1860-Aufstiegsheld Seferings: Über die WM in Paris nach Saudi-Arabien? | OneFootball

Mit Marco Hiller wurde vor einigen Tagen der letzte bei 1860 aktive Aufstiegsheld von 2018 verabschiedet. Wohin es den Dauer-Löwen zieht, ist noch nicht bekannt. Der 27-jährige Torwart hatte das Vertragsangebot der Sechzger abgelehnt.

Als die Löwen am 27. Mai 2018 einen fast aussichtslosen 0:2-Rückstand in ein 2:2 gegen den 1. FC Saarbrücken drehten und damit die Fahrkarte für die Dritte Liga lösten (Tore: Sascha Mölders und Simon Seferings), kannte die Euphorie in München-Giesing keine Grenzen. Man glaubte, man stehe am Beginn einer neuen Zeitrechnung des TSV 1860. Die Ernüchterung ist längst eingetreten - weil man erkennt, dass es mit vielen Gehässigkeiten und Streiteren und einem fehlenden Plan für den Profifußball nicht funktionieren kann. Dazu die quälende Stadion-Frage.

Einer, der sich damals ins Rampenlicht spielte, war Simon Seferings. Er wurde kurz vor Schluss eingewechselt und erzielte den wichtigen Ausgleichstreffer - und brach damit die Gegenwehr von Saarbrücken.

Was macht Seferings heute? Inzwischen ist der Mittelfeldspieler kein Talent mehr, sondern mit 29 Jahren reif - und dennoch hat er die letzten Jahre eigentlich kaum gespielt. In der Landesliga-Saison 2023/2024 steht in der Statistik ein Einsatz für TuS Holzkirchen. Jetzt will Seferings nach db24-Informationen aber nochmal einen neuen Versuch starten - in Saudi-Arabien. “Ich war die letzten Wochen in Saudi-Arabien, habe eine Netzwerk aufgebaut und auch schon bei einem Klub mittrainiert”, erklärte der Aufstiegsheld gegenüber db24: “Mit ein bisschen Glück klappt das. Wenn Profifußball, dann nur noch international.”

Seferings, der eine kleine Familie gegründet hat, ist auch noch in der Kings League für Futbalistas Locos FC aktiv - als Spieler und Trainer. Der Ex-Löwe hat sich mit seiner Mannschaft für die WM in Paris qualifiziert. Seferings: “Wir fliegen am Freitag nach Paris, im besten Fall für zwei Wochen. Das ist für mich auch attraktiver als in der Regionalliga zu kicken.” Ans Aufhören denkt Seferings noch lange nicht.

Die Löwen von heute verfolgt er zwar noch, aber nicht mehr so intensiv wie seinerzeit. “Das liegt aber allein daran, dass von unserer Truppe keiner mehr da ist”, verrät Seferings: “Die Bindung lässt dann halt etwas nach, aber trotzdem informiere ich mich weiter über 1860.” Den Blauen wünscht er die baldige Rückkehr in die Zweite Liga. “Mit Kevin Volland und Florian Niederlechner haben die Löwen richtige Bretter verpflichtet. Es wäre an der Zeit, dass dieser Verein wieder in die Zweite Liga aufsteigt. Ich wünsche das den Löwen einfach, vor allem den Fans.”

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Die Glöckner-Löwen sah Seferings im Frühjahr im Flow. “Wenn die Saison nicht nur noch vier Spieltage läuft, sondern neun, dann hätte ich 1860 noch den Relegationsplatz zugetraut.” So aber muss der Aufstiegsplan auf die neue Saison verschoben werden. Seferings’ Rat: “Die Löwen brauchen Ruhe - und eine gute Achse, die fit bleibt. Und das Grünwalder Stadion muss wieder eine brutale Festung werden, damit die Gegner wissen: ‘Da holen wir eh nix.’”