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·9 May 2025

Alonso zu Real Madrid: Rückkehr eines Meisters oder riskantes Unterfangen?

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Real Madrid hat mit Xabi Alonso einen der begehrtesten Trainer Europas verpflichtet. Doch der Transfer birgt Risiken – für Alonsos Ex-Klub Bayer Leverkusen und für die Nachhaltigkeit im europäischen Fußball.

Erst vor zwei Jahren übernahm Alonso die Werkself, die auf Platz 17 der Bundesliga dümpelte. Mit akribischer Taktikarbeit und spanischer Leidenschaft formte er aus dem Team eine Spitzenmannschaft: Meistertitel, DFB-Pokal-Sieg, Europa-League-Finale – Leverkusen wurde unter Alonso zu einem echten Schwergewicht. Doch nun verlässt der Erfolgstrainer den Verein gen Madrid. Ein herber Verlust, der die Kontinuität in Leverkusen bedroht. Schon in den letzten Wochen zeigte die Mannschaft Schwächen. Ohne Alonso könnte das fragile Gebilde ins Wanken geraten.


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Real Madrid hingegen setzt mit der Verpflichtung Alonsos seine Tradition häufiger Trainerwechsel fort. Seit 2010 wurde siebenmal der Coach ausgetauscht – selbst Vereinsikone Carlo Ancelotti musste trotz 15 Titeln in 230 Spielen gehen. Studien zeigen, dass solche Wechsel kurzfristig die Leistung steigern können, langfristig aber oft Einbußen bringen. Nur 27% der Teams verbesserten sich 2017/18 nach einem von 55 Trainerwechseln in Europas Top-Ligen. Real erhofft sich von Alonso frischen Wind – doch auch er wird sich an den hohen Erwartungen messen lassen müssen.

Für Bayer Leverkusen beginnt nun eine Phase der Unsicherheit. Transfers müssen ohne Alonso finalisiert, ein neuer Trainerstab aufgebaut werden. Der Verein drängte auf eine schnelle Entscheidung, um Planungslähmung zu vermeiden – doch die Suche nach einem Nachfolger gestaltet sich schwierig. Real Madrids U19-Trainer Álvaro Arbeloa gilt als Kandidat, doch er wäre ein Risiko. Alonsos mündliche Ausstiegsklausel für Ex-Vereine schwächte zudem Leverkusens Verhandlungsposition. Am Ende bleibt eine schmerzhafte Erkenntnis: Im modernen Fußball zählt oft nur der schnelle Erfolg, langfristige Projekte haben es schwer.

Vielleicht liegt darin eine Chance für Bayer Leverkusen, sich neu zu erfinden, eigene Talente zu fördern und eine nachhaltige Strategie zu entwickeln. Denn das Beispiel Real Madrid zeigt auch: Auf Dauer führen ständige Trainerwechsel nicht zwangsläufig zum Erfolg. Manchmal braucht es Geduld und Vertrauen, um etwas Großes aufzubauen. Xabi Alonso hat in Leverkusen bewiesen, dass er dazu in der Lage ist. Doch die Gesetze des Marktes haben ihn nun nach Madrid gelockt – ein Rückschlag für Leverkusen, aber vielleicht auch eine Chance, sich neu zu erfinden. Die Zukunft wird zeigen, wer am Ende die richtigen Entscheidungen getroffen hat.

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