Buchrezension: „Fußball in Hamburg – 2004 bis 2014“ | OneFootball

Der Untertitel „Alle Ligen, Alle Tabellen, Alle Ergebnisse“ hält, was er verspricht. Ronny hat sich das Statistikbuch für Euch genauer angeschaut.

Möglicherweise interessiert es euch nicht die Bohne, wie St. Paulis 4. Mannschaft in der Saison 2012/13 in welcher Hamburger Staffel abgeschnitten hat und ob sie dabei ab- oder aufgestiegen ist. Mich aber schon! Und wahrscheinlich ist es euch auch völlig Latte, welches Hamburger Team 2007 mit den wenigsten Punkten und den meisten Gegentoren in die neuntklassige Kreisklasse absteigen musste. Ich hingegen liebe solche Erkenntnisse. Und wenn ich jetzt ein kleines Quiz mit der Frage starten würde, welche dieser zwölf Teams (FC Maihan, Störtebeker SV, Antalya FK, Norderstedter FC, AC Italia, SV Suryoye Mesopotamien, Standard Alu, FC Algerien Nady, Buff-Club Reinbek, FC Ronahi, Inter Lokstedt, Eintracht Fuhlsbüttel) tatsächlich zwischen 2004 und 2014 im offiziellen Hamburger Fußballspielbetrieb teilgenommen haben und welche zwei nicht, dann gehe ich einmal davon aus, dass das keiner aus dem Stegreif komplett richtig zu beantworten weiß – ich selbst vor der Lektüre dieses Statistik-Bretts ja ebenfalls nicht.

Zahlen, Daten, Fakten

Vorliegen habe ich hier, zwecks Besprechung, den fünften Teil der Buchreihe „Fußball in Hamburg“, die seit 2007 vom Deutschen Sportclub für Fußballstatistiken (DSFS) herausgebracht wird. Ein für Fußballnerds wie mich unverzichtbares Nachschlagewerk, das jeweils alle verfügbaren Daten des Hamburger Fußballs bis in die untersten Ligen in Schluss- und Kreuztabellen Saison pro Saison und Liga auf Liga übersichtlich darstellt. Hinzu kommen alle ausgespielten Aufstiegsspiele- bzw. -runden am Ende jeder Saison, sowie als Statistikanhang alle Verbandspokal-Begegnungen (sprich: Hamburger Qualifikationspartien für den DFB-Pokal) und die Spielerstatistiken aller Hamburger Regionalliga- und Oberligateams aus jener Zeit: Name, Geburtsdatum, Spiele, Tore.

Ich bin jetzt schon ein wenig traurig darüber, dass ein temporäres Ende dieser Buchreihe absehbar ist, denn nach dem mutmaßlichen Erscheinen des sechsten Bandes (wahrscheinlich für die Jahre 2014-2024) wird erst einmal für etwa ein Jahrzehnt Schluss sein mit der akribischen Aufbereitung des Datenmaterials für die Hansestadt. Ähnlicher Lesestoff-Nachschub ist allerdings schon in der Pipeline, denn auf der DSFS-Homepage wird bereits für Mitte 2024 ein neues Meisterwerk angekündigt: „Regionalliga Nord 1963-1974 (Teil 1: 1963-1969)“. Ich fiebere dem schon jetzt entgegen… Das aktuelle Buchcover zeigt übrigens den Schlusstabellenzehnten der Oberliga Nord aus der Spielzeit 2004/05, Bergedorf 85, vor dem Bergedorfer Schloss. Eine Saison, wo St. Paulis zweite Mannschaft auf Rang 8 gelandet war.

Auflösung

Kommen wir zur Auflösung der eingangs gestellten Fragen: Das 4. Herrenteam des FC St. Pauli stieg 2013 aus der Kreisklasse Hamburg Staffel 7 als Tabellendritter hinter Croatia Hamburg II und dem SC Osterbek in die Kreisliga Staffel 2 auf, musste allerdings als Drittletzter der Folgesaison hinter dem punktgleichen ETV II gleich wieder zurück ins untere Glied. Mit den meisten Gegentoren (38:133, bei immerhin acht Pluspunkten) stieg der BFSV Atlantik 97 2007 in die Kreisklasse ab. Und nein, Standard Alu und den FC Algerien Nady gab’s ebenso wie den AC Italia oder auch den FC Ronahi und das Knastteam von Eintracht Fuhlsbüttel. Und beim Buff-Club Reinbek hat unsere U23 sogar einmal ein Landespokalspiel bestritten. Das war am 27. Juli 1999 (11:1). Richtig sind vielmehr Antalya FK und Inter Lokstedt, die ich mir beide ausgedacht hatte. Meine 14-jährige fußballaffine Tochter hatte übrigens bei einem Vorab-Contest beide Fake-Klubs richtig genannt. Ich war erstaunt.

Für 29,90 Euro plus Porto könnt ihr den über 350 Seiten starken Weichcover-A4er auf der Homepage www.dsfs.de erstehen – und viele andere Kleinode mehr natürlich… // Ronny

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