Fussballdaten.de
·15 April 2025
Bittersüßes BVB-Aus gegen Barça: Kovac nach „klasse Fußballspiel“ stolz

In partnership with
Yahoo sportsFussballdaten.de
·15 April 2025
Borussia Dortmund hat das Wunder im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Barcelona verpasst – und schied dennoch erhobenen Hauptes aus. Der BVB gewann vor ausverkaufter heimischer Kulisse mit 3:1 und schöpfte daraus jede Menge Selbstvertrauen und Stolz.
Wunder gibt es im Fußball immer wieder. Doch nach einer 0:4-Niederlage in einem Hinspiel einer Champions-League-K.o.-Phase noch in die nächste Runde einzuziehen, das gab es bislang nur einmal. Im März 2017 gelang dem FC Barcelona dieses Kunststück gegen Paris Saint-Germain. Rund acht Jahre später ist Borussia Dortmund – eben gegen jenen FC Barcelona – knapp daran gescheitert. Nach einer 2:0-Führung im Rückspiel und tosender Unterstützung von den Rängen blieb der Glaube an ein Wunder bis weit in die zweite Halbzeit am Leben.
Ein Eigentor des sonst starken Ramy Bensebaini zum zwischenzeitlichen 2:1 (insgesamt 2:5) verpasste den letzten Hoffnungen auf das scheinbar Unmögliche einen herben Dämpfer. Zwar fügte der BVB den spanischen Gästen die erste Niederlage im Kalenderjahr 2025 zu, für das Weiterkommen ins Halbfinale reichte es dennoch nicht. Allerdings haben die Schwarzgelben das geschafft, was Trainer Niko Kovač vor dem Spiel von seiner Mannschaft gefordert hatte: Mit einer kämpferischen Leistung ein gutes Resultat zu erzielen. So überwiegt trotz des Ausscheidens am Ende ein bittersüßer Stolz.
„Ich bin stolz auf das, was wir geschafft haben. Barcelona ist ein starkes Team, aber wir sind auch stark. Wir haben bis zum Ende gekämpft und gezeigt, was wir können“, sagte Serhou Guirassy nach dem Abpfiff bei „Amazon Prime Video“. Der Guineer war mit einem Dreierpack der Mann des Abends und erntete großes Lob von seinem Trainer. „Heute ist es schwierig, jemanden hervorzuheben. Aber wenn ein Stürmer drei Tore erzielt, ist es eine Top-Performance. Er ist unsere Lebensversicherung“, so Niko Kovač.
Mit seinem 13. Tor in der laufenden Champions-League-Saison stelle Guirassy zudem einen Vereinsrekord auf. Kein BVB-Stürmer hat in einer Königsklassen-Spielzeit öfter getroffen. Dennoch hätte der 29-Jährige gerne noch mehr Tore erzielt: „Es ist schade, dass der Weg jetzt vorbei ist.“
Serhou Guirassy: Der Mann des Abends. Foto: Dean Mouhtaropoulos/Getty Images
Trotz des Ausscheidens war auch Trainer Kovač stolz auf seine Mannschaft. „Ich denke, wir alle haben heute von der ersten bis zur letzten Minute ein richtig klasse Fußballspiel gesehen – gerade vom BVB. Wir haben gegen eine Top-Mannschaft einen klasse Fußball mit hoher Intensität und vielen guten Möglichkeiten gespielt. Natürlich ist man enttäuscht, dass man ausgeschieden ist. Aber ich bin trotzdem glücklich und stolz auf die Jungs, dass wir das Gesicht gezeigt haben, was in uns steckt“, lobte der 53-Jährige auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Der BVB habe im Vergleich zum Hinspiel „deutlich schärfer“ gespielt und sowohl gegen als auch mit dem Ball ganz anders – und besser – agiert. „Wir haben dem FC Barcelona die erste Niederlage im Jahr 2025 zugefügt. Das sagt einiges über die Leistung der Mannschaft aus. Wir können mit dem Ergebnis wirklich sehr zufrieden sein“, resümierte Kovač. Dank einer Topleistung hätten die Schwarzgelben dem spielstarken Barça „keine Zeit und keinen Raum gegeben.“
In Spanien ist die Gemütslage nach der 1:3-Niederlage trotz des Halbfinaleinzugs dementsprechend gedrückt. Die „Mundo Deportivo“ schrieb: „Barça steht nach einem schlechten Tag nach sechs Jahren wieder im Halbfinale.“ Die missglückte Aufholjagd und das gute Auftreten des BVB sei „beunruhigend“ gewesen und hätte die Katalanen beinahe an „die Geister ihrer Vergangenheit“ erinnert.
Die Tageszeitung „El Mundo“ fand deutlichere Worte: „Ob aus Arroganz oder Faulheit: Barça beging in Dortmund eine Kardinalsünde, für die der Verein nach einer schweren Tortur büßen musste.“ Erstmals in dieser Champions-League-Saison hätten die „Blaugrana“ unter Hansi Flick „mittelmäßig“ gespielt. Am Ende war es ein Denkzettel, der dank eines deutlichen Hinspielsieges zum Einzug ins Halbfinale reichte. Oder in den Worten von „Amazon Prime Video“-Moderator Alex Schlüter: „Die Auferstehung an Ostertagen behält Jesus für sich.“