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·6. August 2020

Wie Liverpools Mannschaft die Corona-Krise gemeistert hat

Artikelbild:Wie Liverpools Mannschaft die Corona-Krise gemeistert hat

Die Verantwortlichen der Liverpooler Mannschaft berichten, wie sie als Team die ersten unsicheren Monate der Corona-Pandemie meisterten.

Die denkwürdige Saison 2019/20 wird aufgrund der globalen Corona-Krise für immer in die Geschichtsbücher des Fußballs gehen. Gerade für alle Liverpool-Fans war die abgelaufene Saison historisch. Der langersehnte Premier-League-Titel ist endlich wieder im Besitz der Reds und die Saison dominierte Liverpool nach Belieben. Doch leider wurden der Verein und die komplette Fußballwelt vor neue Herausforderungen gestellt. Statt ausverkaufte Stadien standen leere Ränge auf der Tagesordnung.


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An einen normalen Spielbetrieb war und wird auch noch länger nicht zu denken sein, sofern COVID-19 den Planeten weiterhin fest im Griff hat. Viele Unterbrechungen und Abnormalitäten prägten den Fußball der vergangenen Monate. Die meisten Vereine müssen zudem mit finanziellen Einbußen klarkommen, die mit dem fehlenden Spielbetrieb einhergehen.

Auch für Liverpool war die Corona-Krise stark zu spüren. Die Spieler mussten während der Saisonunterbrechung fit gehalten werden und der Kontakt zu den Mitspielern musste ebenfalls gewahrt werden. In einem Interview mit den vereinseigenen Medien erklärten zahlreiche Mitglieder des Staffs, wie die Herausforderungen der vergangenen Monate angegangen wurden.

„Das Problem war, dass sich alles ständig veränderte“

Der Chefarzt der Liverpool Academy, Dr. Jim Moxon, übernahm während der Pandemie den Interimsposten als Oberarzt der ersten Mannschaft. Moxon erklärt im Gespräch mit dem Verein, welche Aufgaben er während der Saisonunterbrechung übernommen hat.

„Im Januar und Februar hatte ich beobachtet, was vor sich ging, und angefangen darüber nachzudenken, welche Auswirkungen es für uns an der Academy und den gesamten Klub hat. Ich dachte darüber nach, wie wir unsere Spieler, Familien und den gesamten Verein schützen können.“ Der Arzt sprach zudem über den Positionswechsel von der Academy zur ersten Mannschaft. Vieles von dem, was er in der Academy geleistet hat, konnte er „an die erste Mannschaft weitergeben“. Problem war laut Moxon, dass sich während der Pandemie „alles ständig veränderte und veränderte.“

Und auch der Performance-Analyst Mark Leyland gab an, dass die Corona-Krise die Atmosphäre am „Melwood Training Ground“ maßgeblich beeinflusst hat. „Es klingt albern zu sagen, dass es schrecklich ist, nicht bei der Arbeit zu sein, aber weil wir so viel zusammen sind und weil wir ein so gutes Verhältnis zwischen den Mitarbeitern und den Spielern haben, fühlte es sich wirklich fremd an“.

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„Die komplizierteste Sache, die ich je gemacht habe“

Um die Spieler physisch und mental auf Höchstleistung zu bringen, waren wichtige Anpassungen notwendig. Konditionstrainer Andreas Kornmayer erklärte, wie er „über den Tellerrand schauen musste, um die Spieler fit und gesund zu halten“.

Und für Mona Nemmer, im Verein sehr geschätzte Ernährungschefin, ging es derweil nicht nur um gesunde Mahlzeiten. „Über Nacht mussten wir ein Liefersystem einrichten. Wir brauchten so viele Hände, wie Fahrer und Leute, die sich mit Einwegverpackungen auskennen. Wir wollten auch im Sinne der Nachhaltigkeit handeln.“ All das war dem Ziel untergeordnet, die Spieler gesund und fit zurück auf den Fußballplatz zu bekommen.

Auf dem Trainingsgelände mussten deswegen auch gewisse Änderungen vorgenommen werden, wie Ray Haughan, leitender Manager der ersten Mannschaft, erklärte. „Ich war der erste, der auf den Trainingsplatz zurückkehrte. Die Premier League befand sich in der ersten Phase, die aus individuellen Trainingseinheiten bestand. In einer großen Gruppe ist es schwierig, Veränderungen durchzusetzen. Das ist die bei weitem komplizierteste Sache, die ich je in diesem Club gemacht habe.“

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Die Art und Weise wie die Mannschaft auf dem Spielfeld an einem Strang zog, ist einzigartig. Es ist offensichtlich, dass abseits des Spielfelds viel Arbeit in den Klub investiert wird.

Nur wenige Klubs bilden in Zeiten wie diesen eine so starke Einheit. Nachdem man sich bewusst geworden ist, welche Mühen die Mitarbeiter auf sich nehmen mussten, um eine erfolgreiche Saison in ihrer Gesamtheit zu gewährleisten, ist es kein Wunder, dass Jürgen Klopp immer so hartnäckig darauf bedacht ist, dass jeder im Verein seinen Beitrag leistet.

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