Wolverhampton Wanderers – Neues Gesicht dank neuem Trainer | Gegneranalyse Redmen Family | OneFootball

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·3. Dezember 2021

Wolverhampton Wanderers – Neues Gesicht dank neuem Trainer | Gegneranalyse Redmen Family

Artikelbild:Wolverhampton Wanderers – Neues Gesicht dank neuem Trainer | Gegneranalyse Redmen Family

Analyse │ Am Samstag geht es für den Liverpool FC am 15. Spieltag der Premier League in die West Midlands zu den Wolverhampton Wanderers. Die Gegneranalyse der Redmen Family.

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Durchschnittliche Lesezeit: 7 Minuten Geschrieben von Lukas Heigl Titelbild: Nathan Stirk // Getty Images


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Die Wolves vollzogen im Sommer einen Stilwechsel. Erfolgstrainer Nuno Espirito Santo (47) verabschiedete sich, für ihn übernahm Bruno Lage (45). Der Spielstil sollte nach drei zwar erfolgreichen, jedoch wenig ansehnlichen Jahren, in der Premier League verändert werden, die Verantwortlichen wollten mehr Spektakel.

Auf die neue Spielweise ausgerichtete Transferphase

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Trotz des Trainerwechsels blieb es im Sommer recht ruhig auf dem Transfermarkt. Die Wolves tätigten wenige, dafür ganz gezielte Verpflichtungen. Die größte kadertechnische Veränderung fand im Tor statt. Rui Patricio (33) verließ den Verein Richtung Rom, ihn ersetzte sein Landsmann Jose Sa (28). Der Portugiese kam von Olympiakos Piräus. Neben dem fußballerisch besseren und jüngeren Sa brachte der Wechsel den Wolves auch noch 3,5 Millionen Euro Transferüberschuss ein.

Neben Sa wurde vor allem die Offensive verstärkt. Man tätigte zwei Leihgeschäfte, Francisco Trincao (21) kam vom FC Barcelona, Hee-chan Hwang (25) aus Leipzig. Für beide Spieler besitzen die Wanderers eine Kaufoption. Dazu wurde Linksverteidiger Rayan Ait Nouri (20) nach seiner Leihe für elf Millionen Euro fest verpflichtet.

Abgegeben wurden neben Patricio keine wichtigen Spieler. Der zuletzt mehrfach verliehene Rafa Mir (24) verließ den Verein für 16 Millionen Euro in Richtung Sevilla, Owen Otasowie (20) wollte seinen Vertrag nicht verlängern, der US-Amerikaner wechselte ein Jahr vor Vertragsende für vier Millionen Euro zum FC Brügge. Dazu wurden einige Talente verliehen, die letzte Saison geliehenen Willian Jose (29) und Vitinha (21) verließen die Wolves zurück zu ihren Stammvereinen.

Bruno Lage – Lieber ein 4:3 als ein 1:0

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Die Wolverhampton Wanderers sind erst Lages zweite Cheftrainer-Station. Bisher war er lediglich für knapp eineinhalb Jahre als Übungsleiter bei Benfica Lissabon im Einsatz, nachdem er zuvor ein halbes Jahr die zweite Mannschaft der Portugiesen trainierte. Auch in verschiedenen Jugendmannschaften von Benfica stand Lage von 2004 bis 2012 an der Seitenlinie. Fremd ist ihm England jedoch nicht. Vor seiner Zeit als Cheftrainer war der Portugiese als Assistent von Carlos Carvalhal (55) bereits für Sheffield Wednesday und Swansea City tätig.

Lage ist ein sehr offensivfreudiger Trainer. Das sieht man alleine daran, dass seine Mannschaften in 104 Spielen 216 Tore erzielten. Vor allem ins Pressing setzt er große Hoffnungen. Damit ist Lage der genaue Gegenentwurf seines Vorgängers an der Seitenlinie der Wolves. Umso erstaunlicher ist, dass der Wechsel vom defensiven, abwartenden „Nuno-Ball“ hin zum aggressiven, laufintensiven „Lage-Ball“ derart gut funktioniert hat.


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Das System bleibt gleich, die Ausrichtung nicht

Das System hingegen überlebte den Stilwechsel. Auch unter Lage agiert die Mannschaft in einem 3-4-3, wobei die Flügelspieler sehr zentral agieren. Vor allem, wenn Hwang spielt, agiert der Südkoreaner beinahe als zweiter Stürmer. Die Flügelverteidiger schieben sehr weit mit auf, wodurch in der Defensivbewegung nicht wie gewöhnlich bei Systemen mit Dreierkette eine Fünferkette entsteht. Vielmehr laufen fünf Spieler den Gegner permanent an.

Erzielt man keinen hohen Ballgewinn durch das Gegenpressing, zieht sich die Mannschaft nicht etwa weit zurück, sondern verteidigt auch in der eigenen Hälfte offensiv. Der Gegner soll möglichst wenig Sicherheit im Spiel mit dem Ball bekommen. Selbst agiert man im Spielaufbau sehr zentrumlastig, Kapitän Conor Coady (28) sowie die beiden zentralen Mittelfeldspieler Ruben Neves (24) und Joao Moutinho (35) sind extrem ballsicher, was ein Pressing gegen die Wolves äußerst schwer macht.

Max Kilman – Vom Futsal in die Nationalmannschaft?

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Max Kilmans (24) Aufstieg ist märchenhaft. Der Innenverteidiger begann seine fußballerische Karriere als Futsal-Spieler, also in der Hallenvariante. Hier schaffte er es sogar zum Nationalspieler, ganze 25 Einsätze für England stehen zu Buche. Auf dem grünen Rasen spielte der Engländer eher hobbymäßig, bis 2018 tat er dies im Amateurverein Maidenhead United, der in der fünften englischen Liga zuhause ist. Im Sommer 2018 entschied sich Kilman im Alter von bereits 21 Jahren doch noch für eine Karriere als Profifußballer und wechselte zu den Wolverhampton Wanderers. Seine Futsal-Karriere hängte der Engländer an den Nagel.

In seinen ersten beiden Jahren bei den Wolves sah es nach einem Fehler aus, nur drei Einsätze in der Premier League hatte er im Sommer 2020 auf seinem Konto. In der vergangenen Saison hingegen fing Kilman an, Fuß zu fassen. 18 Spiele, davon 14 über die volle Spieldauer, sind ein beeindruckender Wert. In diesem Jahr ist er nun unumstrittener Stammspieler. Im neuen System von Lage kommt dem Innenverteidiger seine durch das Futsal erlernte Qualität mit dem Ball am Fuß sehr entgegen. Dem Vernehmen nach steht er inzwischen sogar auf der Liste von Nationaltrainer Gareth Southgate (51). Folgerichtig verlängerten die Wolves seinen Vertrag Anfang November bis 2026.

Nach schwierigem Start voll auf Kurs

Die Wolves sind eigentlich schon die ganze Saison über gut drauf. Der Saisonstart verlief zwar mit drei Niederlagen nicht wie gewünscht, doch zum einen waren die Gegner allesamt Topteams (Leicester City, Tottenham Hotspur, Manchester United), zum anderen war man in den drei Spielen stets die bessere Mannschaft und verlor nur aufgrund der schwachen Chancenverwertung.

Im Laufe der Saison wurde diese immer besser, und da die Leistungen konstant gut blieben, stehen die Wolves inzwischen auf Platz sechs. Es gibt zwar immer wieder spielerische Rückschläge wie das 0:2 gegen Crystal Palace oder das 0:0 gegen Norwich City, doch insgesamt sind die Wanderers in dieser Saison wieder das starke Team, das man aus den Jahren 2018 bis 2020 kannte. Und das, obwohl man dem Kader die fehlende Breite inzwischen stark ansieht. Am Mittwoch gegen den Burnley FC (0:0) saßen vier Jugendspieler auf der Bank.

Prognose

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Die Wolves haben gezeigt, dass sie sich auch vor großen Namen nicht scheuen. Sie werden sehr offensiv pressen, vor allem zu Hause tun sie das gegen jeden Gegner. Hierbei tun sich jedoch immer wieder auch Lücken auf, die die Reds nutzen können. Vor allem dadurch, dass die Flügelspieler sehr zentral agieren und die Außenverteidiger hoch aufrücken, ist immer wieder Platz auf den Außenbahnen.


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Defensiv sind die Wolves bisher nur schwer zu überwinden. Neun Gegentore aus dem Spiel heraus sind Platz fünf ligaweit, nach Standardsituationen ist die Mannschaft sogar noch gänzlich ohne Gegentreffer. Am anfälligsten ist die Abwehr der Wanderers bisher bei Elfmetern. Bereits drei Elfmetergegentore sind der zweithöchste Wert der Liga. Doch ob man darauf spekulieren sollte. Ein Vorteil für die Reds dürfte die bereits angesprochene fehlende Breite im Kader der Wolves sein. Durch die englische Woche kann es gut sein, dass sie ihren offensiven, aufwendigen Stil nicht wie gewohnt durchziehen können oder dass ihnen – so sie es denn doch tun – gegen Spielende die Luft ausgeht.

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