"Wird ein sehr emotionales Spiel": Jahn vor schwierigem Spagat | OneFootball

Neun Siege hintereinander haben den SSV Jahn Regensburg an die Tabellenspitze geführt, doch nach dem plötzlichen Tod von Agyemang Diawusie am Dienstag ist die Erfolgsserie nur noch nebensächlich. Im Heimspiel gegen Freiburg II (Sonntag, 16:30 Uhr) steht der Zweitliga-Absteiger nun vor dem schwierigen Spagat aus Trauerbewältigung und sportlichen Ambitionen.

Schock noch immer groß

Kann am Sonntag gespielt werden? Diese Frage stand zwischenzeitlich im Raum, letztlich haben sich alle Beteiligten aber darauf verständigt, das Spiel im "besonderen Gedenken" an Diawusie auszutragen. Wie Sport-Geschäftsführer Achim Beierlorzer im Rahmen der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag betonte, hätten alle Spieler signalisiert, bei der Partie dabei sein zu wollen. Dennoch werde es natürlich ein "sehr emotionales Spiel". In den letzten Tagen sei der Mannschaft Freiraum gegeben worden, um für sich einen Weg zu finden, mit dieser tragischen Situation umzugehen.

"Manche haben den Kontakt zu den Mitspielern und dem Trainerteam gesucht, andere eher zur Familie", berichtete Trainer Joe Enochs. Noch immer sitzt der Schock über den Herztod des 25-Jährigen – nach Vereinsangaben mutmaßlich ausgelöst durch einen Virusinfekt mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung – tief. "Wir alle beim SSV Jahn sind fassungslos und bestürzt und können das Geschehene kaum greifen", sagte Beierlorzer.

Drei Punkte holen – für Diawusie

Dass im Duell mit dem Schlusslicht der zehnte Sieg in Folge, und damit die Einstellung des Drittliga-Rekords des Karlsruher SC aus der Saison 2012/13 gelingen kann, ist seit Dienstag völlig nebensächlich. Dennoch wollen die Kurpfälzer natürlich drei Punkte holen – nicht zuletzt für Diawusie. Enochs: "Jeder kann sich vorstellen, wie es in der Mannschaft aussieht und wie schwierig es ist, sich auf das Spiel vorzubereiten. Trotzdem ist es unser Job." Und diesen will die Jahnelf am Sonntag trotz der Umstände so gut wie möglich bewältigen.

Den Sportclub schätzt Enochs entgegen seiner Tabellensituation als "spielstarke Mannschaft" ein. "Sie spielen einen sehr guten Fußball. Ich bin mir sicher, dass sie mit Trainer Thomas Stamm, den ich sehr schätze, und mit den entwicklungsfähigen Spielern ihren Weg finden und am Ende eine gute Chance auf den Klassenerhalt haben werden. Deshalb gilt es für uns, wieder unsere Stärken ins Spiel einzubringen und mit aller Macht zu versuchen, das Spiel zu gewinnen." Während es für Louis Breunig zum Aufeinandertreffen mit seinem Bruder Maximilian kommen wird, fallen Eric Hottmann (Knieverletzung) und Rasim Bulic (Gelb-Sperre) aus. Auch Diawusie wird fehlen. Er schaut vom Himmel aus zu.