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·22. Oktober 2023
Elfer, Rot und Wiederholung: Aytekin erklärt Schlüsselentscheidungen

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·22. Oktober 2023
Die Fans von Borussia Mönchengladbach echauffierten sich nach der Derby-Niederlage gegen den 1. FC Köln (1:3) nicht nur über die eigene Mannschaft, sondern auch über Deniz Aytekin. Der Schiedsrichter stand bei drei wichtigen Entscheidungen im Fokus, die er nach dem Schlusspfiff zu erläutern versuchte.
Bereits nach neun Minuten war der Ärger beim Anhang von Borussia Mönchengladbach groß. Manu Kone blockte einen Schuss von Luca Waldschmidt aus kurzer Distanz mit dem Arm, der aufgrund einer Drehung des Mittelfeldspielers abgespreizt war. Deniz Aytekin entschied zunächst auf Freistoß, in Absprache mit Video-Assistent Daniel Siebert erhielten die Geißböcke letztlich einen Elfmeter.
Für den Referee stellte sich dabei weniger die Frage nach dem Handspiel als die Frage, ob es innerhalb oder außerhalb begangen wurde. "Das Handspiel habe ich gesehen und gepfiffen, aber in der Sekunde war für mich im ersten Augenblick nicht klar: Ist er die paar Zentimeter innerhalb oder außerhalb? Der Kollege Daniel Siebert in Köln hat bestätigt, dass das Handspiel ganz leicht auf der Linie war", sagte Aytekin bei DAZN. "Wegen diesen Millimetersachen ist es gut, dass wir solche Hilfsmittel haben."
Ab der 70. Minute kam es für die Borussia immer dicker, obwohl Nico Elvedi kurz zuvor den Ausgleich erzielte (63.). Zunächst stand wieder Kone im Fokus, der nach rüdem Foulspiel gegen Dejan Ljubicic erst Gelb und nach Sichtung der Bilder in der Review-Area Rot erhielt. Am Samstagnachmittag sah Vincenzo Grifo für ein ähnliches Foul, bei dem er Cristian Gamboa vom VfL Bochum mit offener Sohle am Knöchel traf, Gelb, doch Quervergleiche seien für Entscheidungen auf dem Spielfeld nicht zielführend, betonte Aytekin: "Man kann eine Diskussion zu gestern herziehen, aber wir sind heute hier in Köln und müssen uns auf das fokussieren, was heute hier war." Er habe trotz der Gelben Karte für Grifo keine andere Wahl gehabt, als Kone vom Platz zu stellen, so der 45-Jährige: "Wir wollen die Spieler schützen. Das ist ein Vergehen, das gefährlich ist, da kann viel passieren, deswegen ist es eine Rote Karte. Am Ende gibt es keine zwei Meinungen, die Intensität war zu hoch."
Der dritte Knackpunkt war die 74. Minute, als Köln einen weiteren Elfmeter erhielt und Moritz Nicolas gegen Kainz parierte. Der Gladbacher Torhüter stand beim Abschluss jedoch nicht mehr auf der Linie, weshalb der Strafstoß wiederholt wurde und Kainz im zweiten Versuch jubeln durfte. "Ich muss ehrlich sagen, das tut einem selber auch weh", äußerte Aytekin Mitleid mit den Fohlen, "aber er (Nicolas, d. Red.) steht vor der Ausführung eindeutig vor der Linie. Ich verstehe jeden Fan, aber es ist die Regel und die müssen wir am Ende des Tages umsetzen." Da Gerardo Seoane und die Seinen aber genügend taktische Gründe für die Derby-Pleite fanden, trug Aytekin keineswegs die Hauptschuld am Endresultat.
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