fussball.news
·27. November 2022
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·27. November 2022
Deutschland hat am Sonntagvormittag erfolgreich die Daumen gedrückt: Der Sieg von Costa Rica über Japan bewahrt die DFB-Auswahl in jedem Fall vor dem vorzeitigen Aus bei der WM in Katar, noch ehe sie das eigene zweite Gruppenspiel gegen Spanien bestreitet. Durch die Konstellation in Gruppe E könnte es sogar zu einer besonderen Seltenheit kommen.
Sollte die DFB-Elf gegen Spanien verlieren, stünde sie zwar vor dem letzten Spieltag punktlos auf Platz vier der Tabelle. Mit einem Erfolg gegen Costa Rica und einer gleichzeitigen Niederlage von Japan gegen die Roja am Donnerstagabend dürfte die deutsche Nationalmannschaft dennoch aufs Weiterkommen ins Achtelfinale hoffen. Dann müsste das Torverhältnis entscheiden, in dem Deutschland vor dem Anpfiff de beiden abschließenden Partien mit mindestens zwei Toren schlechter dastünde als Japan. Ein klarer Erfolg gegen Costa Rica würde in diesem Szenario reichen, denn eine Pleite von Nippon gegen Spanien ist in diesem Szenario ja vorausgesetzt. Theoretisch könnte auch ein knapper deutscher Sieg langen, dafür müsste die Roja Japan deutlicher schlagen. Wie hoch die Ergebnisse ausfallen müssten, hängt vom Ergebnis am Sonntagabend ab.
Dass eines dieser beiden Szenarien eintritt, scheint vorab keineswegs völlig unrealistisch. Das DFB-Team ist gegen Spanien nach den Leistungen beider Teams am ersten Spieltag nicht favorisiert, gegen Costa Rica wird es aber sicher so sein. Spanien wiederum geht gegen Japan als Favorit ins Spiel, selbst wenn Luis Enrique im Sinne der Belastungssteuerung auf eine B-Elf setzen würde. Warum aber wäre es so bemerkenswert, wenn Deutschland (oder auch Japan, theoretisch sogar Costa Rica) bei diesen Szenarien das Achtelfinale erreichen würde?
Es liegt daran, dass drei Punkte in der Gruppenphase so gut wie nie reichen, um sie zu überstehen. Seit der Einführung der Dreipunkte-Regel bei WM-Endrunden 1994 hat es nur einen einzigen Fall gegeben, in dem drei Zähler langten: 1998 in Frankreich schaffte Chile das Kunststück, sich nach Remis gegen Italien, Kamerun und Österreich auf Rang zwei in die K.o.-Phase zu 'mogeln'. Alle anderen 111 Achtelfinalisten seit dem Turnier in den USA im Jahr 1994 haben in der Gruppenphase mindestens vier Punkte erzielt. Deutschland könnte das herzlich egal sein, noch haben die Mannen von Hansi Flick aber auch die Chance, es nicht auf dieses nervenaufreibende Finale ankommen zu lassen. Mit einem Sieg gegen Spanien ist das Schicksal vollends in den eigenen Händen.