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Paul Witte·13. Januar 2024

🤔 Wie konnte das passieren? Das größte Missverständnis der Buli-Saison

Artikelbild:🤔 Wie konnte das passieren? Das größte Missverständnis der Buli-Saison

Nach der letzten Saison und der damit einhergehenden Qualifikation für die Champions League war für viele Unioner eine Sache klar. Die Zeit mit den Understatements ist vorbei. Union Berlin ist nicht mehr dieser Underdog, der in den letzten Jahren die Bundesliga aufgewühlt hat. Nein, durch den rasanten Aufstieg in die Champions League bekam Union auch die Möglichkeit, der europäischen Fußballwelt den eisernen Stempel aufzudrücken.

Um in der Königsklasse dann auch ebenbürtig gegen Teams wie Real Madrid mitzuhalten, brauchte es wohl genau so königliche Transfers. Vor der Saison kam dann die erhoffte Schlagzeile. Union Berlin verkündete den Transfer der italienischen Legende und des Europameister von 2021: Leonardo Bonucci. Union Berlin hat somit die Königsklasse nach Köpenick gebracht. Ein erfolgreicher, Champions League erfahrener Profi war genau das, was Union Berlin hätte aus dem Underdog-Status herausholen können.


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Doch am Ende sollte alles anders kommen. Nach einem halben Jahr haben die Eisernen mit Bonucci den Vertrag einvernehmlich aufgelöst, der 36-jährige Europameister hat in Fenerbahçe auch bereits einen neuen Klub gefunden. Bonucci war weder eine königliche Figur in Köpenick, noch konnte er fußballerisch in der Mannschaft überzeugen. Deshalb fragen wir: Wie konnte das passieren, dass Bonucci zum Riesenflop dieser Bundesliga-Saison wurde?

Das 3-5-2-System von Trainer Urs Fischer war für Bonucci kein taktisches Neuland. Hatte der Italiener doch sowohl bei Juventus Turin als auch der italienischen Nationalmannschaft jahrelang in dieser Formation eine Position in der Dreierkette bekleidet. Fischer setzte Bonucci als zentralen Innenverteidiger ein und ließ ihn gegen den BVB sogar einen Elfmeter schießen ließ. Ein verheißungsvoller Start.

„Bonucci ist ein herausragender Spieler, aber der macht etwas mit den Mitspielern. Robin Knoche, der immer ein Führungsspieler war, kriegt auf einmal Bonucci neben oder vor sich gesetzt, das macht etwas mit seinem Kopf“, postulierte im Herbst beispielsweise Torsten Frings im ‚Doppelpass‘. Zur Wahrheit gehört nämlich, dass Bonucci offenbar nur als Ersatzmann des damals verletzten Robin Knoche eingeplant war. Nach dessen Genesung verbrachte Bonucci mehr Zeit auf der Ersatzbank als in der Startelf. Anscheinend bewirkte dies etwas beim Italiener, weshalb erste Gerüchte aufkamen, er sei bei Union unzufrieden. Auch der Trainerwechsel zu Nenad Bjelica änderte nichts an der Situation.

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Am fortgeschrittenen Alter liegt es wohl kaum allein – das zeigt der gleichaltrige Christopher Trimmel. Umso mehr Leistung erwarten die Köpenicker dann von einem Europameister. Außerdem sollte er eine Führungsfigur im Verein sein, trägt er doch im Vergleich zu den anderen Kaderspielern den wohl mit Abstand strahlendsten Namen. Aber genau das kann der Atmosphäre auch schaden. Denn warum sollte Bonucci nur aufgrund des Namen plötzlich anstelle eines Robin Knoches, der seinerseits eines der Gesichter der erfolgreichen Unioner Zeiten ist, spielen? Daneben bewegt sich Bonucci im Gehaltsgefüge eher im oberen Bereich. Alles in allem verbirgt sich hinter der Personalie also Sprengstoffgefahr für die Beteiligten.

Verständlicherweise wirken sich solche Umstände auch auf die persönliche Situation von Bonucci aus. Ziehst du dann noch ohne deine Familie in ein anderes Land und hast Sprach- und Anpassungsprobleme, dann fällt es dir umso schwerer, dich einzuleben. Sein Heimweh hat Boinucci öffentlich mitgeteilt. So sprach er gegenüber der ‚Corriere dello Sport‘ von „Heimweh nach seiner Familie.“

Bonucci trägt zwar einen schillernden Namen. Aber wie soll jemand, der kaum spielt und sein Heimweh äußert, eine Vorbildsfunktion sowohl auf als auch neben dem Platz übernehmen? Wenn wie im Falle von Union Berlin die Gesamtentwicklung des Vereins dann plötzlich nach unten anstatt nach oben zeigt, ist es oftmals leicht gesagt, Verantwortliche für die negative Situation ausfindig zu machen.

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Am Ende war es eine Kombination dieser ganzen Umstände, wegen derer der gemeinsame Weg von Bonucci und Union Berlin gescheitert ist. Es passt wohl einfach nicht zu Union Berlin, einen königlichen Namen für die Königsklasse zu verpflichten. Es ist eben diese eiserne Underdog-Identität, die den Klub in den letzten Jahren so erfolgreich gemacht hat. Und genau diese Identitätssuche spiegelt sich offenbar im Missverständnis des Bonucci-Transfers wider.


Was denkst Du? Handelt es sich um ein Missverständnis und war der Bonucci-Transfer der Riesenflop dieser Bundesliga-Saison?