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SV Werder Bremen

·24. Mai 2025

"Wir sind näher rangekommen – das drückt unsere Entwicklung aus"

Artikelbild:"Wir sind näher rangekommen – das drückt unsere Entwicklung aus"

Ole Werner ist seit dreieinhalb Jahren Werder-Cheftrainer (Foto: WERDER.DE).

Werder-Cheftrainer Ole Werner im Saisonabschlussinterview

Der SV Werder hat sich auch in der vierten Spielzeit unter Cheftrainer Ole Werner gesteigert und die Saison 2024/25 auf dem achten Platz mit 51 Zählern in der Bundesliga beendet. Im Abschlussinterview spricht der 37-jährige Fußball-Lehrer über seine Höhen und Tiefen der Saison, die Entwicklung der Mannschaft und worauf es mit Hinblick auf die kommende Spielzeit ankommt.


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WERDER.DE: Moin Ole, die Saison 2024/25 ist im Kasten. Mit ein wenig Abstand: Wie ordnest du die abgelaufene Spielzeit ein?

Ole Werner: Im Großen und Ganzen war es ein gutes Jahr für den Verein. Wir haben es geschafft eine bessere Platzierung zu erreichen und mehr Punkte zu holen als zuvor. Auch wenn das Pokal-Aus schmerzt, sind wir auch dort weitergekommen als im Vorjahr. Natürlich hatten wir wie in jeder Saison Phasen, in denen wir nicht an unsere Top-Leistung gekommen sind. Trotzdem haben wir es über 34 Spiele besser gemacht und uns in der Art und Weise, wie wir Fußball spielen, ein Stück weiterentwickelt.

WERDER.DE: Du sprichst die Entwicklung schon an. Gibt es das eine Spiel, das stellvertretend für diese steht?

Ole Werner: Das eine Spiel gibt es zwar nicht, wir haben aber in vielen Duellen mit Top-Mannschaften wie Frankfurt, Leverkusen oder Stuttgart gesehen, dass wir näher rangekommen sind. In der Vorsaison war der Unterschied noch größer und das drückt unsere Entwicklung am ehesten aus.

WERDER.DE: Wir haben auch dich das eine oder andere Mal besonders euphorisch am Seitenrand jubeln sehen. Welches Spiel ist dir emotional in Erinnerung geblieben?

Ole Werner: Da gibt es mehrere. Natürlich das gedrehte, außergewöhnliche Spiel in Hoffenheim, das man nicht mehr so oft in seiner Karriere erlebt. Aber auch der Heimsieg gegen Frankfurt mit einer wirklich tollen Leistung gegen einen starken Gegner ist mir emotional in Erinnerung geblieben. Es gab aber viele Momente, wie auch der späte Sieg im Pokal gegen Darmstadt oder gegen Kiel.

WERDER.DE: Im Dezember hast du dir im Jahresabschlussinterview gewünscht, dass sich die Mannschaft weiter auf ihre Entwicklung und den gemeinsamen Weg konzentriert. Ist dieser Wunsch erfüllt worden?

Ole Werner: Insgesamt schon. Wir haben Anfang des Jahres eine Phase gehabt, wo wenig für uns geklappt hat. Die Saisonanalyse hat auch ergeben, dass dort wichtige Spieler gefehlt haben, die auf und neben dem Platz entscheidend sind, um die Klarheit zu behalten. Das hat uns Punkte gekostet. Trotzdem bin ich damit zufrieden, wie die Mannschaft zurückgekommen ist und den Fußball gezeigt hat, wofür sie und der Verein steht. Dass ihr das gelungen ist, zeigt, dass wir gefestigter sind als in den Vorjahren.

WERDER.DE: Gebe es trotzdem rückblickend einen Tipp, dem du selber dem Ole Werner zum vergangenen Jahreswechsel mit auf dem Weg geben würdest?

Ole Werner: Natürlich gibt es inhaltlich in den Spielen Themen, die uns Punkte gekostet haben. Die Strafraumverteidigung und das Verteidigen von Flanken haben uns in der Hinrunde und in der Schlussphase der Saison ausgezeichnet – wir haben darauf in der schwierigen Phase den expliziten Fokus gelegt, hätten das aber vielleicht schon zwei, drei Wochen vorher machen sollen. Ich glaube, dass uns das dann zu einem späteren Zeitpunkt gutgetan hat.

WERDER.DE: Jens Stage hat nach dem Sieg in Heidenheim gesagt, dass ihr aus dem Februar-Tief und dem Turnaround viel mitnehmen könnt für die neue Saison. Was genau?

Ole Werner: Das Vertrauen in die eigene Stärke und die eigene Qualität sowie die der Mitspieler. Wenn wir bei uns bleiben und uns auf unsere Stärken besinnen, haben wir die Möglichkeit, die Dinge zu drehen.

Diese Unterstützung ist besonders, weil sie uns von anderen Vereinen unterscheidet.

Ole Werner über den Fan-Support

WERDER.DE: Ein großer Knackpunkt war auch die Anzahl der vielen Gegentore: Ihr habt zehn Weiße Westen gesammelt und trotzdem die fünftmeisten Treffer kassiert. Wie erklärst du dir die Schwankungen?

Ole Werner: Wenn ich an die Auswärtsspiele gegen Gladbach und Freiburg oder die Duelle mit Bayern denke, haben wir in einzelnen Spielen sehr hohe Niederlage kassiert. Trotz alle dem haben wir gerade, wenn das Personal komplett war, eine gute defensive Stabilität bewiesen. Denn zehn Mal zu Null zu spielen, ist eine echte Leistung.

WERDER.DE: Eine echte Leistung sind auch neun Auswärtssiege. Warum seid ihr auf fremden Plätzen noch stärker als zu Hause?

Ole Werner: Diese eine Erklärung habe ich nicht. Wir haben zu Hause zu Jahresbeginn gegen Heidenheim oder Augsburg mit der guten Hinrunde im Rücken vielleicht zu früh zu viel gewollt, die Ordnung verloren und sind ein bisschen ins offene Messer gelaufen. Das hat uns eine bessere Platzierung in der Heimtabelle gekostet. Auswärts haben wir dafür eine sehr gute Saison gespielt, was super ist, um den Fans etwas mit auf die langen Heimreisen zu geben. Diese Unterstützung ist besonders, weil sie uns von anderen Vereinen unterscheidet.

Artikelbild:"Wir sind näher rangekommen – das drückt unsere Entwicklung aus"

Das volle Interview findet ihr auch im Video auf WERDER.TV (Foto: WERDER.DE).

WERDER.DE: Mit Milos Veljkovic und Anthony Jung verlassen zwei erfahrene Führungsspieler die Mannschaft. Können intern Spieler in diese Rollen hineinwachsen oder bedarf es externer Verstärkung? Auch für die Kabine?

Ole Werner: Die Zwei haben den Weg in den letzten Jahren mitgeprägt. Beide waren nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine als Ansprechpartner wichtig. Es wird eine Aufgabe sein, das zu ersetzen. Wer das wie tut, weiß man im Vorfeld nicht. Andere werden die Rolle einnehmen auf eine andere Art und Weise, was nicht heißt, dass die es dann schlechter machen.

WERDER.DE: In den letzten vier Jahren ging die Entwicklung immer Berg auf. Hat Werder die Möglichkeiten sich in der kommenden Spielzeit weiter zu steigern?

Ole Werner: Das Entscheidende ist die Mannschaft so aufzustellen, dass sie sich langfristig entwickeln kann. In den letzten Jahren ist uns das sehr gut gelungen, jetzt gilt es, das auch in den kommenden Spielzeiten hinzubekommen. Es wird sich zeigen, ob sie dann schon im nächsten oder über mehrere Jahre die Entwicklung nimmt, um den nächsten Schritt zu machen. Wir müssen im Sommer gut arbeiten und das Team gut aufstellen, dass es Entwicklungsmöglichkeiten hat und trotzdem unsere Vereinsziele erreichen kann. Im Sport ist eine Steigerung immer möglich, das hat die Saison gezeigt.

WERDER.DE: Jetzt geht es für euch in den wohlverdienten Urlaub. Was darf in deiner Sommerpause nicht fehlen?

Ole Werner: Zeit mit meiner Familie, meiner Freundin und Freunden. Gutes Wetter wäre schön, auch wenn es da noch Luft nach oben gibt. Das ist für mich das Wichtigste.

WERDER.DE: Dann wünschen wir die gute Erholung und eine angenehme Sommerpause!

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