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·6 September 2024

Bye-bye, Sommerpause 2025!

Article image:Bye-bye, Sommerpause 2025!

Dank jetzt beginnender Nations League und Klub-WM fällt für Fußballfans der nächste große Urlaub ins Wasser – sogar Spielerfrauen beschweren sich

Ich habe gestern die Urlaubsplanung für 2025 aufgenommen. Das war ein kurzes Unterfangen, kürzer noch als Spielaufbau bei Holstein Kiel. Ich stellte fest: Mein Urlaub muss leider komplett ausfallen, der Rahmenterminkalender des Weltfußballs lässt keine Erholung mehr zu. Na danke, Uefa! Danke, Fifa!


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Am Donnerstag begann die Nations League, das fehlte noch. Die Fußballer beklagen sich ja sowieso schon englandauf, deutschlandab über zu viele Spiele, aber an uns Fans denkt dabei keiner.

Wir müssen immer mehr Fußball gucken, bei null Lohnausgleich oder Punktprämie.

Schauen wir auf 2025. Die Bundesliga-Saison endet am 17. Mai. Das Pokalfinale ist eine Woche später. Das Champions-League-Finale in München: am 31. Mai. Eine knappe Woche danach, am 4. Juni 2025, beginnen die Final Four der Nations League; das Spiel um Platz drei und das Finale finden am 8. Juni statt.

Das war's natürlich nicht, denn sieben Tage später startet die Klub-WM in den USA. Mit 63 schön zeitversetzten Begegnungen, ehe am 13. Juli 2025 der Weltmeister ermittelt wird. Also zu einem Zeitpunkt, wenn die Bundesliga langsam wieder anfängt zu trainieren und Testspielknaller wie Borussia Dortmund gegen Pfefferwedel anstehen.

Bye-bye, Sommerpause! Im kommenden Jahr macht der Fußball im Grunde das, was Kinder tun, wenn ihre Eltern über Nacht wegfahren: Es wird einfach durchgespielt.

Ist das gut? Viele Trainer und ihre Schützlinge haben bereits wegen zu großer Belastung gejammert. Normalerweise würde ich die Klage mit einem Hinweis auf ihren Gehaltszettel abweisen. Während nämlich Fußballprofis immer mehr verdienen, kostet den Fan jede zusätzliche Ansetzung Bares. Pizza will vertilgt werden, Bier weggetrunken, Wetten gehen verloren. Und während die Klubs ihre Spieler immer teurer verkaufen können, weil sie dauernd im Schaufenster stehen, erleiden wir Fußballanhänger Wertverluste durch ständig belastete Leberwerte und sich immer schneller abnutzende Kühlschränke und Backöfen.

Heute aber verstehe ich die Klagen der Profis, und die ihrer Frauen sowieso. Lea Prinz preschte gestern vor und beklagte sich über den rammelvollen Dienstplan ihres Verlobten Maximilian Mittelstädt (VfB Stuttgart).

Das Schwierige daran: Man kann solche Probleme nicht mit Home Office lösen, außer vielleicht früher Max Kruse. Keine Frau kann ihrem Mann sagen: Ach, bleib doch heute einfach mal daheim! Oder: Wie schade für deinen Arbeitgeber, dass das Spiel gegen Barça ausgerechnet dann stattfindet, wenn wir mit den Kindern auf den Malediven sind. Du hast es versprochen!

Und weil ja noch dazukommt, dass die Champions League ab jetzt aufgebläht ist wie die Wiesenkuh nach einem Sechs-Gänge-Rasenmenü, könnte in dieser Saison ein Profi, so hat es irgendwer ausgerechnet, auf 85 Spiele kommen.

85-mal den Ball berührt, 85 ist nichts passiert, wird die zurückgelassene Lea Prinz im nächsten Sommer womöglich singen.

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