2. Spieltag der Champions League: Bayern und Wolfsburg vor schweren Aufgaben | OneFootball

Der erste Spieltag der Women's Champions League (UWCL) brachte einiges an Spektakel mit sich: Ein Torfestival in München mit sieben Buden, eine Niederlage des Topfavoriten Barcelona und Pech für Wolfsburg. Der VfL verlor sein erstes Match gegen die AS Roma trotz bester Chancen mit 0:1, während Bayern München den FC Arsenal mit 5:2 besiegen konnte.

Dementsprechend steht Wolfsburg für den zweiten Spieltag schon etwas unter Druck. Die Aufgabe hat es in sich, denn die Wölfinnen treten gegen den Rekordsieger Olympique Lyonnais an. Lyon ist in der Königsklasse traditionell ein Erzrivale von Wolfsburg. Die Französinnen brachten dem VfL schon einige empfindliche Niederlagen bei.

An Selbstbewusstsein sollte es den Niedersächsinnen nach dem jüngsten Sieg im Topspiel der Frauen-Bundesliga aber nicht mangeln. Bayern München tritt auswärts bei Juventus Turin an, die aktuell in glänzender Form sind.

Der 2. Spieltag der Champions League der Frauen

Die Partien der zwei deutschen Klubs sind wohl die Topspiele des zweiten Spieltags. Aber auch daneben gibt es einige interessante Spiele. Der FC Barcelona will seine Niederlage aus der letzten Woche wiedergutmachen und tritt gegen den schwedischen Underdog und Neuling Hammarby IF an. Manchester City reist nach Österreich, um sich mit St. Pölten zu messen. Alle Spiele der Champions League werden auf dem Pay-TV-Sender DAZN übertragen.

Juventus Turin -Bayern München

Für Juventus Turin läuft es aktuell sehr gut. Die Alte Dame hat in der heimischen Serie A bisher jedes Spiel gewonnen. Zuletzt konnten die Turinerinnen den amtierenden Meister AS Roma vor 33.321 Zuschauern mit 2:1 besiegen. Juve dominierte lange den italienischen Frauenfußball, dann lief die Roma ihnen den Rang ab - jetzt könnte sich das Blatt wieder drehen.

Im Juve-Kader steht mit Paulina Krumbiegel eine bekannte deutsche Spielerin. Krumbiegel wechselte im Sommer von Hoffenheim in die Autometropole und kann bisher in vier Serie A-Spielen zwei Tore und einen Assist verzeichnen. Weitere bekannte Spielerinnen im Aufgebot der Italienerinnen sind das schwedische Toptalent Hanna Bennison, die Schweizerin Viola Calligaris in der Abwehr oder die italienischen Stürmerinnen Christiana Girelli und Barbara Bonansea.

Schon in der Qualifikation hatte Juventus ein dickes Ausrufezeichen gesetzt, als sie Paris Saint-Germain über zwei Spiele verdient ausschalteten (3:1 und 2:1). Das Spiel könnte taktisch interessant werden: Juventus spielt mit einer Fünferkette - mit dieser Formation hatte Wolfsburg die Bayern am Wochenende schon überrascht, die Münchner Offensivabteilung fand nicht viele Lösungen dagegen.

Bayern will die Niederlage gegen den VfL nun schnell abschütteln. Vielleicht hilft zur Vorbereitung auf das Spiel ein Anruf an den Main: Mit Eintracht Frankfurt hat erst letzte Saison ein deutsches Team gegen Juventus gespielt. Und das überaus erfolgreich: Die Adlerträgerinnen gewannen in der Qualifikation im Elfmeterschießen mit 5:4 gegen den italienischen Favoriten und zogen in die Gruppenphase ein.

Juventus schaffte es zuletzt in der Saison 2021/22, über die Gruppenphase herauszukommen. Dieses Jahr werden die Italienerinnen motiviert sein, ihre Statistik in der Königsklasse zu verbessern. Das erste Spiel gewann Juventus mit einiger Mühe mit 1:0 gegen den norwegischen Vertreter Valerenga Oslo.

VfL Wolfsburg- Olympique Lyonnais

Zuletzt verlor Wolfsburg um Alex Popp das Endspiel 2020 gegen Lyon / Pool/GettyImages

Der VfL Wolfsburg tritt zuhause an, aber die Aufgabe ist nicht leichter als die von Bayern - im Gegenteil. Wolfsburg wird sich mit Olympique Lyonnais messen. Ein Duell mit Tradition. In den 2010er-Jahren waren Lyon und Wolfsburg die zwei dominierenden Teams in der Champions League.

Aber im direkten Vergleich zog der VfL meist den Kürzeren und musste einige bittere Niederlagen einstecken. Zuletzt im Champions-League-Finale 2020, wo Lyon mit 3:1 gewann. Zuvor verloren die Wölfinnen schon die Endspiele von 2018 und 2016 gegen die Französinnen. Einzig 2013 triumphierte Wolfsburg im Finale über Lyon.

Die Niedersächsinnen haben also noch einige Rechnungen offen mit dem Klub von der Rhone. Im zweiten Gruppenspiel steht Wolfsburg allerdings schon unter Druck, nachdem sie das erste Spiel der Gruppenphase mit 0:1 gegen die AS Rom verloren haben. Lyon gewann sein erstes Spiel souverän mit 3:0 gegen Galatasaray.

Auch in der französischen Liga hat die Elf vom früheren Juve-Coach Joe Montemurro bisher die komplette Punktzahl eingefahren und dabei in vier Spielen ganze 19 Tore geschossen. Das ist aber nur bedingt aussagekräftig, Lyon dominiert fast jedes Jahr die Première Ligue Féminine. Der Klub geht aktuell turbulente Zeiten mit einem Besitzerwechsel durch - der Anspruch, ganz oben mitzuspielen, hat sich aber nicht verändert.

Der Kader von OL ist mit Stars gespickt, darunter auch drei Deutsche: Dzsenifer Marozsán und Sara Däbritz ziehen im Mittelfeld die Strippen, Laura Benkarth ist Ersatztorhüterin. Lyon hat besonders in der Offensive mit Ada Hegerberg, Tabitha Chawinga und Kadidiatou Diani eine große Qualität - Hegerberg ist aktuell aber verletzt.

Das Spiel gegen Wolfsburg ist der erste Härtetest für Lyon in dieser Saison. Für den VfL könnte das ein Vorteil sein, denn die Elf von Tommy Stroot ist inzwischen schon eingespielter und auf Betriebstemperatur. Lyon dagegen hat im Sommer einen Trainerwechsel hinter sich - Sonia Bompastor ging zu Chelsea, dafür kam Montemurro.

Wie gut die Taktik von Montemurro schon greift, wird sich am Donnerstag zeigen. Andererseits ist Lyon natürlich ausgeruhter und konnte am Wochenende einige Leistungsträgerinnen schonen, während Wolfsburg gegen Bayern viele Körner ließ.