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·11 December 2024
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Borussia Dortmund unterliegt dem FC Barcelona im Top-Spiel der Champions League mit 3:2. Raphina und Ferran Torres (2) erzielten die Tore für Barca, für den BVB traf Serhou Guirassy doppelt.
Nuri Sahin überraschte gegen Barca mit seiner Startaufstellung, brachte Julien Duranville für den verletzten Maxi Beier und Giovanni Reyna für Pascal Groß. Beide feierten ihr Startelf-Debüt für den BVB in der laufenden Saison. In der Innenverteidigung ersetzte zudem Kapitän Emre Can den verletzten Niklas Süle.
Der BVB begann gegen Barca mutig und verteidigte sehr hoch. Das Team von Hansi Flick fand jedoch schnell Lösungen und wurde in der Anfangsphase vor allem über den schnellen Lamine Yamal gefährlich. In der 14. Minute servierte Yamal mustergültig per Außenrist für den einlaufenden Raphina, der das Tor jedoch knapp verfehlte. Auf Seiten des BVB gab es eher wenige Chancen, die größte im ersten Durchgang hatte Marcel Sabitzer, der nach einem tollen Solo und Vorbereitung von Julien Duranville im Strafraum zum Abschluss kam, den Ball jedoch knapp über die Querlatte jagte. Ansonsten konzentrierte sich der BVB auf die defensive Stabilität und lauerte gegen die hoch stehende Barca-Abwehr auf Kontermöglichkeiten.
Die Schwarz-Gelben kamen dann gut aus der Kabine und entwickelten in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit eine Druckphase. In der 50. Minute zappelte der Ball dann erstmals im Netz der Katalenen, nachdem Guirassy eine Hereingabe von Gittens verwertete. Der BVB jubelte jedoch nur kurz, Gittens stand zuvor im Abseits, der Treffer zählte nicht.
Inmitten der schwarz-gelben Druckphase schlug dann Barca eiskalt zu. Nach einem Dortmunder Ballverlust schaltete Dani Olmo gegen den aufgerückten BVB schnell, trieb den Ball nach vorne und steckte dann im perfekten Augenblick zu Raphina durch, der gerade so der Dortmunder Abseitsfalle entkam und Gregor Kobel im eins gegen eins keine Chance mehr ließ.
Der BVB ließ sich von dem Gegentreffer jedoch nicht beirren und spielte weiter mutig nach vorne. Nur ein paar Minuten später brachte Pau Cubarsi im eigenen Sechzehner Guirassy zu Fall, Schiedsrichter François Letexier zeigte auf den Punkt. Guirassy selber trat zum fälligen Elfmeter an und schloss unhaltbar in die linke untere Ecke ab.
Nach dem Ausgleich flachte die Partie etwas ab, obgleich beide Teams mutig und aktiv blieben. Den vermeintlichen K.o. setzten dann die Gäste aus Spanien. Einen Abschluss vom eingewechselten Fermin Lopez konnte Gregor Kobel noch abwehren, Ferran Torres (ebenfalls eingewechselt) drückte den Abpraller aber über die Linie. Das 2:1 für Barca in der 75. Spielminute.
Der BVB ließ sich an diesem Abend jedoch nur schwer abschütteln. Nur eine Minute später ließ Serhou Guirassy eine gute Kopfballchance liegen. Wenige Augenblicke später wurde Pascal Groß tief geschickt und legte den Ball vor dem herauseilenden Barca-Keeper Inaki Pena quer auf Guirassy, der nur noch zum 2:2 ins leere Tor einschieben musste.
In der 86. Minute zog Barca dem BVB dann endgültig den Stecker. Nach einer Dortmunder Ecke spielte Groß einen Fehlpass, der zu einem Konter der Katalenen führte, an dessen Ende Yamal den Joker Torres einsetzte, der mit seinem zweiten Treffer zum 3:2 abschloss.
Die Partie hätte definitiv ein Unentschieden verdient, beide Teams spielten mutigen und attraktiven Offensiv-Fußball und lieferten sich ein fantastisches Topspiel in der Champions League. Unter dem Strich war Barca aber die kaltschnäuzigere Mannschaft und nimmt die drei Punkte mit nach Spanien. Bitter für den BVB: neben dem Spiel hat die Borussia womöglich auch Nico Schlotterbeck verloren, der kurz vor Schluss böse umknickte und sich schwerer verletzt haben könnte. Schlotterbeck musste mit einer Trage abtransportiert werden.Der Dortmunder Abwehrchef ist aktuell der letzte nominelle Innenverteidiger, da auch Waldemar Anton und Niklas Süle ausfallen. Sollte sich Schlotterbeck schwerer verletzt haben, wäre das für den BVB eine absolute Horror-Nachricht.
FC IQ beleuchtet einen bestimmten Taktik-Aspekt / © EA Sports
Gegen die unter Hansi Flick bekanntermaßen sehr hoch verteidigende Blaugrana brachte BVB-Trainer Nuri Sahin mit Julien Duranville den mutmaßlich schnellsten Spieler im schwarz-gelben Kader. Der Belgier feierte sein Startelf-Debüt in der laufenden Saison und fand sich etwas überraschend in der ersten Elf wieder.
Duranville funktionierte allerdings sowohl als taktisches Mittel, als auch als spielerisches Element. Der Belgier bewegte sich stets auf Höhe der Barca-Abwehr und bot mit seinen Tempoläufen Gelegenheiten für den BVB, den Ball tief zu spielen und somit für Gefahr zu sorgen. Zwar lief der BVB oft in die Abseitsfalle der Gäste, ein ums andere Mal konnten die Schwarz-Gelben Duranville oder auf der anderen Seite Jamie Gittens jedoch in Szene setzen.
Spielerisch deutete Duranville einmal mehr an, wieso in Zukunft mit ihm zu rechnen ist. Der Belgier ging oft ins Dribbling, kreierte Räume und machte sich auch in der Arbeit gegen den Ball bemerkbar. Auch vor dem Ausgleichstreffer öffnete Duranville den Raum, überließ dann Marcel Sabitzer den Ball, dessen Flanke ihr Ziel nicht fand, da Serhou Guirassy im Strafraum gefoult wurde und den fälligen Elfmeter verwandelte.
Mit den tiefen Bällen auf die pfeilschnellen Außen und dem Spiel auf der Abseitslinie hat Nuri Sahin eine taktische Lösung gefunden, um Barca immer wieder unter Druck zu setzen und Nadelstiche zu setzen. Die Aufstellung von Duranville hat sich definitiv gelohnt.
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