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Helge Wohltmann·18. November 2023
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Helge Wohltmann·18. November 2023
Am heutigen Abend ist Xavi Simons mit der Niederlande gegen Irland im Einsatz. Dass seine Nominierung für die Nationalmannschaft eine Selbstverständlichkeit ist, zeigt seinen kometenhaften Aufstieg im vergangenen Jahr. Mit OneFootball sprach er über seine Entwicklung und seine Ziele für seine Karriere.
Du bist nun etwa vier Monate bei Leipzig, dein Marktwert ist explodiert, du bist ein Schlüsselspieler bei einem Champions-League-Team in einer der besten Ligen. Du musst sehr glücklich sein, wie es läuft, oder?
Ich genieße meine Zeit hier und genieße es, alle zwei Tage mit meinen Teamkollegen zu spielen. Das ist wirklich gut, darum bin ich hier.
Hast du diese Entwicklung so schnell erwartet?
Ich bin ein Spieler, der sich schnell an solche Situationen anpassen kann. Ich selbst habe das schon für mich erwartet, ja. Andere Leute haben das vielleicht nicht gedacht, aber ich denke, dass es so laufen muss.
Wenn wir auf deine Statistiken gucken, hast du Loïs Openda bereits drei Tore aufgelegt. Damit führt ihr die Liga in dieser Statistik an (Stand: 10. November 2023). Zufall oder gibt es zwischen euch eine besondere Verbindung?
Wir haben eine wirklich gute französische Gruppe im Team. Mit Loïs ist es besonders einfach zu spielen, denn er ist ein schneller Spieler, der die Pässe verwerten kann, die ich ihm gebe. Wir haben wirklich Spaß daran zusammen zu spielen.
Mit gerade erst 20 Jahren hast du bereits zahlreiche Spielstile kennengelernt. Barcelona, PSG, Eindhoven, jetzt Leipzig. Wie hat dich das in deiner Entwicklung beeinflusst?
Jedes Team hat mir viele Dinge gegeben. Sie alle haben eine anderen Spielstil, eine andere Art zu denken. Bei Barcelona war ich sehr jung, bei PSG bekam ich einen ersten Eindruck vom Profi-Fußball. Dann ging es bei Eindhoven und nun hier in Leipzig darum, der Welt meine Qualität zu zeigen. Ich spiele jetzt auf dem höchsten Level, habe zwei Mal die Woche eine Partie und das hilft mir mich zu verbessern. Das gilt auch für die Nationalmannschaft, es ist ein Traum, der wahr geworden ist.
Viele Spieler haben damit zu kämpfen, wenn sie in einen neuen Klub, eine neue Liga kommen. Du hingegen bist bei Eindhoven und Leipzig direkt eingeschlagen. Woher kommt das?
Meine Persönlichkeit ist so, ich möchte sehr schnell lernen, wie ein Team und meine Mitspieler funktionieren. Das hat mir wirklich viel geholfen. Dass ich vier Sprachen spreche, war natürlich auch eine Hilfe.
Bei deinen Positionen ist es ähnlich. Du hast schon auf beiden Flügeln, im zentralen Mittelfeld und sogar als Stürmer gespielt. Wo fühlst du dich am meisten zuhause?
Ich bin im Mittelfeld aufgewachsen, also mag ich die Position am meisten. Bei PSV habe ich auf beiden Flügeln gespielt und das mochte ich auch. Ich gehe gerne ins Eins-gegen-Eins mit meinen Gegenspielern, schieße gerne Tore und gebe Vorlagen. Ich würde also sagen, ich kann auf jeder Position spielen.
Wenn wir von zuhause sprechen, Du hast bereits in vier Ländern gelebt, sprichst vier Sprachen. Wie haben dich diese Erfahrungen geprägt?
Zuhause war unsere Kultur immer niederländisch, beziehungsweise niederländisch-surinamesisch. Ich habe in Spanien und Frankreich gelebt und das sind ganz sicher andere Kulturen. Jetzt hier zu sein und deutsch lernen zu können, ist auch gut für mich und für mein Leben generell.
Wie gut ist dein Deutsch bereits?
Ich verstehe ein bisschen was. Ich verstehe den Trainer und lerne jeden Tag ein bisschen mehr, wenn ich meinen Teamkollegen zuhöre. Ich mache natürlich auch Kurse.
Du hast auch begonnen, dich im niederländischen Nationalteam zu etablieren. Welche Unterschiede siehst du zwischen Klubfußball und den Spielen für dein Land?
In deinem Klub kennst du deine Mannschaft und deine Mitspieler besser. Du weißt, wie sie denken und sich bewegen. Im Nationalteam hast du nur ein oder zwei Wochen, um mit den Jungs zu spielen. Das ist natürlich schwerer, aber ich glaube, ich muss mich einfach anpassen und ich weiß, dass ich mich beim Nationalteam auch noch verbessern muss.
Marco Rose hat vor kurzer Zeit gesagt, dass er dir angesichts der großen Anzahl an Spielen auch mal eine Pause geben muss. Für dich ist es das erste Mal, dass du so viel spielen musst, jetzt wo auch die Nationalmannschaft dazu kommt. Wie gehst Du mit dieser Herausforderung um?
Ich habe auch bei PSV schon fast jedes Spiel der Saison gespielt. Ich bin ein Typ, der morgen ein Spiel spielen kann, dann gut regeneriert und zwei Tage später fit genug ist, um wieder für 90 Minuten auf dem Platz zu stehen. Ich verstehe, was der Coach sagt, er will mich manchmal beschützen, aber wenn es nach mir geht, würde ich jedes Spiel spielen.
Wir sind hier bei einem Puma-Event: Wie wichtig sind deine Schuhe bei dieser Belastung? Einerseits für deinen Spielstil, aber auch dafür, um auf dem Feld spritzig zu bleiben, wenn Du alle drei Tage spielst.
Mich mit einem Schuh wohlzufühlen ist auf jeden Fall wichtig für mich. Ich habe viel mit Puma über den Schuh gesprochen, wir haben einiges angepasst und jetzt fühle ich mich sehr gut. Ich habe gerne mit dem Puma King gespielt und es ist eine Freude nun mit diesen neuen Schuhen zu spielen.
Was sind langfristig deine Ziele in deiner Karriere?
Ich will alles erreichen und der beste Spieler sein, der ich sein kann. Ich will viele Jahre auf dem Top-Level sein und die größten Titel gewinnen. Das ist das wichtigste Ziel für mich.
Dieses Interview entstand in Kooperation mit Puma.