Wochenschau: Der deutsche Fußball ist auf Jahre hinaus unschlagbar | OneFootball

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Dominik Berger·28. Februar 2020

Wochenschau: Der deutsche Fußball ist auf Jahre hinaus unschlagbar

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Wir schreiben das Jahr 2019.

Zu diesem Zeitpunkt ist der Untergang des deutschen Fußballs nahe, kaum eine Talksendung kommt ohne die deutsche Fußballgrundsatzdiskussion aus. Dortmund unterliegt Tottenham deutlich, die Bayern treffen auf den FC Liverpool und Schalke wird von Manchester City regelrecht verprügelt. In der Europa League hält einzig Frankfurts Fußballwunder die deutsche Fahne hoch.


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So wurden sie alle eingerichtet, die „Expertenrunden“ zum Thema, wie tief der deutsche Fußball doch gesunken ist. Beinahe hätte ein Tatort am Sonntagabend später starten müssen, weil die ARD noch eilig eine Brennpunkt-Sendung zusammenschustert, so der allgemeine Eindruck. Die englischen Vereine sind finanzstärker, die spanischen Vereine spielstärker, die deutschen Vereine haben ihre besten Jahre hinter sich.

Wenn es um den heimischen Fußball geht, gibt es in Deutschland nur Extreme. Entweder liegt er komplett in Trümmern, wie im Frühling 2019 oder aber die deutschen Mannschaften sind auf Jahre hinaus unschlagbar, wie es Franz Beckenbauer beispielsweise nach der Weltmeisterschaft 1990 und der deutschen Wiedervereinigung verkündete.

„Der deutsche Fußball ist auf Jahre hinaus unschlagbar.“

Auch 2014 wähnte man sich nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft und einem deutschen Finale in der Champions League im Vorjahr, noch auf dem absoluten Gipfel des Weltfußballs. Vier Jahre  später wurde nach dem Auftritt der Nationalmannschaft bei der WM 2018 die Philosophie eines jeden Nachwuchsleistungszentrums von Kiel bis München hinterfragt. Einen Mittelweg gibt es einfach nicht.

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Nun geht es dieser Logik entsprechend also wieder steil bergauf. Zumindest machen die Auftritte der deutschen Vertreter in den internationalen Wettbewerben durchaus Hoffnung auf europäische Viertelfinalbegegnungen mit deutscher Beteiligung. Alle deutschen Teams haben ihre jeweiligen Hinspiele gewonnen.

Die Art und Weise, wie die Teams auf dem internationalen Parkett aufgetreten sind, haben Hoffnung gemacht, dass der deutsche Fußball vielleicht nicht wieder komplett bei Null anfangen muss. Dortmund beherrschte über weite Strecken die Gäste aus Paris, Leipzig schoss letztendlich nur ein Tor, hatte aber Chancen auf mindestens drei und die Bayern… tja, die Bayern haben Chelsea bereits im Hinspiel deutlich die Grenzen aufgezeigt und zählen mit ihrem Auftritt wieder zum Favoritenkreis. So weit, so gut.

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Wäre da noch die Europa League. Selbst klassische Wackelkandidaten wie die von der Königsklasse durchgereichten Leverkusener überzeugten in beiden Spielen gegen das ebenbürtige Porto. Wolfsburg profitierte vom aktuellen Lauf und scheiterte nicht wie gewohnt schon gegen vermeintlich kleinere Teams. Frankfurt hat bereits im Hinspiel bewiesen, dass die Europa League ihr Wettbewerb ist.

Zeitgleich drohen auch die im letzten Jahr hochgelobten Engländer reihenweise im Achtelfinale der Champions League rauszufliegen. Wir können uns also schon jetzt auf die Artikel und Kommentare der Experten freuen, die den deutschen Fußball wieder in den Olymp heben.

Wäre nicht Jürgen Klinsmann mit seinen vermaledeiten Tagebüchern dazwischengeflippert, würde sich der deutsche Fußball wahrscheinlich jetzt schon wieder selbst beweihräuchern.

Lasst uns also schon mal damit anfangen: Wir schreiben das Jahr 2020 und sind auf Jahre hinaus unschlagbar. Mal wieder. Bis nächste Woche.