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Katarina Schubert·26. November 2021
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Katarina Schubert·26. November 2021
In der letzten Länderspielpause des Jahres geht es heute in Braunschweig gegen die Türkei (16 Uhr / ZDF). Das Ziel ist klar: Eine weiße Weste in der WM-Quali behalten. Die DFB-Frauen setzen dabei aber auch ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen.
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg kann auf einen Top-Kader zurückgreifen, wenn es heute in der WM-Quali gegen die Türkei geht. Zwar mussten sowohl Sophia Kleinherne und Dzsenifer Marozsan wegen eines Infekts als auch Laura Benkarth aufgrund einer Knieverletzung absagen, dafür kehrt ein Quartett um Marina Hegering und Lena Oberdorf ins Team zurück.
Gegen die Türkei soll der fünfte Sieg im fünften Quali-Spiel her, unterschätzen wollen die DFB-Frauen das Team von Nationaltrainerin Necla Güngör Kiragasi allerdings nicht. „Sie haben eine starke Offensive. Gegen Deutschland werden sie noch ein paar Prozentpunkte mehr aus sich herausholen. Wir erwarten sehr motivierte, spielstarke Spielerinnen mit viel Tempo und guter Technik, deshalb müssen wir gut vorbereitet sein“, so Melanie Leupolz im Rahmen einer DFB-Medienrunde.
Von ihren Spielerinnen erwartet Voss-Tecklenburg deshalb nichts weniger als Vollgas-Fußball – immerhin müssen sich noch einige Spielerinnen für die kommende EM in England empfehlen. In der Torwart-Frage hat sich „MVT“ jedoch anscheinend festgelegt. Zumindest für den Moment, denn in den Quali-Spielen gegen die Türkei sowie Portugal ist Merle Frohms gesetzt.
Ein wichtiges Zeichen werden die DFB-Frauen kurz vor Anpfiff setzen: Im Rahmen des „Orange Day“ – einer Kampagne der UN Women gegen Gewalt an Frauen – werden die Spielerinnen in einem speziell für diesen Anlass entworfenen Aufwärmtrikot auflaufen.
„Wir wollen ein Zeichen setzen und uns klar positionieren“, sagt Voss-Tecklenburg. „Gewalt gegen Frauen ist ein absolutes No go. Wir möchten Mut machen, ‚Nein‘ zu sagen, bevor Grenzen überschritten werden, und dazu aufrufen, das Thema – gerade wenn es um häusliche Gewalt geht – zu enttabuisieren.“
Erst fünfmal spielten beide Teams gegeneinander, jedes Mal hatten die DFB-Frauen deutlich die Nase vorn. Das weiß auch die türkische Nationaltrainerin Necla Güngör Kiragasi, übrigens die erste Frau in diesem Amt. „Wir haben es mit einer so guten Mannschaft zu tun, dessen sind wir uns bewusst. Wir wollen aber allen zeigen, wie gut unsere Spielerinnen gegen ein solch starkes Team kämpfen können und wie sehr sie sich verbessert haben.“
Tatsächlich hat sich in den vergangenen Jahren einiges im türkischen Frauenfußball getan. Das Nationalteam ist mittlerweile konkurrenzfähig, auch wenn es höchstwahrscheinlich wieder nicht für die Qualifikation eines großen Turniers reichen wird. Aber mit dem Sieg gegen Bulgarien und dem Unentschieden gegen Portugal stehen die Türkinnen in der WM-Quali bisher nicht schlecht da.
Die Mehrheit der Spielerinnen ist zudem in der heimischen Liga, der Turkcell Women’s Football League, aktiv, welche zur nächsten Saison von Grund auf neu strukturiert werden soll. Damit erhofft sich der türkische Fußballverband einen weiteren Schub des Frauenfußballs dortzulande. Dazu gehört auch, dass immer mehr türkische Traditionsklubs Frauenteams gründen. Bei Fenerbahce und Galatasaray war es im September schließlich soweit.
Das ZDF überträgt die Partie gegen die Türkei live ab 16 Uhr im Fernsehen.