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Annika Becker·22. November 2023
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Annika Becker·22. November 2023
Für Eintracht Frankfurt steht am 2. Spieltag der Gruppenphase in der UEFA Women’s Champions League ein echtes Highlight an, denn es geht gegen die Titelverteidigerinnen des FC Barcelona. Einen Tag später spielt Bayern München auswärts bei PSG, ein Aufeinandertreffen, das es zuletzt in sich hatte. Auch dieses Mal stehen beide Teams unter Druck.
Eintracht Frankfurt vs. FC Barcelona
Für die Eintracht ist das erste Heimspiel in der Champions League etwas ganz Besonderes, denn es geht gegen niemand geringeren als die Titelverteidigerinnen des FC Barcelona. Am Dienstagnachmittag waren für das Spiel rund 14.000 Tickets verkauft und die Vorfreude stand Kapitänin Tanja Pawollek sowie Cheftrainer Niko Arnautis bei der Pressekonferenz ins Gesicht geschrieben.
Beide betonten dabei, dass die Eintracht bei allem Respekt vor der großen Aufgabe und dem Wunsch diese besondere Partie zu genießen, ganz bei sich bleiben müsse: „Wir haben Respekt, aber nichts zu verlieren. Wir wollen eklig sein, unsere Emotionen auf dem Platz lassen. Uns ist klar, dass wir nicht so oft den Ball haben und nicht so viele Chancen bekommen werden, aber wir wollen so einfach wie möglich vors Tor kommen und diese Chancen nutzen“, so Pawollek.
Hoffnung machen Arnautis unter anderem Erkenntnisse aus der Analyse der Gegnerinnen, die sich in der jüngeren Vergangenheit im Jahr 2022 bei Auswärtsspielen in Deutschland schwertaten und gegen Wolfsburg wie auch Bayern München verloren: „Wir wollen Barça die Freude am Spielen nehmen. Wir haben ihre Gegentore analysiert, die Muster aufzeigen. Mit unserer Qualität können wir auch mal Nadelstiche setzen und die Abwehr von Barça vor Herausforderungen stellen.“
Fakt ist, dass Barcelona die spanische Liga mal wieder dominiert und in dieser erst zwei Gegentore kassiert hat. Allerdings zeigt Barça regelmäßig Probleme gegen bestimmte Formen des Mittelfeldpressings und steht bei Ballverlust dann recht offen, weil die Außenverteidigerinnen Lucy Bronze und Ona Batlle sehr offensiv spielen. Das ist der Bereich, wo sich für die Frankfurterinnen Chancen ergeben könnten, wenn sie es schaffen den Druck über das gesamte Spiel hochzuhalten und die Bewegungen von Ballon-d’Or-Gewinnerin Aitana Bonmatí mitzugehen.
Während bei der Eintracht bis auf die schon länger verletzte Anna Aehling alle Spielerinnen zur Verfügung stehen, muss Jonatan Giráldez auf Alexia Putellas verzichten sowie die beiden Verteidigerinnen Irene Paredes und Jana Fernandez. Zudem ist der Einsatz von Fridolina Rolfö fraglich. Trotz allem wäre bei Barcelonas hochkarätig besetztem Kader schon ein Punktgewinn ein riesiger Erfolg.
Paris Saint-Germain vs. FC Bayern München
Bei diesem Duell werden unweigerlich Erinnerungen wach an das dramatische Viertelfinale im Jahr 2022, als Bayern München beim Rückspiel in Paris ersatzgeschwächt ein dramatisches Spiel ablieferte und mit einem 2:2 am Ende ausschied. Ganz so groß ist der Druck in der Gruppenphase noch nicht, nach dem späten Ausgleichstreffer der Roma am ersten Spieltag soll aber der Punktverlust wettgemacht werden.
Noch brenzliger ist die Situation aus Sicht von PSG, das gegen Ajax Amsterdam überraschend verlor – deswegen sind die Außenseiterinnen in der Gruppe aktuell auf dem ersten Platz. Sowieso verläuft die Saison in Paris alles andere als ruhig. Gérard Prêcheur (64) verließ seinen Posten „in gegenseitigem Einvernehmen“ nach nur zwei Liga-Spieltagen aus Frust darüber, dass einige der besten Spielerinnen PSG im Sommer in Richtung Ligakonkurrent Olympique Lyon verlassen hatten. Er war schon im Mai kurz davor, aufzuhören und kritisierte den Verein damals scharf: „PSG muss garantieren, dass man einen großen Verein aufbaut. Konkurrenzfähig zu sein ist nicht genug. Ich möchte meine Karriere mit dem Willen zum Sieg beenden.“
Auch sein Nachfolger heißt Prêcheur, dabei handelt es sich nämlich um Gérards Sohn Jocelyn Prêcheur, vormals Co-Trainer seines Vaters. Während in der Division 1 sonst ein Duell mit Lyon angestrebt wird, muss sich PSG aktuell mit einem Spiel weniger mit dem dritten Platz in der Tabelle hinter dem Paris FC begnügen.
Die Ausgangslage ist durch den Druck auf beiden Seiten also durchaus explosiv. Alexander Straus warnte vor der Technik und Geschwindigkeit der Pariser Spielerinnen. Aufpassen sollte Bayern München zum Beispiel auf Tabitha Chawinga (27), sie ist wettbewerbsübergreifend aktuell PSGs Topscorerin mit sechs Toren und zwei Vorlagen.
Straus hofft darauf, dass Giulia Gwinn kurzfristig noch fit für das Spiel wird. Sie ist fraglich, nachdem sie beim Spiel in Bremen nach einem Schlag auf den Fuß ausgewechselt werden musste. Pernille Harder ist weiterhin nicht einsetzbar, sie stehe nach ihrer Innenbandverletzung frühestens Anfang Dezember wieder zur Verfügung, so Bayerns Trainer.
Alle Spiele werden von DAZN übertragen, die Partien von Eintracht Frankfurt, Bayern München und Olympique Lyon an diesem Spieltag gibt es außerdem kostenfrei auf dem YouTube-Kanal von DAZN.
Olympique Lyon – SKN St. Pölten (Dienstag, 22.11., 18:45 Uhr)
SK Brann – Slavia Prag (Dienstag, 22.11., 18:45 Uhr)
SL Benfica – FC Rosengård (Dienstag, 22.11., 21 Uhr)
Eintracht Frankfurt – FC Barcelona (Dienstag, 22.11., 21 Uhr)
PSG – FC Bayern München (Mittwoch, 23.11., 18:45 Uhr)
BK Häcken – Real Madrid (Mittwoch, 23.11., 18:45 Uhr)
AS Rom – Ajax Amsterdam (Mittwoch, 23.11., 21 Uhr)
Chelsea FC – Paris FC (Mittwoch, 23.11., 21 Uhr)