YouTuber GamerBrother im Interview: „Es entsteht endlich wieder was auf Schalke!“ | OneFootball

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·25. Oktober 2021

YouTuber GamerBrother im Interview: „Es entsteht endlich wieder was auf Schalke!“

Artikelbild:YouTuber GamerBrother im Interview: „Es entsteht endlich wieder was auf Schalke!“

Simon Schildgen, im Internet besser bekannt als „GamerBrother“, ist nicht nur hauptberuflicher YouTuber und Streamer, sondern auch, seitdem er denken kann, Schalke-Fan. Im Interview mit SchalkeTOTAL verrät der 23-Jährige, wie er die aktuelle sportliche Situation auf Schalke verfolgt und zieht ein erstes Fazit für die laufende Saison.

Simon „GamerBrother“ Schildgen liebt FIFA und hat aus seinem einstigen Hobby mittlerweile seinen Beruf gemacht. Mit knapp 1 Mio. Abonnenten gehört der 23-jährige aus Herne mittlerweile zu den größten FIFA-YouTubern. „Nebenbei“ ist GamerBrother zudem auch noch ein glühender Schalke-Fan und hat in der Vergangenheit mit seinen Aussagen und Statements schon des Öfteren für Aufsehen auf Schalke gesorgt. Wir hatten das Vergnügen mit Simon zu sprechen.


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Simon, wie kam es dazu, dass du Schalke-Fan geworden bist?

Das lag an meinem Vater. Bereits, als ich vier Jahre alt war, hat er mich bei Schalke-Spielen immer mit an den Fernseher gesetzt und zusammen mit mir die Spiele geschaut. Mit fünf Jahren war ich dann das erste mal im Stadion und dann nahmen die Dinge ihren Lauf.

Wenn du zu den Spielen in die Veltins-Arena gehst, auf welchen Plätzen sieht man dich?

Aktuell habe ich eine Dauerkarte für den Laola-Club, die wir zu guten Konditionen bekommen. Schalke war aufgrund der finanziellen Lage und der langen Zeit ohne Fans im Stadion natürlich auch sehr froh, dass man Karten für diesen Bereich schnell losgeworden ist.

Sieht man dich auch irgendwann einmal in der Nordkurve?

Wahrscheinlich nicht, da ich dort keine Stadion Vlogs für meinen Kanal machen kann.

Schalke steht nach elf absolvierten Partien und zuletzt sechs Siegen aus den vergangenen Spielen auf Platz drei Liga: Bist du bislang zufrieden mit der Saison?

Ich bin weder komplett zufrieden, noch unzufrieden. Die Spielweise ist sicherlich noch ausbaufähig, aber man merkt, dass ein Einheitsgefühl entsteht. Sowohl in der Mannschaft, als auch in der Beziehung zu den Fans. Nach den vergangenen anderthalb Jahren, die wirklich katastrophal liefen, ist das schön zu sehen. Und auch, dass man in der Tabelle gut dasteht, ist eine tolle Momentaufnahme, vor allem, wenn man sich mit Werder oder dem HSV vergleicht.

Dass die Spielweise noch ausbaufähig ist, sehen viel Schalke-Anhänger so. Denkst du, das hängt mit der Philosophie des Trainers zusammen oder gibt das Spielermaterial auch nicht mehr her?

Ich denke, das ist ein Mittelding. Bei dem Budget, das Rouven Schröder im Sommer zur Verfügung stand, ist es wahnsinnig schwierig, technisch hochveranlagte Kreativspieler zu holen. Zudem spielen wir ein System ohne echte Flügelspieler, wodurch uns das Tempo in der Offensive fehlt. Die Dreier- bzw. Fünferkette ist aber nun einmal Grammozis´ Idee von Fußball und dementsprechend wurde im Sommer eingekauft. Trotzdem fehlt mir bei Grammozis ein Plan B. Vor allem in Phasen während eines Spiels, in denen es nicht so gut läuft, fehlt mir bei ihm die Idee, etwas zu ändern. Wir kommen aktuell sehr viel über die individuelle Klasse unserer Einzelspieler, wie z.B. von Terodde. Aber derzeit geben ihm die Ergebnisse recht und deswegen sollte man nicht zu viel kritisieren.

Ist der Kader breit genug aufgestellt für den Aufstieg?

Wenn man sich die Bank anschaut, ist man dort maximal durchschnittlich aufgestellt. Die Frage ist allerdings, wen man dort hätte haben können. Spieler wie Bozdogan oder Boujellab hatten Erstligaverträge, bei Hoppe war das Angebot zu gut, um es abzulehnen. Man muss einfach hoffen, dass die Spieler aus der ersten Elf fit bleiben, dann hat man ein richtig gutes eingespieltes Team.

Rouven Schröder wurde für den Transfersommer sehr viel gelobt. Findest du, dass er das beste aus der Situation rausgeholt hat?

Das beste rausgeholt würde ich nicht sagen, auch aufgrund der genannten fehlenden Kaderbreite. Trotzdem ist der Transfersommer alles in allem sehr gut gelaufen. Man hat alle Spieler, die man loswerden wollte, zu verhältnismäßig guten Konditionen abgegeben. Bei den Zugängen hat es mich gefreut, dass man sich nicht nur auf Spieler aus der ersten oder zweiten Bundesliga konzentriert hat, sondern auch im Ausland gescoutet hat. Da hat man unter anderem mit Ouwejan oder Itakura starke Leute geholt. Das hat man in den vergangenen Jahren sehr vermisst. Lediglich ein schneller Spieler, den man von der Bank bringen kann, hat mir noch gefehlt.

Ein großes Thema auf Schalke sind auch dieses Jahr wieder die Torhüter. Grammozis setzt seit dem 8.Spieltag nicht mehr auf Ralf Fährmann, sondern auf den Österreicher Martin Fraisl. Die richtige Entscheidung?

Fraisl macht es bislang gut. Er hat jetzt viermal hintereinander zu Null gespielt, was allerdings auch ein Verdienst der Abwehr ist. Bislang habe ich noch nicht gesehen, dass er weitaus besser als Fährmann ist, aber ich kann die Intention hinter dem Wechsel verstehen. Fährmann ist einfach ein altmodischer Torwart, der nicht gut am Ball ist. Nur das Timing war mal wieder sehr unglücklich. Wenn man eigentlich nicht mit ihm als Nummer eins in die Saison gehen möchte, hätte man das vor der Saison klären müssen. So war es eine undankbare Situation für alle Beteiligten.

Für dich als YouTuber und Gamer war sicherlich der diesjährige Verkauf des LEC-Startplatzes interessant zu verfolgen. Man hat dabei einen Erlös in Höhe von 26,5 Millionen Euro erzielen können. War das aus deiner Sicht zu kurzfristig gedacht oder aufgrund der finanziellen Situation unausweichlich?

Ich denke tatsächlich, dass das unausweichlich war, weil man für dieses Jahr eine finanzielle Sicherheit benötigte. Ich hoffe wirklich, dass der Verkauf die letzte Reserve war, die man hatte. Denn der E-Sports wird von Jahr zu Jahr größer und deswegen war es sehr schade, dass man sich zu diesem Verkauf gezwungen sah.

Wird Schalke jemals wieder zu den Top-Vereinen in Deutschland zählen?

Sag niemals nie, aber aktuell kann ich mir das nicht vorstellen. Der Fußball ist in Sachen Geld, Sponsoren und Strukturen so kaputt, dass Schalke im modernen Fußball aus der Zeit fällt.

Würde eine Ausgliederung etwas daran ändern?

Wenn man dadurch andere finanzielle Grundsteine legen kann, ist das natürlich eine Option. Man muss sich dann allerdings überlegen, zu welchem Preis man einen solchen Schritt gehen will. Wenn ich nach Newcastle schaue und sich die Fans dafür feiern, dass man nun mehr Geld hat als Manchester City, weiß ich nicht, ob ich das auf Schalke brauche. Wenn man allerdings ein gutes Konzept entwickelt, dass beispielsweise Mitglieder Anteile kaufen können und es nicht einen großen Investor gibt, dann kann man sich das natürlich überlegen. Das wichtigste ist, dass man anfängt, mit dem vorhandenen Geld besser zu wirtschaften.

Danke Simon für das Interview!

Danke für die Einladung!

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