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·16. März 2023

WM 2026: FIFA bestätigt neuen XXL-Modus

Artikelbild:WM 2026: FIFA bestätigt neuen XXL-Modus

Das Turnier um den WM-Pokal wird zukünftig so lange wie noch nie dauern – Foto: IMAGO / ULMER Pressebildagentur


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Jetzt kommt die XXL-WM tatsächlich! Weltfußballverband FIFA (Fédération Internationale de Football Association) hat am Dienstag die Änderungen des WM-Formates bekannt gegeben: Nachdem Argentinien 2022 im umstrittenen Veranstaltungsland Katar zum vierten Mal Weltmeister geworden ist, laufen bereits der Countdown und die Vorbereitungen für die nächste WM. Denn 2026 wird es drastische Veränderungen geben – USA, Mexiko und Kanada haben die Möglichkeit, gemeinsam die zukünftige außergewöhnliche Weltmeisterschaft auszutragen. Entsprechend wurden nun in Ruanda die großen Modus-Änderungen bekannt gegeben.

Was ist anders?

Nachdem die letzte Änderung 1998 passierte, kommt es jetzt zur Veränderung des Wettbewerbs. Bedeutet: 104 statt 64 Spiele in 16 Städten, verteilt über den gesamten nordamerikanischen Kontinent – zudem nehmen statt 32 Teams, zukünftig 48 Nationen teil und bekommen die Möglichkeit Weltmeister zu werden. Diese Ausweitung hat zufolge, dass es zwölf Gruppen mit je vier Teams geben wird – statt nach bisheriger Planung 16 Gruppen mit je drei Teams. Die 24 Gruppensieger und Gruppenzweiten sind für das neue Sechzehntelfinale – ebenfalls neu – qualifiziert, welches an die Gruppenphase anschließt. Dazu erreichen die acht besten Gruppendritten die K.o.-Runde. Am Ende stehen sich zwei Nationen im Finale gegenüber, welche dann wie bisher sieben WM-Partien, zukünftig acht Spiele bestritten haben. Ein größerer Wettbewerb hat zufolge, dass das Turnier auf 40 Tage statt wie üblich einen Monat ausgedehnt wird, was wiederum Auswirkungen auf die nationalen und internationalen Klub-Wettbewerbe hat. Bedeutet: der Terminplan der Klubs wird etwas enger – die Saison-Vorbereitungszeit im Sommer wird gekürzt und das Häufen der englischen Wochen wird eine Folge sein. Zudem gibt es auch einen Zusammenhang mit der UEFA Champions League, da diese zu 2024 reformiert wird. Genauer: Zwei bis vier Partien mehr für die Finalisten und insgesamt 225 Duelle – derzeit sind es 124 Austragungen.

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Warum? – Gründe der FIFA

Warum mehr Spiele? Will die FIFA mehr Geld oder einfach attraktivere Spiele? Was ist das Ziel? Was sind die Argumente? „Wenn mehr Länder die Chancen auf die weltweite Bühne haben, werden sie mehr für die Entwicklung des Fußballs tun.” So argumentiert Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fußballförderung. Doch ob dies stimmen mag? Klar ist: durch die Änderungen wird die Belastung für die Profis nochmal erhöht, durch einen engeren Terminkalender bleibt weniger Zeit für Regeneration. Kritik dafür wurde immer wieder geäußert, doch bislang ohne Erfolg. Das Ziel der FIFA: durch mehr Spiele, mehr Einnahmen generieren und die Entwicklung des Fußballs fördern.

Überblick: Aufbau der WM 2026

  • Gruppenphase: 48 Teams in 12 Gruppen mit je 4 Teams
  • Sechzehntelfinale: 32 Teams
  • Achtelfinale: 16 Teams
  • Viertelfinale: 8 Teams (ab hier alle Spiele in den USA)
  • Halbfinale: 4 Teams
  • Finale am 19. Juli 2026

Zudem ist die FIFA auch der Veranstalter der Klub-WM, an der ab 2025 im XXL-Format 32 Teams teilnehmen werden und welche somit auch reformiert wird. Das Ziel: durch mehr Spiele, mehr TV-Gelder dürfte auch hier gelten.

Der Boss – Gianni Infantino

Der neue alte FIFA-Präsident Gianni Infantino steht am Donnerstag beim FIFA-Kongress in Ruanda ohne Gegenkandidat zur Wiederwahl an. 2016 wurde der schweizerische-italienische Fußballfunktionär als Nachfolger von Sepp Blatter gewählt und besitzt mittlerweile große Unterstützung, was die Spitzenfunktionäre der Nationalverbände angeht. Auch aufgrund dieser Chancenlosigkeit hat der DFB um Präsident Bernd Neuendorf entschieden, keinen Gegenkandidaten ins Rennen zu schicken. Unter Infantino steigerte die FIFA die Zahlungen an die 211 Nationalverbände – dieses Geld kann der Boss auf die Verbände verteilen. Dennoch steht der Präsident immer wieder in der Kritik – vor kurzem erst hat die Schweizer Bundesanwaltschaft Ermittlungen gegen ihn eingestellt. Interessant: 2009 bis 2016 war er als Generalsekretär der Europäischen Fußball-Union (UEFA) tätig.

An FIFA-Präsident Infantino prallt Kritik regelmäßig ab – Foto: YUKI IWAMURA/AFP via Getty Images

Die Vergangenheit

Die Sieger der vergangenen Turniere in Nordamerika haben allesamt südamerikanische Teams gewonnen – zweimal Brasilien, unter anderem 1970 mit Pelé und einmal Argentinien 1986 mit Diego Maradona. Die Finals 1970 und 1986 fanden im Aztekenstadion in Mexiko-Stadt statt und sind bis heute die Finals mit den meisten Zuschauern. Schafft es 2026 eine südamerikanische Mannschaft zum vierten Mal in Nordamerika Weltmeister zu werden?

Bisherige WM-Finals in den USA und Mexiko

1970 Mexiko: Brasilien 4:1 Italien 1986 Mexiko: Argentinien 3:2 Deutschland 1994 USA: Brasilien 3:2 i.E. Italien

Die Zukunft des Weltfußballs sieht jedoch klar aus: immer mehr. Von allem. Ob Champions League, Klub-WM oder jetzt Weltmeisterschaft – dass sich immer mehr Fans vom Gigantismus des Fußballs abkehren, hindert die Verbände nicht daran, die Gewinne immer weiter zu maximieren. Und trotzdem wird Infantino wiedergewählt werden, auch weil er durch mehr WM-Teilnehmer sich der Unterstützung kleinerer Nationen sicher sein kann. Und trotzdem werden auch genügend Zuschauer weltweit bei dem Turnier im Sommer 2026 einschalten, sodass Infantino und Co. wie alle vier Jahre wiederholen können: „Das war die beste WM aller Zeiten!“ Fragt sich nur, zu welchem Preis…

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