FC St. Pauli
·16 August 2025
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·16 August 2025
Bei besten Bedingungen – nahezu volle Hütte, optimales Wetter und ein nagelneuer Hybridrasen – starteten unsere Kiezkicker im heimischen Millerntor-Stadion ins DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Norderstedt. Im Vergleich zum letzten Testspiel gegen Hellas Verona nahm Coach Alexander Blessin einen Wechsel vor: David Nemeth startete nach überstandenen Adduktorenproblemen anstelle von Adam Dźwigała (krank). Bei der Eintracht, die mit einem Sieg und zwei Niederlagen in die Regionalliga-Saison gestartet ist, liefen mit Kapitän Moritz Frahm und Felix Drinkuth zwei ehemalige U23-Kiezkicker auf, mit Coach Elard Ostermann stand ein weiterer ehemaliger St. Paulianer zudem an der Seitenlinie.
Die Boys in Brown nahmen von Beginn an das Heft in die Hand, sie ließen den Ball gegen tief stehende Norderstedter viel in den eigenen Reihen laufen und legten immer wieder den Vorwärtsgang ein. Ein erster Schuss von Danel Sinani wurde noch geblockt (6.), wenig später fehlten nur Zentimeter zur Führung. Ein abgefälschter Schuss von Joel Chima Fujita klatschte an den linken Außenpfosten (7.). Im Anschluss an die resultierende Ecke scheiterte Hauke Wahl per Kopf nach Flanke von Mathias Pereira Lage an Eintracht-Keeper Lars Huxsohl (8.). Pereira Lage verzog nach einer schnellen Kombination aus zwölf Metern – da war mehr drin (12.). Nach Vorlage von Arkadiusz Pyrka packte Huxsohl bei einem zu zentral platzierten Flachschuss von Sinani sicher zu. Unser Team machte seine Sache bis zum Strafraum richtig gut, einzig beim Abschluss und beim Herausspielen ganz klarer Torchancen war noch Luft nach oben.
Dann war sie da, die klare Chance zum 1:0. Nach einem Fehlpass von Leo Bero legte Sinani im Strafraum zum freistehenden Pereira Lage rüber, aus elf Metern scheiterte unsere Nummer 28 aber am stark reagierenden Huxsohl (21.). Der war kurz auch bei zwei weiteren Schüssen von Sinani (23.) und Fujita (25.) auf dem Posten, ehe Moritz Frahm bei einem Querpass von Louis Oppie einen Schritt eher am Ball war als der einschussbereite Andréas Hountondji (26.). Trotz 80 Prozent Ballbesitz und 12:0 Torschüsse stand es nach einer halben Stunde weiter 0:0. Pereira Lage hätte das ändern können, er konnte Huxsohl aber ein weiteres Mal nicht überwinden (31.), ein Kopfball von David Nemeth wurde kurz darauf zudem entscheidend von Melvin Zimmer geblockt (32.). Dann hatten die FCSP-Fans den Torschrei bereits auf den Lippen, eine Freistoßflanke von Sinani klatschte aber an den linken Pfosten, den Nachschuss von Oppie hatte Huxsohl im Nachfassen (35.). Hountondji zielte nach missglücktem Abschluss von Oppie aus zehn Metern zu hoch, auch da war mehr drin (43.). So blieb es beim 0:0 zur Pause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte verzichtete Blessin auf Wechsel, bei den Gästen kam Falk Gross für Melvin Zimmer. Auf dem Rasen blieb auch das Spiel selbst unverändert: Norderstedt verteidigte tief und kompakt, während unsere Jungs mit dem Wiederbeginn einen Angriff nach dem anderen initiierten. Hountondji und Sinani hatten aus aussichtsreichen Positionen jeweils das 1:0 auf dem Fuß, beide Male konnte der starke Huxsohl das aber verhindern (48., 51.). Ein Kopfball von Wahl nach Flanke von Pereira Lage strich zudem knapp am linken Pfosten vorbei (52.). Nach exakt einer Stunde nahm Blessin einen Doppelwechsel vor: Manolis Saliakas und Oladapo Afolayan ersetzten Arkadiusz Pyrka und Andréas Hountondji.
Bei einer der vielen Ecken landete der Ball bei Fujita, noch bedrängt und in Rücklage geratend setzte er den Ball aus sieben Metern aber drüber (66.). Kurz darauf packte Huxsohl bei einem 18-Meter-Schuss von Afolayan sicher zu (68.), ein 14-Meter-Schuss von James Sands konnte Fabian Grau zudem gerade noch blocken (70.). Nach einem langen Pass von Wahl tauchte Oppie dann vor Huxsohl auf, wieder einmal verhinderte der aber die überfällige Führung (71.). Norderstedts Keeper war einfach nicht zu bezwingen, so kratzte er auch einen Schuss von Sinani aus dem linken oberen Eck. Den hatten viele schon drin gesehen (73.). Aber nicht nur den, denn Pereira Lage fasste sich aus 22 Metern ein Herz und traf die Unterkante der Latte. Der Ball tippte gut 20 Zentimeter vor der Linie auf, weiter 0:0 also (82.).
Norderstedt erspielte sich mit dem Gegenzug seine erste Ecke und die köpfte Lukas Krüger am langen Pfosten aufs Tor. Auf Nikola Vasilj war Verlass, er packte sicher zu (84.). Was wäre das auch für eine Nummer gewesen, den ersten Torschuss zu verwerten und das Spiel komplett auf den Kopf zu stellen?! Kurz nachdem Connor Metcalfe und Abdoulie Ceesay für James Sands und Mathias Pereira Lage gekommen waren (90.), folgte die sechs Minuten umfassende Nachspielzeit. In der hatte Ceesay mit seinem ersten Kontakt den Siegtreffer auf dem Fuß, Huxsohl parierte aber ganz stark (90.+1). Mehr passierte nicht, es ging somit in die Verlängerung.
In der Verlängerung wäre die Eintracht beinahe in Führung gegangen, gerade einmal 20 Sekunden auf dem Platz zielte Manuel Brendel aus 14 Metern etwas zu hoch (91.). Auf der Gegenseite verzog Ceesay nach Vorlage von Metcalfe aus 15 Metern (92.). Metcalfe legte kurz darauf perfekt für Sinani vor, dessen Schuss hätte Huxsohl nicht gehabt, doch Abdul-Malik Yago rettete für den bereits geschlagenen Keeper. Auch Afolayans Nachschuss konnte die Eintracht-Abwehr blocken (94.), ebenso einen weiteren Versuch des aufgerückten David Nemeth (102.). Nach einer kurzen Pause folgte Teil zwei der Verlängerung. Hier drückte unser Team weiter, doch mehr als ein zu hoch angesetzter Kopfball von Ceesay sprang erstmal nicht heraus (109.). Es folgte der letzte Wechsel bei uns: Lars Ritzka kam für Eric Smith (112.). Die Eintracht stand nun sehr tief, konterte aber noch einmal ganz stark. Gross hatte an der Strafraumkante viel Platz und wählte die linke Ecke, Vasilj machte sich aber ganz lang und kratzte den Ball aus dem Eck (116.). Ein letztes Anrennen unserer Jungs blieb erfolglos, auch weil Huxsohl noch mal einen Kopfball von Ceesay über die Latte lenken konnte (119.). Nachdem Vasilj noch mal gegen Ampfof zur Stelle war (120.+1), musste die Entscheidung per Elfmeterschießen fallen.
Hauke Wahl trat als Erster an, Huxsohl parierte. Norderstedts Philipp Koch setzte seinen Elfmeter drüber, auch Fujita scheiterte mit einem Schuss in die Mitte an Huxsohl, doch der hatte sich zu früh von der Linie bewegt. Fujita trat noch mal an und traf den linken Pfosten. Einfach nur Wahnsinn... Frahm brachte die Eintracht dann in Führung, der Ball zappelte oben links im Netz. Oppie konnte Huxsohl dann endlich überwinden. Brendel jagte den Ball an die Unterkante der Latte, das Leder kam auf dser Linie auf. Somit stand es nach drei Schützen 1:1. Sinani verwandelte sicher ins rechte untere Eck, erstmals lagen unsere Jungs vorne. Gross glich souverän aus. Als Schütze Nummer fünf trat Nemeth an, er traf ins rechte untere Eck. Behounek musste treffen, er scheiterte aber an Vasilj, der den Braten gerochen hatte und den mittig geschossenen Ball parierte.
Eintracht Norderstedt
Huxsohl - Grau, Frahm, Yago - Gutmann (120. Koch), Obushnyi, Behounek, Bera (69. Kummerfeld) - Zimmer (46. Gross) - Krüger (91. Brendel), Drinkuth (69. Ampofo)
Cheftrainer: Elard Ostermann
FC St. Pauli
Vasilj - Wahl, Smith (112. Ritzka), Nemeth - Pyrka (60. Saliakas), Sands, Fujita, Oppie - Sinani (90. Metcalfe), Pereira Lage (90. Ceesay) - Hountondji (60. Afolayan)
Cheftrainer: Alexander Blessin
Tore: keine
Elfmeterschießen: Wahl vergibt, Koch vergibt, Fujita vergibt, Frahm trifft, Oppie trifft, Brendel vergibt, Sinani trifft, Gross trifft, Nemeth trifft, Behounek vergibt
Gelbe Karten: Bera, Kummerfeld, Obushnyi, Yago / keiner
Schiedsrichter: Eric Weisbach (Halle)
Zuschauer*innen: 28.946
(hb)
Fotos: FC St. Pauli