VfL Osnabrück
·3 May 2025
Auch nächstes Jahr in Liga 3 – wie dem VfL unter Antwerpen die historische Aufholjagd gelang

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·3 May 2025
Mit den Ergebnissen der heutigen Drittligapartien ist nun auch rechnerisch der Klassenerhalt für den VfL Osnabrück gesichert. Dass diese Zeilen Anfang Mai geschrieben werden können, war beim Amtsantritt von Cheftrainer Marco Antwerpen Mitte Dezember keinesfalls selbstverständlich.
Mit elf Punkten auf dem Konto und siebzehn absolvierten Spieltagen trat Marco Antwerpen am 12. Dezember 2024 beim VfL Osnabrück das Amt des Cheftrainers an. Acht Punkte betrug der damalige Abstand auf das rettende Ufer. Das Ziel des Klassenerhalts erschien damals noch meilenweit entfernt. Nur zwei Siege und fünf Unentschieden konnte man in den Spielen zuvor einfahren. Zudem bildete man mit 35 Gegentoren die schlechteste Defensive der Liga. Der abstiegskampferfahrende Marco Antwerpen schrak vor dieser scheinbar unmöglichen Aufgabe allerdings nicht zurück. Zusammen mit Frithjof Hansen, der zuvor als Cheftrainer der Osnabrücker U19 fungierte und Frank Döpper, den Antwerpen bereits aus den Stationen beim 1.FC Kaiserslautern und dem SV Waldhof Mannheim kannte, ging er die Aufgabe bei den Lila-Weißen an.
Schon in den ersten beiden Partien unter dem neuen Chefcoach konnten die Lila-Weißen Erfolgserlebnisse verzeichnen. Beim Antwerpen-Debüt gegen Rot-Weiss Essen, bei denen kurz zuvor ausgerechnet Ex-VfL-Trainer Uwe Koschinat als Trainer vorgestellt wurde, konnte man einen 2:0-Heimsieg feiern. Eine Woche später holte man dann gegen den SC Verl zum Jahresabschluss einen Punkt beim 1:1 in der Sportclub Arena. Daraufhin verabschiedete man sich in die Winterpause, in der unter anderem ein intensives Trainingslager im spanischen Alicante anstand. Dort konnte Antwerpen nicht nur das Team besser kennenlernen, sondern auch seine Spielphilosophie dem Team einpflanzen.
Stabile Defensive als Schlüssel zum Erfolg
Ein Hauptaugenmerk hat Antwerpen auf die Defensivarbeit gelegt. Dafür wurden in der Winterpause nicht nur intensive Einheiten absolviert, sondern mit Innenverteidiger Jannik Müller auch defensive Bundesliga-Erfahrung in den Kader geholt. Wie sehr der Defensivplan des Trainerteams aufgegangen ist, zeigt der Rückblick auf die vergangenen Spiele. Mit nur 14 Gegentoren seit dem Amtsantritt von Antwerpen stellt man die beste Abwehr der Liga. Auch Torhüter Lukas Jonsson trug seinen Teil zur lila-weißen Abwehrstärke bei. Der Schwede wehrte unter Antwerpen 82,3 Prozent der gegnerischen Torschüsse ab. Kein anderer Torhüter der Liga kann einen besseren Wert vorweisen. Zudem blieb der 32-Jährige siebenmal ohne Gegentor.
Aber auch in anderen Kategorien zeigte der VfL unter Antwerpen eine deutliche Leistungssteigerung. So gehörten die Lila-Weißen in der Hinrunde noch zu den laufschwächsten Teams der Liga. In der Rückrunde dagegen fuhr man nicht nur wichtige Punkte, sondern auch viele Kilometer ein und legte die drittweiteste Distanz aller Teams zurück. Auch in der Offensive zeigte der VfL in der Rückrunde ein neues Gesicht. Allen voran Lars Kehl, der nicht nur als Torschütze (sechs Treffer), sondern auch als Vorbereiter (neun Vorlagen) voranging und somit auch seinen Teamkollegen zum Torerfolg verhalf.
Insgesamt überzeugten in der Rückrunde alle Mannschaftsteile mit engagierten und kämpferischen Leistungen, sodass das bei Antwerpens Amtsantritt ausgegebene Ziel des Klassenerhalts tatsächlich frühzeitig erreicht werden konnte.
Historische Aufholjagd des VfL
Bei noch zwei ausstehenden Spieltagen und damit noch sechs möglichen Punkten hat der VfL Osnabrück schon jetzt Historisches erreicht. Noch nie hat eine Mannschaft in der 3.Liga bei einem solchen Punktestand nach 17. Spieltagen so viele Punkte bis zum Saisonende geholt. Generell schafften nur Werder Bremen II in der Saison 2008/09 und Eintracht Braunschweig in der Saison 2018/19 mit einer solchen Ausgangslage den Klassenerhalt. Während die Bremer nach 17 Spieltagen zehn Punkte vorwiesen, konnten diese zum Saisonende mit 40 Punkten auf dem 17. Platz landen. Da es zu diesem Zeitpunkt noch drei Absteiger aus der dritten Liga gab, reichte dies zur Rettung. Die Braunschweiger hingegen kämpften sich mit ebenfalls zehn Punkten nach 17 Spieltagen mit 45 Zählern auf den sicheren 16. Platz.
Mit 37 Punkten holten die Lila-Weißen also schon jetzt zwei Punkte mehr als der BTSV und schafften somit etwas Historisches in der 3.Liga. In den noch ausstehenden Spielen gegen Rot-Weiss Essen und den SC Verl kann das Punktekonto noch weiter ausgebaut und die ohnehin schon starke Rückrundenleistung weiter verbessert werden.
Text: Jendrik Greiwe Fotos: osnapix
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