Zweitliga-Abstiegskampf: Zehn Anwärter für zweieinhalb Plätze | OneFootball

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·23. November 2022

Zweitliga-Abstiegskampf: Zehn Anwärter für zweieinhalb Plätze

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Wie die 3. Liga in der Saison 2023/24 aussehen wird, bestimmen die Absteiger aus der 2. Liga maßgeblich mit. Zwei feste Abstiegsplätze sowie einen Relegationsteilnehmer auf Platz 16, der historisch gesehen meist den Kürzeren zog, stellt die zweite Liga. Und der Kampf um den Klassenerhalt ist spannend wie lange nicht. Wir blicken auf die zehn Anwärter und prognostizieren, wie wahrscheinlich ein Abstieg ist.

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Die Hansa-Kogge steckt mitten im schweren zweiten Jahr: Trotz eines individuell verbesserten Kaders brachte Trainer Jens Härtel im Verlauf der Hinrunde keine spielerische Leichtigkeit mehr ein, seine Entlassung tat weh, war aus Sicht der Klubspitze aber folgerichtig. Nachfolger Patrick Glöckner ist in der 3. Liga bestens bekannt (Chemnitz, Mannheim) – und hievte Hansa zum Jahresabschluss noch in die obere Tabellenhälfte. Allerdings bereitet die schwache 17-Tore-Offensive Sorgen. Und der Mini-Vorsprung von vier Punkten auf den Relegationsplatz ist nur ein kleiner Puffer…


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Abstiegswahrscheinlichkeit: 20 Prozent

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Greuther Fürth kommt aus der Bundesliga und wäre in der eingleisigen 3. Liga ein absoluter Neuling, so tief sind die Mannen vom Ronhof seit Gründung der Spielklasse im Jahr 2008 nie abgestürzt. Unter dem Schweizer Trainer Marc Schneider sah es lange danach aus, auch Fürth zog deshalb vor einigen Wochen und nach erstaunlich viel Geduld als phasenweises Tabellenschlusslicht die Reißleine. Der erfahrene Alexander Zorniger brachte mit einfachem, aber höchst intensivem Fußball die Wende: Zehn Punkte aus vier Spielen verstärken den Glauben, dass der starke Kader endlich sein Potenzial entfaltet.

Abstiegswahrscheinlichkeit: 10 Prozent

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Dritter Verein, dritter Trainerwechsel: Fürths fränkischer Nachbar schasste Robert Klauß nach zehn Spieltagen und einem 0:3 in Karlsruhe. Nachfolger Markus Weinzierl ist profiliert genug, um zu wissen, dass defensive Stabilität der Trumpf ist. Und die bewies der FCN mit sieben Gegentoren in sieben Spielen seither auch. Dass Platz 11 ein gewaltiger Trugschluss sein kann, wissen die "Clubberer" ganz genau: Noch zwei Spieltage zuvor standen sie auf Rang 17. Ein Unding angesichts der Spieler, die die Franken trotz klubinterner Sparzwänge noch zur Verfügung haben, wenngleich der FCN mit großem Verletzungspech zu kämpfen hat. Ein Absturz könnte ähnlich fatal werden wie der des 1. FC Kaiserslautern vor einigen Jahren – auch für Nürnberg wäre die 3. Liga Neuland.

Abstiegswahrscheinlichkeit: 15 Prozent

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Es ist schon das fünfte Zweitliga-Jahr für den Jahn, bei dem man stets das Gefühl hat, dass das Maximum des Klubs damit auch erreicht sei. Nun ging es bei den Endplatzierungen (8, 12, 14, 15) stetig bergab – wäre da nicht die logische Folge ein Abstieg? Mersad Selimbegovic versucht mit dem kleinsten Etat der Liga dies um jeden Preis zu verhindern. Ohne einen fantastischen Saisonstart wäre der SSV allerdings schon ganz unten angekommen – es braucht im neuen Jahr mal wieder eine klare Überperformance, damit den Oberpfälzer gegen die Konkurrenz auf Strecke nicht die Puste ausgeht.

Abstiegswahrscheinlichkeit: 55 Prozent

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Ein ganz merkwürdiges Jahr ist das bislang für den KSC. Grotesk zunächst der Saisonstart mit etlichen Verletzten und teils hohen Niederlagen. Dann spielte die Elf von Christian Eichner plötzlich die Sterne vom Himmel und streute ganz, ganz starke Spiele ein, ein 6:0 in Regensburg als Krönung. Zuletzt ging dann wieder gar nichts mehr, sechs Sieglos-Partien, fehlende Balance, etliche Gegentore. Das neue Wildparkstadion, das für Bundesliga-Fußball ausgelegt ist, nimmt immer weiter Formen an – der Klub muss hingegen aufpassen, nicht plötzlich durchs Loch zu fallen. Eigentlich kann er es besser.

Abstiegswahrscheinlichkeit: 25 Prozent

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Über den Transfer von Immanuel Pherai, den Drittliga-Experten aus seiner Zeit in Dortmund gut bekannt, dürfen sie sich in Braunschweig jetzt noch beglückwünschen: Selten sticht ein Spieler allein so sehr aus einem Kollektiv heraus wie der Niederländer, wenig verwunderlich ging im Endspurt der Hinrunde nicht mehr viel, als der Offensivmotor verletzt ausfiel. Dem restlichen Kader fehlen die Unterschiedsmerkmale, die Abwehr plagen dazu massive Verletzungssorgen: Der BTSV ist zwar in weiten Teilen durchaus zweitligatauglich, wird aber eng zusammenrücken müssen, um nicht wie schon 2020/21 direkt wieder den Fahrstuhl nach unten zu nehmen.

Abstiegswahrscheinlichkeit: 45 Prozent

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Das Jahr 2022 darf beim FC St. Pauli in ein schwarzes Loch fallen und irgendwo im Orbit verschwinden, so bescheiden ist es gelaufen. Hineingestartet als Herbstmeister der Vorsaison, folgten elf triste Monate mit zunächst früh verspielten Aufstiegschancen und nun Platz 15 in der Folgesaison – auch St. Pauli könnte erstmals in der eingleisigen 3. Liga landen. Ja, vielleicht wurden die "Boys in brown" tabellarisch etwas hart abgestraft, denn klar unterlegen waren sie selten – wenngleich die Kiezkicker als einziges Team noch ohne Auswärtssieg sind. Doch wer eine derart horrende Chancenverwertung an den Tag legt, der darf nicht klagen. Spielerisch wird am Millerntor dennoch gutes Niveau geboten, schon ein guter Stürmer könnte den FCSP ins Mittelfeld führen.

Abstiegswahrscheinlichkeit: 20 Prozent

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Auch hinter Arminia Bielefeld liegt ein Jahr zum Vergessen. Zunächst stand der Erstliga-Abstieg trotz phasenweise guter Ausgangslage für einen neuerlichen Klassenerhalt zu Buche, dann ein kolossaler Fehlstart inklusive Entlassung des überforderten Trainers Uli Forte. Nun kehrt Daniel Scherning als Ex-Osnabrücker die Scherben auf: An guten Tagen ist die Offensive zu Besonderem fähig, an schlechten ist das Gebilde schon in der Abwehr enorm fragil. Und doch sollte auch der DSC, der am Kader im Winter noch Veränderungen vornehmen will, eigentlich zu gut sein, um auf Dauer im Keller zu bleiben.

Abstiegswahrscheinlichkeit: 15 Prozent

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Flach spielen, hoch gewinnen: In der 3. Liga funktionierte das bei den Magdeburgern hervorragend, eine Etage höher holte sich Christian Titz für seinen attraktiveren wie riskanten Ansatz in der Hinrunde immer wieder eine blutige Nase ab. Es macht Spaß, dem FCM zuzuschauen – auch weil es so selten ist, dass sich ein Underdog mit erkennbaren individuellen Qualitätsgrenzen eine solche Spieldominanz zutraut. Doch die meisten Gegentore (33) und das schwächste Torverhältnis (minus 13) sprechen eine klare Sprache: Legen die Elbestädter, die sich oft bei Schiedsrichter-Entscheidungen benachteiligt sahen, nicht personell nach, allen voran in der Abwehr ist weiterhin Bedarf, so könnten sie am Saisonende in Schönheit sterben – und erneut nach nur einem Jahr direkt wieder absteigen, wie schon 2019.

Abstiegswahrscheinlichkeit: 40 Prozent

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Elf Jahre lang hält sich der SV Sandhausen mittlerweile schon in der 2. Bundesliga. Kurios: Nie waren sie am Ende in der oberen Tabellenhälfte, nie hatten sie mehr als 44 Punkte. Statistisch gesehen müsste ein Abstieg nun also überfällig sein, doch trotz roter Laterne ist es zur Rettung ja nicht weit – abgeschlagen ist in dieser Liga niemand. Trainer Alois Schwartz wird sich freuen, dass im neuen Jahr viele Verletzte zurückkehren, Unruhe verkörpert der Klub vom Hardtwald bislang auch nicht. Allein die beiden Kinsombi-Brüder Christian und David, die sich von Beginn an als Topscorer einen Namen machten, können den Karren jedoch nicht aus dem Dreck ziehen.

Abstiegswahrscheinlichkeit: 60 Prozent

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