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·31 December 2024
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·31 December 2024
Die Beste zweite Liga aller Zeiten! Das ist die gängige Redeart, wenn man über die 2. Bundesliga spricht. Und in dieser Hinrunde zeigt es sich einmal mehr, wie spannend und ausgeglichen diese Liga ist. An den letzten drei Spieltagen standen drei verschiedene Vereine an der Spitze. Bis Platz 14 können sich eigentlich fast alle Vereine noch Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Welche Geschichten in der Rückrunde geschrieben werden könnten, schauen wir uns mit einigen Hot Takes an.
Hätte man vor der Spielzeit die SV Elversberg in die hintere Tabellenhälfte getippt, wäre das sicherlich kein Hot Take gewesen. Nach der Hinrunde steht die Mannschaft von Horst Steffen aber exzellent da: Platz vier mit 28 Punkten und einer positiven Tordifferenz von neun – die Saarländer sind mitten im Aufstiegskampf der 2. Bundesliga dabei und nur einen mickrigen Punkt von Platz zwei entfernt. Dass sich Elversberg bis zum Ende in der Spitzengruppe halten kann, scheint aktuell realistisch. Eine kleinere Schwächephase kann in dieser Liga jedoch auch für einen schnellen Absturz in der Tabelle sorgen. Und genau das wird der SV Elversberg in der Rückrunde passieren. Das Programm nach der Winterpause hat es nämlich in sich: Zunächst kommt die auswärtsstärkste Mannschaft, mit Magdeburg, in die Arena an der Kaiserlinde, danach ist man zu Gast beim Herbstmeister aus Köln. Karlsruhe und formstarke Darmstädter folgen.
Unser Hot Take: Elversberg startet schwach in die Rückrunde und fällt in der Tabelle zurück. Am Ende der Saison hält man zwar souverän die Klasse, Hoffnungen auf den Aufstieg werden allerdings früh in der Rückrunde im Sande verlaufen.
(Photo by Leon Kuegeler/Getty Images)
Blickt man an das andere Ende der Tabelle, sind sich wohl die meisten Fans einig: Jahn Regensburg ist der Abstiegskandidat Nummer eins. Tabellenplatz 18, erst neun (!) erzielte Treffer. Zudem stellt man die schlechteste Defensive der Liga. Darunter einige Klatschen wie das 0:4 Zuhause gegen Fürth oder auch das historische 8:3 in Nürnberg. Auf den ersten Blick spricht eigentlich nichts für die Jungs aus der Oberpfalz.
In der Tabelle ist man aber gar nicht so weit abgeschlagen, wie man vermuten mag. Es fehlen lediglich drei Punkte auf den Relegationsplatz, „nur“ fünf auf das rettende Ufer. Laut FootyStats steht man in der Expected-Points-Tabelle sogar über dem Strich. Der knappe Heimsieg gegen Darmstadt (2:1) vor der Winterpause war von immenser Bedeutung für Regensburg. Dazu steht nach verschieden Medienberichten Kölns Adamyan kurz vor einer Rückkehr. Er könnte dabei helfen, die Durchschlagskraft in der Offensive zu verbessern.
Unser Hot Take: Jahn Regensburg spielt eine gute Rückrunde und hält die Klasse auf direktem Weg – Platz 15.
(Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)
Nach dem beliebten Marktwert-Update von transfermarkt.de gibt es in der 2. Bundesliga genau zwei Spieler, die die Zehn-Millionen-Marke durchbrechen. Neben Hertha-Talent Ibrahim Maza (zwölf Millionen) kommt auch Stefanos Tzimas vom 1.FC Nürnberg auf einen Marktwert von mindestens zehn Millionen Euro. Und um den 18-jährigen Torjäger soll es nun auch gehen. Nach Startschwierigkeiten unter Trainer Miroslav Klose kam Tzimas zu Beginn der Saison meist von der Bank. Nach seinem ersten Treffer kassierte er im selben Spiel noch eine rote Karte.
Die Denkpause schien dem jungen Griechen allerdings gut getan zu haben: Im nächsten Spiel stand er direkt in der Startelf und traf. Im weiteren Verlauf der Hinrunde war er der wichtigste Faktor in der Offensive des Clubs, acht Tore und drei Vorlagen gehen auf sein Konto. Tzimas überzeugt insbesondere durch eine gute Dynamik und einen entschlossenen Zug zum Tor. Dazu ist er auch technisch versiert und setzt seine Mitspieler gekonnt ein. Einzig sein Abschluss lässt oftmals noch zu wünschen übrig. Ein weiterer Grund, warum der Stürmer zurzeit in aller Munde ist, ist die festgeschriebene Ablösesumme von 18 Millionen Euro. Aktuell ist er nämlich von PAOK Thessaloniki geliehen. Anscheinend ist Nürnberg gewillt, diese zu ziehen, um den Spieler im Sommer mit Gewinn weiterzuverkaufen. Der FC Chelsea soll laut Sky großes Interesse zeigen und den Spieler bereits gescoutet haben.
Unser Hot Take: Tzimas arbeitet an seinem Abschluss und bleibt verletzungsfrei. Am Ende der Saison steht er bei über 20 Toren und wird Torschützenkönig. Einem Wechsel im Sommer steht damit nichts mehr im Wege.
(Photo by Andreas Schlichter/Getty Images)
Der Aufstiegskampf in der 2. Bundesliga könnte spannender kaum sein. Schalke 04 steht nach der Hinrunde bei 20 Punkten auf Platz 13, doch der Abstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz beträgt gerade einmal acht Punkte. Nach zuletzt sieben Punkten aus den letzten drei Spielen sowie zwei Auswärtssiegen beim jeweiligen Tabellenführer scheint Trainer Kees van Wonderen an den richtigen Stellschrauben gedreht zu haben.
Zudem laufen die Planungen für das Wintertransferfenster auf Hochtouren: Einem Bericht des News-Portals Der Westen zufolge möchten die Klubverantwortlichen um Ben Manga und Youri Mulder in der Winterpause ordentlich nachlegen. Bei 33 Gegentoren sehen die Verantwortlichen in der Innenverteidigung den größten Bedarf, zudem soll auf der Sechserposition sowie im Sturmzentrum nachgebessert werden.
Währenddessen trennte sich Hannover 96 am Sonntag von Cheftrainer Stefan Leitl. Mit Platz sieben und 27 Punkten steht man tabellarisch zwar gut da, doch die fehlende spielerische Entwicklung sowie die Auswärtsschwäche sollen dem ehemaligen Aufstiegstrainer von Greuther Fürth den Job gekostet haben. Mit André Breitenreiter steht nun ein neuer starker Mann an der Seitenlinie, der den Verein bestens kennt und sowohl als Spieler als auch als Trainer bei Hannover aktiv war. Es ist ihm zuzutrauen, dass er das Gerüst, welches Leitl in den letzten Jahren aufgebaut hatte, weiterbaut und Hannover 96 zurück in die Bundesliga führt.
Unser Hot Take zum Aufstiegskampf: Es bleibt bis zum Schluss sehr eng und viele Mannschaften werden ein Wörtchen mitreden können. Die zuletzt gute Form von Schalke 04 unter van Wonderen sowie passende Verstärkungen im Winter werden Schalke bis zum Relegationsplatz führen. Derweil wird Breitenreiter die Vorbereitung nutzen und mit Hannover 96, hinter Köln, direkt in die Bundesliga aufsteigen.
(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)