National11
·29 May 2024
Albanien bei der EM 2024: Die Rot-Schwarzen im Teamcheck

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·29 May 2024
Viele Jahre zählte Albanien zu den großen Außenseitern im europäischen Fußball. Eine erfolgreiche EM-Qualifikation lag für die „Rot-Schwarzen“ (Kuq e zinjtë) in weiter Ferne. Meist blieb für die Südosteuropäer in ihrer Gruppe nur der letzte Platz. Doch diese Zeiten sind passé. 2024 in Deutschland nimmt Albanien zum dritten Mal nach 1964 und 2016 an der Endrunde einer Fußball-Europameisterschaft teil.
Die Qualifikation begann mit einem 0:1 in Polen. Es sollte die einzige Niederlage Albaniens bleiben. Mit vier Siegen und drei Unentschieden sicherten sich die Skipetaren Platz eins vor den punktgleichen Tschechen sowie Polen, Moldau und Färöer. Zu Hause kassierte die albanische Auswahl in vier Spielen keinen Gegentreffer.
Kristjan Asllani: Bei seinem Klub Inter Mailand bleibt dem 21-Jährigen meist nur die Joker-Rolle. Doch in der Nationalmannschaft hat der defensive Mittelfeldspieler seinen Stammplatz in der Schaltzentrale. Mit seinem sicheren Passspiel bestimmt der Stratege das Tempo.
Armando Broja: Der Stürmer des FC Chelsea bestritt aufgrund eines Kreuzbandrisses in der EM-Qualifikation kein Spiel. Um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden, wechselte er im Winter auf Leihbasis zum FC Fulham. In der Offensive der „Rot-Schwarzen“ ist Broja bei der EURO 2024 trotz seiner langen Verletzungspause gesetzt.
Foto: Getty Images
Berat Djimsiti: Der Spielführer der Nationalelf kommt auf rund 200 Einsätze in der italienischen Serie A – der Großteil für Atalanta Bergamo. Der schnelle und kopfballstarke Innenverteidiger trug maßgeblich zum Aufschwung der Lombarden und der Auswahl Albaniens bei.
Zahlreiche Nationalspieler Albaniens stehen oder standen bei Klubs aus der italienischen Serie A unter Vertrag. Die technisch starke Mannschaft verfügt über viel Erfahrung und eine eingespielte Defensivachse mit Torhüter Etrit Berisha (FC Empoli), Rechtsverteidiger Elseid Hysaj (Lazio Rom) und Abwehrchef Berat Djimsiti von Atalanta Bergamo.
Absolute Top-Stars sucht man in der Mannschaft vergeblich. Von wenigen Ausnahmen abgesehen gelang keinem Nationalspieler der Sprung zu einem europäischen Spitzenklub. Der Elf der Namenlosen bereitet es Probleme, selbst das Spiel zu gestalten und zu lenken. So gelang etwa in der Qualifikation in den beiden abschließenden Partien gegen die Fußballzwerge Moldau (1:1) und Färöer (0:0) kein Sieg.
Sylvinho: Der Brasilianer übernahm im Januar 2023 den Posten als Nationaltrainer Albaniens. Als Spieler trug Sylvinho das Trikot von Corinthians São Paulo, Arsenal London, Celta Vigo, FC Barcelona und Manchester City. In der Seleção kam er lediglich auf sechs Länderspiele, weil Roberto Carlos als Linksverteidiger gesetzt war. Sylvinho verlangt von seiner Mannschaft attraktiven Offensivfußball.
WM: keine Teilnahme
EM: Achtelfinale (1964) Vorrunde (2016)
Das Achtelfinale 1964 erreichte Albanien kampflos, da Griechenland nicht antrat. Dort folgte das Aus gegen Dänemark (1:0, 0:4). In der Qualifikation zur WM 2022 scheiterte Albanien als Dritter nur knapp an England und Polen.
EM 2012: nicht qualifiziert WM 2014: nicht qualifiziert EM 2016: Vorrunde WM 2018: nicht qualifiziert EM 2020: nicht qualifiziert WM 2022: nicht qualifiziert
Bei der EURO 2016 verlor Albanien bei seiner einzigen EM-Teilnahme gegen die Schweiz (0:1) und Gastgeber Frankreich (0:2), gewann aber gegen Rumänien (1:0). Trotz des Erfolges schieden die „Rot-Schwarzen“ in der Gruppenphase als Dritter aus.
Mit der Qualifikation dürfte Albanien seinen größten Erfolg bereits gefeiert haben. Alles andere als das Vorrunden-Aus wäre in der starken Gruppe B mit Italien, Spanien und Kroatien eine Überraschung.