgart, Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen werden. Es ist davon auszugehen, dass Xabi Alonso und die Werkself in dieser Saison zumindest den DFB-Pokal verteidigen werden und somit ein weiterer Startplatz für die EL frei wird. Am Ende werden in der kommenden Saison dann wohl die Frankfurter und die Stuttgarter die deutsche Fahne in der Europa League hochhalten.
Jan Kupitz: Wenn ich den BVB schon nicht in der Champions League sehe, dann zumindest auf Platz fünf. Da Leipzig, Leverkusen und Stuttgart die realistischsten Pokalsieger sind und nach meinem Tipp in die CL kommen, würde der sechste Platz auch für die Europa League reichen. Diesen sollte Eintracht Frankfurt belegen, das die überragende Hinrunde wohl nicht ganz bestätigen kann. Und auch Omar Marmoush muss erstmal zeigen, dass er (inmitten von anhaltenden Wechselgerüchten) weiterhin so gut trifft.
Der Sechste geht nach aktuellem Stand in die Conference League. Auf diesem Rang liegt der BVB. Für Schwarzgelb wäre das aber sicher eine herbe Enttäuschung.
Simon Zimmermann: Auf Platz sechs tippe ich eine Überraschung. Leipzig droht für mich noch weiter abzurutschen, mit Mainz, Werder und Gladbach könnten RBL drei Teams gefährlich werden. Den Fohlen fehlt trotz einer ordentlichen Saison noch die nötige Konstanz. Auch bei Mainz sehe ich es fraglich, ob man die starke Serie vor der Winterpause derart fortsetzen kann. Werder dagegen hat das komplette Jahr 2024 über mehr als ordentlich performt. Der SVW wird meinem Tipp zufolge nach Europa zurückkehren. Mit etwas Glück reicht Platz sechs auch für die Europa League.
Franz Krafczyk: Nachdem sich im Vorjahr der 1. FC Heidenheim für die Conference League qualifizierte, ist es praktisch unmöglich, hier eine echte Überraschung zu nennen. Auf Platz sieben sehe ich den VfB Stuttgart, der eine etwas bessere Rückrunde spielen wird, allerdings bei weitem nicht mehr an die Vizemeistersaison anknüpfen kann. Mit Mainz 05, dem SC Freiburg und Borussia Mönchengladbach werden drei weitere Teams bis zum Ende im Rennen bleiben.
Hendrik Gag: Die guten Leistungen von Mainz 05 sind kein Trend mehr. Seit der Amtsübernahme von Trainer Bo Henriksen im Februar holten die Rheinhessen in 29 Bundesliga-Spielen ganze 48 Punkte. Nach dem Umbruch im Sommer wirkt die Mannschaft inzwischen gefestigt. Die gute Form wird sich auch im neuen Jahr fortsetzen. Am Ende sichern sich die Mainzer die erste Europapokal-Teilnahme seit neun Jahren.
Oliver Helbig: Auch in dieser Tabellenregion wird es bis zum Schluss spannend bleiben. Neben den derzeit wohl logisch erscheinenden Vereinen Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach sehe ich in der Rückrunde hier überraschend auch den VfL Wolfsburg wieder im Rennen um Europa. Aber auch der FSV Mainz 05 und der SC Freiburg dürfen im toten Winkel dieser Vereine nicht vergessen werden. Am Ende, denke ich, werden wir aber bald wieder europäische Nächte im Gladbacher BORUSSIA-Park erleben.
Jan Kupitz: Wer Bayern, Dortmund und Frankfurt schlägt, der hat einiges auf dem Kasten. Mainz 05 hat unter Bo Henriksen eine brutale Entwicklung genommen und überzeugt als verschworene Einheit. Von der individuellen Qualität her sind andere Mannschaften stärker einzuschätzen, doch als Team müssen sich die 05er nicht verstecken.
Auf dem 16. Platz überwintert der 1. FC Heidenheim. In der Relegation müsste der FCH nach derzeitigem Stand gegen den Zweitliga-Dritten HSV antreten.
Simon Zimmermann: Mit St. Pauli, Heidenheim, Kiel und Bochum gibt es für mich vier Teams, die die Abstiegszone unter sich ausspielen werden. Hoffenheim sollte insgesamt zu gut besetzt sein, um tatsächlich unter die letzten Drei zu rutschen. Der FCA schafft es zudem immer, irgendwie seine Punkte zu holen. Paulis stabile Defensive wird reichen, um knapp über dem Strich zu landen. Der VfL Bochum gräbt sich nochmal aus und schafft zumindest das "kleine Wunder" mit der Relegation.
Franz Krafczyk: Der 1. FC Heidenheim wird spätestens im Februar seine Doppelbelastung los und kann sich dadurch voll auf den Klassenerhalt konzentrieren. Daher wird es knapp für den 15. Platz reichen, weshalb der FC St. Pauli in die Relegation muss. Teams wie Union, Augsburg oder Hoffenheim werden diesmal nicht lange zittern müssen, da die letzten vier Teams zu stark vom Rest abfallen.
Hendrik Gag: Der Abstiegskampf wird noch einmal deutlich spannender, als die aktuelle Tabellensituation es vermuten lässt. Die Bochumer und Holstein Kiel nehmen den Schwung aus den Siegen vor der Winterpause mit und kommen noch einmal an Platz 16 ran. Am Ende schafft es der VfL Bochum sogar, im zweiten Jahr in Folge in die Relegation einzuziehen.
Oliver Helbig: Der 1. FC Heidenheim wird sich in der Rückrunde fangen und den direkten Klassenerhalt schaffen. Große Probleme sehe ich eher bei der TSG Hoffenheim. Mit Christian Ilzer haben sie zwar einen sehr guten Trainer, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Spielidee des Trainers zum Kader der TSG passt. Deshalb sehe ich die Hoffenheimer am Ende in der Relegation, wo sie aufgrund ihrer Qualitäten gute Chancen haben, über diesen Weg den Klassenerhalt zu schaffen.
Jan Kupitz: So schön das Märchen des 1. FC Heidenheim in der vergangenen Saison war, so brutal ist man nun in der harten Realität gelandet. Der FCH wäre nicht der erste Klub, der eine überraschende Teilnahme am europäischen Geschäft in der Folge teuer bezahlt.
Bundesliga-Neuling Kiel (17.) und Schlusslicht Bochum belegen über den Winter die direkten Abstiegsränge. Zumindest auf Heidenheim ist der Abstand aber noch recht klein.*Bochum war mit dem Einspruch gegen das 1:1 bei Union Berlin erfolgreich. Das DFB-Sportgereicht hat entschieden, das Spiel mit 2:0 für den VfL zu werten, der damit zwei Zähler mehr auf dem Konto hat.
Simon Zimmermann: Das zweite Jahr ist bekanntlich das schwerste. Diese Erfahrung muss auch der 1. FC Heidenheim machen. Zumal man mit der Conference League einer ungewohnten Doppelbelastung ausgesetzt war. Insgesamt ist der Kader einfach zu schwach, die Abgänge von Tim Kleindienst und Jan-Niklas Beste waren nicht zu kompensieren. Zwar hat man sich zu Jahresbeginn mit Frans Krätzig und Zweitliga-Toptorschütze Budu Zivzivadze gut verstärkt, am Ende wird das aber auch nicht reichen. Die Negativ-Serie vor dem Winter setzt sich fort und Heidenheim steigt direkt ab. Für mich ebenso wie Neuling Holstein Kiel. Die Störche können zwar immer mal ein Highlight setzen, insgesamt wiegt die schwächste Defensive der Liga (38 Gegentreffer) aber zu schwer.
Franz Krafczyk: Der VfL Bochum und Holstein Kiel bleiben auf den beiden letzten Tabellenplätzen und steigen direkt ab. Zwar überholen die Bochumer den Aufsteiger noch, doch das bleibt nur ein schwacher Trost. Der VfL ist in diesem Jahr fällig, nachdem es in den vergangenen Jahren immer enger wurde.
Hendrik Gag: Holstein Kiel wird - wie bereits prognostiziert - nach großem Kampf am Sprung auf Platz 16 scheitern und direkt zurück ins Unterhaus müssen. Begleitet werden die Norddeutschen vom 1. FC Heidenheim. Auch wenn die Mannschaft von Frank Schmidt wohl relativ früh ohne die zusätzliche Belastung durch die Conference League agieren kann, erwarte ich keine Leistungssteigerung. Der Negativ-Trend der letzten Wochen (kein Sieg seit dem 28. September!) setzt sich fort - am Ende zu wenig, um in der Bundesliga zu bleiben.
Oliver Helbig: Ich bin davon überzeugt, dass der VfL Bochum ein Rückrundenwunder schafft und mit Platz 15 der direkte Klassenerhalt gelingt. Auf den direkten Abstiegsplätzen sehe ich eher Holstein Kiel und den FC St. Pauli. Beide Mannschaften werden sich bis zum Schluss gut verkaufen, am Ende aber auch etwas zu oft bitteres Lehrgeld zahlen.
Jan Kupitz: Der VfL Bochum hat es nicht geschafft, die Abgänge von Kevin Stöger, Takuma Asano und Patrick Osterhage zu kompensieren - das wird sich rächen und im Abstieg enden. Daneben wird auch Holstein Kiel in die 2. Bundesliga müssen. Die Störche verkaufen sich zwar teuer, doch am Ende ist das Oberhaus einfach eine Nummer zu groß.
Simon Zimmermann: Die Stimmung in Dortmund nach einem sehr durchwachsenen ersten Halbjahr unter Nuri Sahin könnte besser sein. Viele sehen den BVB am Saisonende nicht unter den Top vier. Mein Hot Take ist gewissermaßen das Gegenteil: Schwarzgelb wird hinter den Bayern und Leverkusen Dritter. Auch weil Serhou Guirassy 2025 richtig loslegt und am Ende auf über 20 Bundesliga-Tore kommt. Aktuell steht der BVB-Knipser bei sechs Treffern.
Franz Krafczyk: Dass Eintracht Frankfurt aus den Top Vier fällt, hat auch mit Omar Marmoush zu tun. In der Hinrunde waren die Hessen auf die Tore des Ägypters angewiesen, in der Rückrunde wird Marmoush kaum noch Spiele entscheiden. Die 20-Tore-Marke wird Marmoush am Ende der Saison jedenfalls nicht knacken. Vielleicht auch, weil ihm die Gerüchte um einen Wechsel in die Premier League zu sehr zu Kopf steigen.Hinweis: Der Hottake wurde aufgestellt, bevor die Gerüchte über einen Januar-Wechsel von Marmoush zu Man City konkreter wurden. Womöglich kann der Ägypter also gar nicht in ein Formloch in der Bundesliga kommen - weil er bald für die Skyblues aufläuft...
Hendrik Gag: Deniz Undav kehrt bei den Schwaben im neuen Jahr auf den Platz zurück. Auf seiner Position hinter dem Neuner wurde er zuletzt exzellent von Nick Woltemade vertreten. Statt dass der deutsche U21-Nationalspieler zurück auf die Bank muss, etabliert sich beim VfB ein Sturmduo aus Undav und Woltemade. Die beiden harmonieren hervorragend, können sich beide fallen lassen, als auch in den Strafraum gehen und für Torgefahr sorgen - zu viel für die gegnerischen Defensiven. Für seine starken Auftritte wird Woltemade mit seiner ersten Berufung für das DFB-Team belohnt - spätestens in den Länderspielen im Sommer.
Oliver Helbig: Borussia Dortmund wird in der Rückrunde richtig durchstarten. Grund dafür wird vor allem der Durchbruch von Maximilian Beier, der bis zum Saisonende noch zehn Tore für den BVB in der Bundesliga schießen wird. Auch Leroy Sane wird es allen Kritikern zeigen und eine herausragende Rückrunde spielen. Am Ende der Saison wird er der statistisch beste Flügelspieler der Münchner sein und zu den Top drei der Scorer des deutschen Rekordmeisters gehören.
Jan Kupitz: Vor wenigen Wochen wurde noch gemunkelt, dass Schick die Werkself im Winter verlassen könnte. Da war er nur der Backup von Victor Boniface mit Aussicht auf wenig Spielzeit. Doch Schick profitierte von der Verletzung seines Konkurrenten und erhielt seine Chance - die er zu nutzen wusste. Neun Bundesliga-Tore erzielte er in seinen letzten fünf Einsätzen, gleichzeitig sein aktueller Torestand.Ich tippe, dass er diese Ausbeute auf 28 Tore in der Bundesliga hochschrauben und endlich wieder seine ganze Klasse zeigen wird. Schick hat seine verletzungsgeplagte Phase überwunden, wirkt endlich wieder spritzig und mit Selbstvertrauen ausgestattet. In dieser Form ist er ein unnachahmlicher Stürmer mit einem sexy Gesamtpaket. Schick spielt sich als Stürmer Nummer eins fest - auch, weil Boniface es sich durch seine Mätzchen außerhalb des Spielfelds verscherzt - und wird 2025 nach Belieben treffen. Sofern er gesund bleibt, versteht sich.