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·11 July 2025
Das große Duell um den Gruppensieg: Die Vorschau auf Deutschland gegen Schweden

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·11 July 2025
Am Samstagabend, den 12. Juli (21:00 Uhr), kommt es beim Aufeinandertreffen zwischen Deutschland und Schweden zu einer Neuauflage des absoluten Klassikers im Fußball der Frauen. Im letzten Spiel der EM-Gruppe C wird sich entscheiden, welche Nation als Gruppensieger hervorgeht und in der nächsten Runde den vermeintlich leichteren Gegner erhalten wird. Das DFB-Team geht als Favorit in die Partie, auch wenn Schweden aufgrund des besseren Torverhältnisses aktuell mit gleicher Punktzahl vor den Deutschen liegt.
Angestoßen wird am Samstag, 12. Juli, um 21:00 Uhr im Züricher Letzigrund. Das Stadion hat Platz für 23.150 Zuschauerinnen und Zuschauer, von denen wie in den vorherigen Spielen der Großteil aus deutschen Fans bestehen wird. Ab 20:15 Uhr beginnt die Übertragung im ZDF und über sportstudio.de im Livestream. Darüber hinaus zeigt auch der Sport-Streamer DAZN das Spiel. Geleitet wird das Duell von Schiedsrichterin Silvia Gasperotti aus Italien, die Unterstützung erhält von ihrer Landsfrau Francesca Di Monte und Amina Gutschi aus der Schweiz. Vierte Offizielle ist Alina Peşu (Rumänien), während Alandro di Paolo (Italien) als Videoassistenz zur Seite steht.
Für Rebecca Knaak, die lange Zeit in der schwedischen Liga gespielt hat, wird es ein ganz besonderes Duell / Alexander Hassenstein/GettyImages
Es handelt sich um die letzte Partie der Gruppe C, welche gleichzeitig mit der Begegnung Polen gegen Dänemark stattfindet. Beide Mannschaften, Deutschland und Schweden, sind bereits für das Viertelfinale qualifiziert, somit geht es vornehmlich um die Platzierung. Und diese könnte entscheidend über den weiteren Turnierverlauf sein. Denn nicht nur würde man auf den Zweitplatzierten aus Gruppe D treffen, sondern auch Spanien, dem Titelanwärter Nummer eins, in einem möglichen Halbfinale aus dem Weg gehen - Grund genug, um sich den Gruppensieg zu holen.
Schweden geht dabei mit den leicht besseren Karten in die Partie. Denn das Team von Peter Gerhardsson liegt mit gleicher Punktzahl, aber besserer Tordifferenz vor der Mannschaft seines Konkurrenten Christian Wück. Das bedeutet für Deutschland, dass für den Gruppensieg drei Punkte notwendig sind, während den Schwedinnen dafür ein Unentschieden reichen würde.
Nach der Verletzung von Kapitänin Giulia Gwinn, welche zu deren EM-Aus geführt hat, konnte sich das DFB-Team zwar fangen und die komplette Punktausbeute aus den ersten beiden Spielen gegen Polen (2:0) und Dänemark (2:1) mitnehmen. Doch trotzdem bleiben vor dem Duell gegen Schweden weiterhin einige Fragezeichen hinter dem Zurückbleiben der eigenen Qualitäten. Die Offensive kann immer noch nicht mit ihrer Chancenausbeute zufrieden sein, während die Abwehr noch auf den wirklichen großen Härtetest wartet, der nun gegen Schweden vermutlich bevorsteht.
Neben Norwegen ist Schweden tatsächlich bisher der häufigste Gegner der DFB-Frauen gewesen. In insgesamt 31 Partien sind sich die beiden Nationen schon gegenüber gestanden, das erste Mal war 1991 beim Spiel um Platz drei bei der damaligen Weltmeisterschaft in China, welches Schweden mit 4:0 gewann. Die übergreifenden Statistik spricht jedoch klar für Deutschland mit 21 Siegen, zwei Unentschieden und acht Niederlagen bei 54:35 Toren.
"Schweden hat per se ein gutes Team, das bei Turnieren seine Qualitäten gezeigt hat", analysierte Nia Künzer, die Sportdirektorin des DFB, vor dem Spiel. "Dazu kommen Physis und Kopfballstärke. Wir versuchen, das 'Battle' zu gewinnen." Die Schwedinnen starteten mit einem knappen 1:0-Sieg über Dänemark in das Turnier, ehe es in der Folgepartie gegen Polen deutlicher wurde (3:0).
Taktisch agiert Schweden in einem 4-5-1-System, besetzt also vor allem das Mittelfeld sehr dicht. Auch wenn die Skandinavierinnen in den bisherigen Spielen auf Abwehrchefin Magdalena Eriksson verzichten mussten, die wahrscheinlich auch gegen Deutschland nicht starten wird, haben sie in dem Innenverteidigerinnen-Duo aus Nathalie Björn und Linda Sembrant erfahrenen Ersatz gefunden. Im Tor erwartet die Deutschen mit Jennifer Falk ein eher unbekannterer Name. Die 32-jährige Schlussfrau von BK Häcken ersetzt die eigentliche Nummer eins, Zećira Mušović, die aufgrund ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft nicht am Turnier teilnehmen kann.
Stina Blackstenius gilt als die gefährlichste Torjägerin bei Schweden / FABRICE COFFRINI/GettyImages
Besonders aufpassen muss das DFB-Team auf die Angreiferinnen Stina Blackstenius und Johanna Rytting Kaneryd. Während Blackstenius mit ihrem entscheidenden Treffer maßgeblich zum gewonnenen Champions-League-Titel mit Arsenal zum Saisonabschluss beigetragen und dadurch wertvolles Selbstvertrauen vor der EM getankt hat, zählt Rytting Kaneryd die Schnelligkeit und die herausragende Technik am Ball zu ihren großen Stärken.
Darüber hinaus ist Filippa Angeldahl die Lenkerin im Mittelfeld, über die der Großteil der schwedischen Angriffe laufen wird. Die Akteurin von Real Madrid ist auch immer wieder für einen Treffer in der Offensive gut.
Deutschland: Berger - Wamser, Minge, Knaak, Linder - Senß, Nüsken - Brand, Dallmann, Bühl - Schüller
Schweden: Falk - Lundkvist, Björn, Sembrant, Andersson - Angeldahl, Asllani, Bennison - Rytting Kanderyd, Blackstenius, Rolfö