VfL Osnabrück
·16. Februar 2025
Zweimal Zwei macht Fünf – der Sieg gegen Hannover in Zahlen

In partnership with
Yahoo sportsVfL Osnabrück
·16. Februar 2025
Auch in Hannover konnte die Mannschaft von Cheftrainer Marco Antwerpen wieder überzeugen. Mit 5:1 bezwang der VfL die Zweitvertretung von Hannover 96. Drei Akteure konnten sich als Torschützen auszeichnen. Aber auch in den anderen Statistikwerten stachen einzelne Spieler hervor, genau wie auch die gesamte Mannschaft.
Pünktlich um 14:00 Uhr pfiff Schiedsrichter Luca Jürgensen die Partie vor 3.200 Zuschauern im Eilenriedestadion an. Über 2.500 davon waren Lila-Weiße und feuerten über die gesamten 90 Minuten ihre Mannschaft lautstark an, sodass sich die Partie im fremden Stadion für den VfL wie ein Heimspiel anfühlte. In der Startaufstellung musste Trainer Marco Antwerpen auf den Ausfall des gelbgesperrten Niklas Wiemann reagieren. So übernahm Maxwell Gyamfi die Position des linken Innenverteidigers in der defensiven Dreierkette. Damit stand der 25-Jährige erstmals unter Antwerpen in der Anfangsformation und konnte gestern mit einer Zweikampfquote von 70,6% auf sich aufmerksam machen. Das erste Tor des Tages fiel nach 29 Minuten, als Lars Kehl keinen geringeren als Niklas Niehoff sehenswert in Szene setzte und somit dem 20-jährigen zu seinem zweiten Saisontor verhalf. Per Lupfer überspielte Kehl die Abwehrkette, sodass Niehoff allein vor Torwart Leon-Oumar Wechsel stand und ins lange Eck abschließen konnte. Das ausgerechnet diese Kombination für Torgefahr sorgte, ist im Jahr 2025 keine Überraschung mehr. Vier Tore fielen bereits durch eine Kombination zwischen Niklas Niehoff und Lars Kehl in der laufenden Rückrunde. Kehl konnte gestern seine fünfte Torbeteiligung (drei Tore, zwei Vorlagen) und Niehoff seine vierte Torbeteiligung (zwei Tore, zwei Vorlagen) im neuen Jahr feiern. Nur Thijmen Goppel vom SV Wehen Wiesbaden war in dieser Zeit mit sechs Torbeteiligungen (drei Tore, drei Vorlagen) noch erfolgreicher als die beiden VfL-Akteure.
Acht Minuten später legte Bryang Kayo zum 2:0 nach. Nach einem Sprint über die linke Außenbahn zog der US-Amerikaner nach innen und auf das Tor der 96er ab. Unhaltbar für Torwart Wechsel schlug der Ball im rechten Eck ein. Kayo war am gestrigen Nachmittag mit sechs Torschüssen der torgefährlichste Spieler auf dem Feld und auch wieder einmal durch seine Laufleistung (10,6km) auffällig im Osnabrücker Offensivspiel.
Zur zweiten Halbzeit, die der VfL durch die gelbrote Karte für den Hannoveraner Debütanten Noel Aseko Nkili in der 43. Spielminute in Überzahl bestreiten konnte, schickte Antwerpen mit Braydon Manu und Nikky Goguadze zwei neue Kräfte in die Partie. Die beiden Winterneuzugänge brachten der lila-weißen Offensive im Laufe des Spiels sichtbar neuen Schwung. In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit suchte der VfL aber zunächst vergeblich die Räume im Defensivkompakt der 96er. So verwundert auch die Passanzahl und Passquote der Osnabrücker Dreierkette wenig. Alle drei Defensivspieler des VfL konnten jeweils über 50 Ballaktionen im gestrigen Spiel sammeln und brachten über 90% ihrer Pässe an den Mitspieler. Allgemein überzeugte der VfL am Samstagnachmittag mit einer Passquote von 84,2%, was am bisherigen Spieltag den zweitbesten Wert aller Drittligateams darstellt. In der 53. Minute mussten die Osnabrücker dann den Anschlusstreffer der Hannoveraner durch Husseyn Chakroun hinnehmen. Nach einem Freistoß fiel dem Mittelstürmer das Spielgerät vor die Füße und zog gedankenschnell unhaltbar für VfL-Keeper Lukas Jonsson ab. Für den schwedischen Schlussmann war es ansonsten ein relativ ruhiger Arbeitstag. Nur sechs Schüsse kamen auf das Tor des 32-jährigen.
Ganz anders sah der Tag dagegen für Leon-Oumar Wechsel aus. Insgesamt 23 Torschüsse kamen auf den Kasten des 19-jährigen. Kein anderer Torwart wurde am 24. Spieltag bislang öfter herausgefordert. Einer dieser Torschüsse landete dann in der 75. Minute im Netz. Der eingewechselte Bryan Henning spielte einen schönen Steckpass auf den startenden Nikky Goguadze, der seine Stürmerqualitäten zum einen durch sein Durchsetzungsvermögen im Zweikampf als auch den strammen Abschluss auf das Tor unter Beweis stellte. Somit konnte der 26-jährige seinen Premierentreffer für den VfL und allgemein im Profibereich feiern. Mit einem Rückwärtssalto zelebrierte der Niederländer mit georgischen Wurzeln seinen Erfolg. Und nur sieben Minuten später konnte dieser erneut jubeln. Nachdem mit Niklas Kölle und Dave Gnaase beide designierten Standardschützen des VfL den Platz bereits verlassen hatten, nahm sich Bryan Henning nun den Eckstößen an. In der 82. Minute schlug Henning sodann eine perfekte Hereingabe auf den Kopf von Goguadze. Dieser brachte den Ball auf das Tor der 96er, wo Torwart Wechsel den Ball zwar fangen, aber nicht festhalten konnte, sodass das Spielgerät ins Tor fiel und Goguadze seinen zweiten Treffer des Tages erzielte. Bryan Henning legte somit beide Goguadze-Treffer am gestrigen Tag vor. Die letzte Torbeteiligung des gebürtigen Berliners im VfL-Dress ist dabei viereinhalb Jahre her. Beim 4:1-Sieg gegenüber Holstein Kiel legte er den Treffer von Bashkim Ajdini auf.
Am letzten Torerfolg des Tages war dann ein weiterer auffälliger VfL-Spieler beteiligt. Braydon Manu sorgte in der zweiten Halbzeit mit 43 Ballaktionen für viel Wirbel auf der linken Außenbahn und in der 88. Minute für die Vorlage zum 5:1-Endstand. Mit viel Übersicht legte die Leihgabe von PEC Zwolle den Ball im Sechzehner nochmals quer auf den mitlaufenden Kayo, wodurch somit gleich zwei VfL-Spieler einen Doppelpack beim gestrigen Auswärtserfolg feiern konnten.
Mit dem Auswärtssieg steht der VfL Osnabrück in der Rückrundentabelle weiterhin an der Spitze und nach 24 Spieltagen mit 28 Punkten auf dem 15. Platz der regulären Rangliste. Mit dem gestrigen Ergebnis konnte man zudem, die im Abstiegskampf nicht unwichtige, Tordifferenz ausbessern. Dass der VfL gleich fünfmal in einer Partie treffen konnte, ist schon etwas her. Am 1. Oktober 2022 bezwang man an der Bremer Brücke den SV Waldhof Mannheim mit 5:0. Und genau gegen diesen Verein treten die Lila-Weißen am kommenden Spieltag an. Am Sonntag, den 23. Februar, empfängt man den Ex-Arbeitgeber von Marco Antwerpen und Co-Trainer Frank Döpper in der Hasestadt (Anpfiff: 16:30 Uhr). Somit trifft man nach dem gestrigen Spiel gegen Hannover 96 II gleich wieder auf einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.
Text: Jendrik Greiwe Fotos: osnapix
Live