LIGABlatt
·7 November 2024
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Am 4. Spieltag der Ligaphase in der Europa League hat sich Galatasaray gegen das zuvor mit drei Siegen gestartete Tottenham dank einer exzellenten Leistung mit 3:2 durchgesetzt. In einer spektakulären Partie legten die "Löwen" in der ersten Halbzeit den Grundstein für den dritten Erfolg im vierten Europa-League-Spiel. Der herausragende Victor Osimhen traf doppelt.
Mit dem nach abgesessener Rotsperre wieder spielberechtigten Fernando Muslera, aber ohne den erst kürzlich auf den Trainingsplatz zurückgekehrten Ismail Jakobs und den für die Europa League nicht gemeldeten Roland Sallai empfing Galatasaray das insbesondere in der Innenverteidigung ersatzgeschwächte Tottenham, das im Vergleich zu den Auftritten in der Premier League ordentlich durchrotierte. Gegen das nichtsdestotrotz leicht favorisierte Team aus Nordlondon begannen die mit einer Dreier- beziehungsweise Fünferkette auflaufenden Gelb-Roten mit Muslera, Ayhan, Sánchez, Bardakcı, Gabriel Sara, Torreira, Akgün, Yılmaz, Mertens, Icardi und Osimhen.
Galatasaray mit hoher Intensität und viel Spielfreude
Einen besseren Start ins Spiel hätte sich Galatasaray wohl kaum vorstellen können, denn bereits in der 6. Spielminute brachte Akgün die "Löwen" mit einem Sonntagsschuss in Führung. Dabei zog der formstarke Flügelspieler nach einem zunächst von der Tottenham-Abwehr geklärten Freistoß direkt ab und hämmerte den Ball aus der Distanz traumhaft zum frühen 1:0 für die Hausherren in die gegnerischen Maschen. Einen äußerst wachen Eindruck machte in der Anfangsphase Galatasaray-Innenverteidiger Sánchez, der gegen seinen Ex-Klub besonders motiviert zu sein schien. Die Spurs hingegen wirkten zu Beginn der Partie etwas indisponiert – den Gästen von der Insel waren trotz Stars wie Son und Maddison die in dieser personellen Konstellation fehlenden Automatismen deutlich anzumerken, während der türkische Meister auf Anhieb mit viel Feuer und guter Struktur zu Werke ging.
Osimhen macht Tottenham-Ausgleich zunichte
Umso überraschender traf Tottenham in der 19. Spielminute praktisch aus dem Nichts zum 1:1, als Gray seinen Teamkollegen Johnson mustergültig bediente. Der walisische Nationalspieler verarbeitete das Anspiel gekonnt und legte auf den erst 19-jährigen Stürmer Lankshear quer, der nur noch einschieben musste. Vom glücklichen Ausgleich der Engländer ließ sich die Mannschaft von Trainer Okan Buruk aber nicht aus dem Konzept bringen. Der Ball lief weiterhin flüssig, was unter anderem zu einer vergebenen Doppelchance durch Osimhen und Mertens führte (25.). Den nigerianischen Top-Angreifer beschäftigte das jedoch nicht lange: Nach einem Fauxpas im Spielaufbau von Tottenhams Drăgușin, der in einen hohen Ballgewinn für die Hausherren und einen perfekten Mertens-Steilpass resultierte, traf Osimhen zum 2:1 (31.). In der 39. Spielminute setzte der 25-Jährige sogar noch einen drauf, indem er – erneut nach Vorlage von Mertens – der schläfrigen Tottenham-Defensive entkam und per Direktabnahme aus nächster Nähe sein zweites Tor des Abends zum hochverdienten 3:1-Pausenstand nachlegte.
Gäste nach Platzverweis gegen Youngster in Unterzahl
Die Gäste aus dem Norden Londons, die unter anderem auf Timo Werner verzichten mussten, kamen ohne Superstar Son und den in dieser Saison stark aufspielenden Johnson aus der Kabine. Ein erster Fingerzeig von Spurs-Coach Postecoglou, eine Aufholjagd abzuschreiben? Nicht unbedingt, denn in Person von Kulusevski und Bentancur betrat ebenfalls viel Qualität den Rasen. Dort änderte sich im Vergleich zum ersten Durchgang zunächst aber nicht viel – Galatasaray dominierte nach wie vor und kam durch Akgün sowie den überragenden Osimhen zu weiteren Chancen. Auch wenn der von Napoli ausgeliehene Nigerianer einiges liegen ließ, zeigte er als ständiger Unruheherd im Strafraum seine ganze Qualität und brachte Tottenham damit schier zum Verzweifeln. Ebenfalls unter den Torschützen, aber mit deutlich weniger positivem Einfluss agierte Spurs-Youngster Lankshear, der in der 60. Spielminute mit Gelb-Rot vom Platz flog.
Icardi muss verletzt raus
Die Messe schien nun endgültig gelesen – so dachten zumindest alle. Doch kurz nach seiner Einwechslung verkürzte der englische Nationalspieler Solanke sehenswert per Hacke zum aus Tottenham-Sicht schmeichelhaften 2:3 (69.). So lautete dann auch das Endergebnis, jedoch ereilte die Gelb-Roten noch ein herber Dämpfer, als Icardi rund fünf Minuten vor Schluss mit sichtlich großen Schmerzen vom Platz getragen werden musste. Nach dem Sieg über Tottenham Hotspur hat Galatasaray zur Halbzeit der Europa-League-Ligaphase zehn Punkte auf dem Konto, womit man alle Trümpfe in der Hand hält, unter den ersten acht Mannschaften der Abschlusstabelle zu landen – und damit den direkten Einzug ins Achtelfinale klarzumachen.
Die letzte Begegnung vor der Länderspielpause bestreitet "Cim Bom" erneut im heimischen Rams Park, wenn der überraschende Tabellenzweite Samsunspor zum Spitzenspiel der Süper Lig in Istanbul gastiert. Anpfiff ist am Sonntagnachmittag um 14.00 Uhr (MEZ). In der Europa League geht es für Galatasaray in drei Wochen mit der Partie bei AZ Alkmaar weiter.
Foto: Ahmad Mora / Getty Images