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·26. April 2024

Zwei Trainertypen, zwei Ansätze – zwei Ergebnisse

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Zwei Trainertypen, zwei Ansätze – zwei Ergebnisse

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Simon Bartsch

26. April 2024

Die Begegnung gegen Mainz wird auch ein Duell zweier unterschiedlicher Trainertypen. Hier der Motivator Henriksen, da der strukturelle Coach Timo Schultz. Doch wer passt besser zum Abstiegskampf?

Der eine peitscht seine Team nach vorne, motiviert und stachelt an. Der andere wirkt strukturiert, gelassen und ruhig. Welche Art von Trainer im Abstiegskampf der erfolgsversprechendere ist, wer mehr aus der Mannschaft herausholt und am Ende sein Team aus dem Tabellenkeller rettet, ist nicht uneingeschränkt zu beantworten. Fest steht allerdings die Beobachtung, dass der Trainerwechsel bei Mainz bisher deutlich erfolgreicher war, als in Köln. Zumindest im Hinblick auf die Tabelle. Hat der FC auf den richtigen Trainertypen gesetzt?

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Fotos: Alex Grimm/GettyImages/Ligafoto

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Als Timo Schultz Anfang des Jahres den Dienst beim 1. FC Köln antrat, lautete die Marschroute, man wolle die Idee vom Baumgartschen Fußball beim FC grundsätzlich weiter vorantreiben. Immerhin gibt es beim FC das Vorhaben, jenen Spielstil auch in den Nachwuchsmannschaften zu implementieren. Doch Schultz hat den Fußball durchaus verändert. Der Ostfriese setzt vermehrt auf das Spiel durchs Zentrum, lässt auch weiterhin Flanken schlagen, aber eben nicht nur. Die Kern-Veränderung ist aber eindeutig eine andere: Weniger Hauruck-Fußball, dafür gefühlt mehr Stabilität. Gefühlt, weil die Defensive rein statistisch eben gar nicht stabiler ist. Unter Baumgart kassierten die Geißböcke in 16 Ligaspielen 28 Tore, also im Schnitt 1,75 pro Spiel, unter Schultz musste Marvin Schwäbe in 14 Begegnungen 25 Mal hinter sich greifen, der FC kassiert 1,78 Gegentreffer im Schnitt. Der Ostfriese holte auf der anderen Seite aber bereits zwei Zähler mehr.

Keller stärkt Schultz den Rücken

Dennoch erhärtet sich der Eindruck, dass der Trainereffekt ausgeblieben ist. War die Trennung von Steffen Baumgart also der falsche Weg? Christian Keller betonte am Sonntag im Sport1-Doppelpass, dass es wenig Sinn mache, in den Rückspiegel zu schauen. Für den neuen Trainer gab es aber keine Kritik. „Timo macht es bis dato vom ersten Tag an sehr, sehr gut. Er hat der Mannschaft klar vermittelt, was das Allerwichtigste ist. Nämlich, dass er total davon überzeugt ist, dass wir das mit diesem Kader schaffen können“, sagte Keller. Das vermittelt der Trainer auch weiterhin, trotz der fünf Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz. Getreu dem Motto „Wir haben keine Chance, aber die nutzen wir“ vermittelt Schultz einen ungeteilten Optimismus. „Er arbeitet sehr systematisch im Training und probiert, den Spielern Selbstvertrauen zu vermitteln.“

Von dem Selbstvertrauen war gegen Darmstadt recht wenig zu sehen. Im Gegenteil. Die Spieler sprachen später von Angst, die Verunsicherung war im Spiel mehr als deutlich. Ein undankbarer Wegbegleiter im Abstiegskampf. Dabei hat das Selbstvertrauen die Kölner über die vergangenen beiden Spielzeiten ausgezeichnet. Motivator Baumgart hat die Mannschaft zwei Saisons vielleicht besser gemacht, als sie wirklich war. Ein ähnlicher Motivator scheint beim FSV Mainz gerade das Optimum aus den Rheinhessen herauszuholen. Bo Henriksen peitscht sein Team nach vorne, motiviert, stachelt an. Schon lange vor den Begegnungen betritt der Coach das eigene Stadion, um die Fans frühzeitig auf seine Seite zu bekommen. Und das mit Erfolg. Henriksen holte 15 Punkte seit seinem Amtsantritt im Februar. Im Doppelpass betonte auch der ehemalige Nationalspieler und heutige TV-Experte Stefan Effenberg, dass er sich ins Kölns Situation einen ähnlichen Trainertypen gewünscht hätte.

Baumgart konnte das Team nicht mehr motivieren

Möglicherweise hätte ein Coach wie Henriksen die Kölner in der Halbzeit gegen Darmstadt tatsächlich wachgerüttelt. Möglicherweise. Denn zur Wahrheit gehört auch, dass Baumgart sein Team in der Hinrunde ebenfalls nicht mehr motivieren konnte, das Vertrauen in die eigene Elf verloren und die Mannschaft damit vielleicht zu sehr verunsichert hat. Der Beginn der Krise, die sich bis jetzt durchzieht.

Grundsätzlich werden zwei Trainertypen bei der Art ihrer Kommunikation unterschieden. „Es gibt die symmetrische oder die asymmetrische Kommunikation. Asymmetrisch bedeutet, dass ich eine sehr starke Hierarchie einbaue“, sagte Dr. Christoph Bertling, Kommunikationsexperte der Deutschen Sporthochschule Köln dem GA. Auf solche strukturierte Trainertypen setzen Vereine normalerweise im Abstiegskampf. Baumgart hingegen werde laut Bertling der „symmetrischen Kommunikation“ zugeordnet. Diese sieht Spieler und Trainer auf Augenhöhe. „Die Gefahr dabei ist aber, wenn es schiefläuft, ist es schwierig, die Kontrolle oder die Führung wiederzubekommen.“

Beim FC ist es am Ende schief gelaufen und nun setzt man offenbar bewusst auf einen Gegenpol zu Steffen Baumgart. Schultz gilt als strukturiert, wirkt gelassen, ruhig. Zwar betonte Keller im Doppelpass, dass auch der Ostfriese schon mal lauter werde, so wirklich abnehmen will man das dem Sportdirektor aber nicht. Unabhängig der Kommunikation kann ein Trainer ohnehin nur aus dem „Material“ etwas rausholen, das ihm zur Verfügung steht. Und die Qualität des Kaders lässt beim FC bekanntlich zu wünschen übrig. Sollte Schultz mit dem FC noch die Wende schaffen, hat Keller bei seiner Trainerwahl ohnehin alles richtig gemacht.


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