Wolverhampton Wanderers – Kompletter Einbruch kurz vor Europa | Gegneranalyse Redmen Family | OneFootball

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·21. Mai 2022

Wolverhampton Wanderers – Kompletter Einbruch kurz vor Europa | Gegneranalyse Redmen Family

Artikelbild:Wolverhampton Wanderers – Kompletter Einbruch kurz vor Europa | Gegneranalyse Redmen Family

Analyse │ Am Sonntag empfängt der Liverpool FC am letzten Spieltag der Premier League die Wolverhampton Wanderers. Die Gegneranalyse der Redmen Family.

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Nachdem man letzte Saison erstmals seit dem Wiederaufstieg 2018 nicht um das internationale Geschäft mitspielen konnte, sollte sich dies in dieser Saison ändern. Obwohl dieses Ziel in der Hinrunde erreichbar schien, veränderte man im Januar noch einmal die Kaderstruktur.


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Die Sommertransfers, den neuen Trainer Bruno Lage (46) sowie die neue Spielweise haben wir in unserem Artikel zur Hinrunde bereits ausführlich beleuchtet. Zu dem Artikel kommt ihr hier!

Einen Topspieler auf Leihbasis abgegeben?

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Der größte Name, der im Winter von oder nach Wolverhampton gewechselt war, ist sicherlich der von Adama Traore (26). Der Flügelspieler schloss sich bis Ende der Saison dem FC Barcelona auf Leihbasis an. Ein Transfer, den nicht alle verstanden. Schließlich war Traore in der Hinrunde noch über weite Phasen Stammspieler bei den Wolves und – auch wenn es die Zahlen nicht hergeben – einer ihrer besseren Offensivspieler.

Für den Abgang gibt es dennoch gute Gründe. Der Hauptgrund ist die Rückkehr von Pedro Neto (22). Der Portugiese riss sich Ende der letzten Saison das Kreuzband und kam Ende Februar zurück in die Mannschaft. Mit Neto und Traore hätten die Wolves zu viele Optionen auf dem offensiven Flügel gehabt, um keine Unruhe im Team entstehen zu lassen wollte man sich von jemandem trennen.

Dazu kommt die schwierige Vertragssituation von Traore. Der spanische Nationalspieler hat nur noch bis 2023 Vertrag und möchte diesen nicht verlängern. Die Wolves hatten gehofft, ihn mithilfe der Leihe auf einer größeren Bühne ins Schaufenster stellen zu können, um dann im Sommer etwas mehr Ablöse generieren zu können, sollte Traore weiterhin nicht verlängern wollen.

Ein letzter Grund ist dann noch das liebe Geld. Zwar spart Wolverhampton mit der Leihe nicht allzu viel Gehalt, jedoch hat man mit Francisco Trincao (22) einen Spieler aus Barcelona geliehen, für den man an die Katalanen sechs Millionen Leihgebühr sowie eine Vertragsstrafe von weiteren sechs Millionen zahlen muss, falls die Kaufoption über 29 Millionen Euro nicht gezogen wird. Dass die Wolves diese Klausel ziehen, ist nach den bisherigen Leistungen Trincaos unwahrscheinlich.

Und so ließ man im Zuge der Traore-Leihe die Vertragsstrafe aus dem Leihvertrag streichen. Indirekt zahlt Barcelona also für die Leihe von Traore sechs Millionen Euro. Für einen durch Corona gebeutelten Verein eine nicht unerhebliche Summe.

Unbekannte Neuzugänge und eine gezogene Kaufoption

Dazu gekommen sind drei bisher eher unbekannte Spieler, von denen zwei direkt an den Partnerverein Grasshoppers Zürich in der Schweiz verliehen wurden. Mittelfeldmann Hayao Kawabe (26) spielte bereits in der Hinrunde in Zürich und wurde für 600.000 Euro von den Wolves verpflichtet. Das südkoreanische Flügeltalent Sang-bin Jeong (19) kam für 1,2 Millionen Euro aus seiner Heimat.

Der einzige Neuzugang, der es direkt in den Kader geschafft hat, ist Chiquinho (21). Der junge Flügelspieler agierte in der Hinrunde bei Estoril Praia in der portugiesischen ersten Liga und kam für 3,5 Millionen Euro. Man sieht ihm die Rohheit noch deutlich an – diese Saison ist seine erste vollständige im Profibereich -, aber auch sein schier unendliches Talent.

Und noch einen dritten Deal mit den Grasshoppers machten die Wolves im Winter. Innenverteidiger Toti (23) kehrte vorzeitig von seiner Leihe aus der Schweiz zurück. der Portugiese stand bereits dreimal in der Startelf Wolverhamptons. Bereits entschieden ist zudem die Zukunft von Hee-chan Hwang (26). Der ehemalige Leipziger kam im Sommer zunächst auf Leihbasis, die Wolves zogen jedoch vor einigen Wochen die Kaufoption über 16,7 Millionen Euro. Hwang hat nun Vertrag bis 2026.

Ruben Neves – Das letzte Spiel für die Wolves?

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Ruben Neves (26) war 2017 der erste ganz große Name, der nach dem Einstieg der neuen chinesischen Besitzergruppe nach Wolverhampton geholt wurde. Neves galt damals als riesiges Talent, auch einige Topvereine waren an ihm interessiert. Umso erstaunlicher war, dass er sich schlussendlich für den damals noch Zweitligisten Wolverhampton entschied.

Vor allem, da Nuno Espirito Santo (48), der im Sommer 2017 die Wolves übernahm, bereits in Porto sein Trainer war und ihn in der Saison 2016/17 in der Rückrunde nur noch dreimal einsetzte. Das ist sicherlich mit seinem Berater Jorge Mendes (56) zu erklären, der mit den Besitzern der Wolves eng verwoben ist und seither einige von ihm beratene Spieler dort untergebracht hat.

Das mit den Einsätzen lief in England anders. Neves war von Beginn an absoluter Stammspieler. In den drei Jahren unter Santo verpasste er nur neun von 160 Ligaspielen. Auch unter Lage ist er einer der ersten Namen, der auf dem Spielberichtsbogen steht. In seinen fünf Jahren bei den Wolves entwickelte sich Neves zu einem der besten zentralen Mittelfeldspieler der Liga.

Seine Stärken hat er vor allem mit dem Ball. Die langen Bälle in die Spitze oder auf den gegenüberliegenden Flügel sind mit das Beste, was die Premier League in diesem Bereich zu bieten hat. Dazu ist er extrem stark bei Schüssen aus der Distanz, ob bei ruhenden Bällen oder aus dem Spiel. Doch auch gegen den Ball wurde Neves in den letzten Jahren immer besser. Dass er inzwischen auch noch Vize-Kapitän der Wolves ist zeigt, dass er zudem Führungsspielerqualitäten aufweist.

Im Sommer könnte das Kapitel Wolverhampton für ihn jedoch beendet werden. Die Wolves brauchen für die geplante Umstrukturierung des Kaders dringend Geld, Neves dürfte der Spieler sein, der am meisten Ablöse generieren würde. Zudem hat er nur noch bis 2024 Vertrag, wenn man noch einen marktgerechten Preis bekommen will, dann also diesen Sommer. Vor allem Arsenal scheint interessiert.

Die Luft ist komplett raus

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Mitte Februar sah es so aus, als könnten die Wolves tatsächlich ein Wörtchen im Kampf um die Champions League mitreden. Nach 26 Spielen stand man mit 43 Punkten und nur fünf Punkten Rückstand auf Platz vier auf dem siebten Rang. Anfang April war bei zwei Punkten Rückstand auf Platz sechs zumindest noch die Europa League möglich. Seither lief schief was schief laufen kann. Aus den letzten sechs Spielen holten die Wolves nur zwei Punkte. Unter anderem verlor man in Burnley (0:1) und zu Hause gegen Brighton (0:3). Auch gegen Norwich gab es nur einen Punkt (1:1).


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Und so ist der europäische Fußball bei fünf Punkten Rückstand auf West Ham United (7.) bereits vor dem Spiel außer Reichweite. Gründe für diesen Einbruch sind schwer zu finden. An Verletzungen lag es nicht. Ob diese schwache Phase Konsequenzen haben wir bleibt abzuwarten. Lage wird sicherlich noch eine Saison Zeit bekommen, die ersten 2/3 der Saison zeigten ja, dass sein System funktioniert. Im Kader könnte es hingegen zu einigen Umwälzungen kommen.

Prognose

Wenn die Wolves so auftreten wie über weite Strecken der Saison, dann sind sie ein schwerer Gegner, der defensiv gut steht und nach vorne einiges an individueller Qualität aufzubieten hat. Auch ihr Pressing ist dann nicht zu verachten. Es ist aber unwahrscheinlich, dass die Mannschaft ausgerechnet in Liverpool nochmals alles aus sich herausholen kann. Und so dürfte ein relativ entspanntes Spiel auf die Reds zukommen.

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